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Fitz der Weitseher 2 - Der Schattenbote

Fitz der Weitseher 2 - Der Schattenbote

Titel: Fitz der Weitseher 2 - Der Schattenbote Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Hobb
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die im Winter nicht zu fror, doch Einzelheiten, zum Beispiel wie viele Kaninchen er vor drei Nächten getötet hatte, wurden als unnützer Ballast verworfen. Ich hielt den Atem an und wartete.
    Ich habe sie alle zum Herzen des Rudels gebracht. Ich wünsche, du wärst hier. Ich habe eine Stachelschweinborste in meiner Lippe. Ich kann sie mit der Pfote nicht herausbringen. Es tut weh.
    Und wie ist das passiert? Trotz meiner Lage musste ich lächeln.
    Obwohl er die Gefahr kannte, war er nicht fähig gewesen, dem fetten, watschelnden Geschöpf zu widerstehen.
    Das ist nicht komisch.
    Ich weiß. Er hatte Recht, es war nicht komisch. Eine Stachelschweinborste war ein scheußlicher, mit Widerhaken versehener Quälgeist, der sich immer tiefer in die Haut bohrte und eiternde Wunden verursachte. Ausgerechnet an der Schnauze konnte die Verletzung ihn durchaus auch da ran hindern zu jagen. Ich richtete meine Gedanken auf sein Problem. Bis ich es für ihn gelöst hatte, würde er nicht in der Lage sein, an etwas anderes zu denken. Rudelherz würde dir helfen, wenn du ihn bittest. Du kannst ihm vertrauen.
    Er hat mich geschubst, als ich zu ihm sprach. Aber dann hat er zu mir gesprochen.
    Wirklich?
    Ein mühsames Ordnen von Gedanken. In jener Nacht. Als ich sie zu ihm führte. Er sagte zu mir: Bring sie her, wo ich bin, nicht zu dem Fuchsbau.
    Denk mir den Platz, zu dem ihr gegangen seid.
    Das fiel ihm schwerer, doch in meinem Kopf erschien ein Bild der verlassenen und schneebedeckten Straße, Burrich saß auf dem Rücken von Rötel, Rußflocke ging da neben. Ich sah das Weibchen und den Geruchlosen, wie sie für ihn hießen. An Chade erinnerte er sich deshalb so gut, weil der ihm einen saftigen Fleischknochen als Geschenk zum Abschied mitgegeben hatte.
    Haben sie miteinander gesprochen?
    Mehr als genug. Ich habe sie ihrem Gejaule überlassen.
    Es war sinnlos, weiter in ihn zu dringen. Mehr Informationen konnte er mir nicht geben. Es musste genügen, dass ich nun wusste, dass unser Plan in der letzten Minute drastisch geändert worden war. Seltsam. Ich war bereit gewesen, für Kettricken mein Leben hinzugeben, aber dass sie nun auch noch mein Pferd hatte, machte mir zu schaffen. Dann fiel mir ein, dass ich wahrscheinlich nie wieder auf einem Pferd reiten würde, außer auf meinem letzten Weg zum Galgen. Wenigstens war Rußflocke mit jemandem gegangen, der mir lieb war. Und Rötel. Weshalb diese beiden Pferde? Und nur diese zwei? War es Burrich nicht möglich gewesen, weitere Reittiere unbemerkt aus der Burg zu schaffen? War er aus diesem Grund zurückgeblieben?
    Der Stachel tut weh, brachte Nachtauge sich in Erinnerung.
    Ich wünschte, ich könnte kommen, um dir zu helfen, aber es ist nicht möglich. Du musst Rudelherz fragen.
    Kannst du das nicht tun? Dich schubst er nicht.
    Ich lächelte in mich hinein. Einmal hat er es getan. Es war mir Lehre genug. Aber wenn du zu ihm gehst und um Hilfe bittest, wird er dich nicht zurückweisen.
    Kannst du ihn nicht bitten, mir zu helfen?
    Ich kann nicht zu ihm sprechen, wie wir sprechen. Und er ist zu weit von mir entfernt, um ihn zu rufen.
    Dann will ich es versuchen. Nachtauge klang nicht sonderlich begeistert.
    Ich ließ ihn los. Flüchtig hatte ich daran gedacht, ihm meine Lage begreiflich zu machen, aber wozu? Er konnte nichts daran ändern und würde sich nur grämen. So konnte ich da mit rechnen, dass er Burrich sagte, ich hätte ihn geschickt, und dadurch erfuhr Burrich, dass ich noch lebte. Sonst gab es wenig mitzuteilen, das er nicht bereits wusste.
    Die Zeit verging quälend langsam. Nur an kleinen Dingen merkte ich, dass sie überhaupt verging. Die Fackel, die Edel zurückgelassen hatte, brannte aus. Dann kam die Wachablösung. Jemand schob kurze Zeit später Brot und Wasser durch die Klappe an meiner Tür. Dies war unverlangt geschehen. Hieß das, es war schon sehr lange her, seit ich zum letzten Mal etwas gegessen hatte? Erneute Wachablösung. Die Neuen waren ein redseliges Paar, Mann und Frau. Aber sie sprachen mit gedämpfter Stimme, ich hörte nur ihr Murmeln und ihr Lachen. An scheinend entspann sich ein schlüpfriges kleines Geplänkel zwischen den beiden. Das wurde dann jäh unterbrochen, als jemand kam.
    Das Liebesgeflüster wurde von einem sehr dienstlichen und ausgesprochen respektvollen Tonfall abgelöst. Mein Magen krampfte sich zusammen. Leise trat ich an die Tür und spähte zwischen den Gitterstäben hindurch den Gang hinunter.
    Er näherte sich fast lautlos wie ein

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