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Fitz der Weitseher 2 - Der Schattenbote

Fitz der Weitseher 2 - Der Schattenbote

Titel: Fitz der Weitseher 2 - Der Schattenbote Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Hobb
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einziges Reittier mehr dabei, mit dem ich gesehen werden wollte!« Die Stimme kam näher und sie hörte sich an, als wäre Burrich nicht mehr ganz bei Verstand.
    Ich zog mich an der Tür in die Höhe und hielt mich an den Gitterstäben fest, um hinausschauen zu können. Wo die Wachen genau standen, konnte ich nicht sehen, aber ihre Schatten bewegten sich an der Wand. Burrichs Silhouette versuchte sich in Richtung meiner Zelle zu bewegen, während die Wachen und Blade versuchten, ihn davon zurückzuhalten.
    »Macht halblang, nicht so hitzig«, protestierte Burrich lallend. »Wartet, immer mit der Ruhe. Ich will nur mit ihm reden, weiter nichts.« Das Getümmel bewegte sich ein Stück vorwärts und hielt dann wieder still. Die Wachen befanden sich zwischen Burrich und meiner Tür, Blade zerrte von hinten an ihm. Er war noch von dem Scharmützel in der großen Halle gezeichnet und trug einen Arm in der Schlinge. Er konnte wenig tun, um Burrich zurückzuhalten.
    »Ich habe noch was mit ihm abzumachen, bevor Prinz Edel ihn sich vornimmt.« Burrich brachte die Worte nur undeutlich über die Lippen. »Drückt ein Auge zu, verflucht. Nur eine Minute! Was macht das schon aus? Er ist so gut wie tot!« Eine Pause. »Seht her, es lohnt sich für euch.«
    Die Wachen tauschten einen Blick.
    »He, Blade, hast du noch was in den Taschen?« Burrich kramte in seinem Beutel, dann schnaubte er ungeduldig und schüttelte den Inhalt in die hohle Hand. Münzen regneten zu Boden. »Hier! Hier!« Als er in einer Geste der Freigebigkeit beide Arme ausbreitete, fielen die Münzen klimpernd zu Boden und rollten über die Steinplatten des Bodens.
    »Er meint es nicht so. Burrich, du kannst doch nicht versuchen, die Wachen zu bestechen. Du treibst es so weit, dass man dich auch noch in eine Zelle steckt.« Blade haspelte weitere Entschuldigungen hervor, während er sich daranmachte, die verstreuten Münzen einzusammeln. Die Wachen bückten sich, um ihm zu helfen, und ich sah mehrmals eine Hand verstohlen vom Boden zur Tasche wandern.
    Plötzlich erschien Burrichs Gesicht vor meinem Gitterfenster, und wir starrten uns durch die Gitterstäbe hindurch gegenseitig schweigend an. Seine Augen waren blutunterlaufen, sein Atem roch nach Branntwein. An seinem Hemd war die Stelle zu erkennen, wo man ihm das Bockswappen abgerissen hatte. Er Betrachtete mich mit einem Ausdruck, der zwischen Zorn und Trauer schwankte. Dann kam ihm mein Aussehen zu Bewusstsein, und für einen Moment wurden seine Züge starr. Unsere Blicke trafen sich, und ich hatte das Gefühl, dass so etwas wie ein letztes Verständnis und ein endgültiger Abschied zwischen uns hin- und herging. Dann beugte er sich zurück und spuckte mir mitten ins Gesicht.
    »Da hast du!«, knirschte er. »Das ist für mein Leben, das du mir gestohlen hast. Die Stunden, die Tage, die ich an dich vergeudet habe. Hättest du dich doch hingelegt und wärst zwischen den Tieren krepiert, statt so zu enden. Sie werden dich hängen, Junge. Edel lässt den Galgen errichten, über dem Wasser, wie der alte Volksglauben vorschreibt. Sie werden dich hängen, dann in Stücke schneiden und zu Asche verbrennen. Nichts soll von dir übrig bleiben, das die Hunde vielleicht wieder aus der Erde scharren könnten. Das wäre nach deinem Geschmack, nicht wahr, Junge? In der Erde liegen wie ein Knochen, den die Hunde ausgraben. Besser du legst dich hin und stirbst gleich hier an Ort und Stelle.«
    Ich war zurückgezuckt, als er mich anspuckte. Jetzt stand ich schwankend mitten in der Zelle, während er die Gitterstäbe umklammerte und mich anstierte. In seinen vom Rausch ganz glasigen Augen stand der Irrsinn geschrieben.
    »Du hast es doch so mit der alten Macht, sagt man. Weshalb verwandelst du dich nicht in eine Ratte und husch, husch weg von hier? Na?« Er lehnte die Stirn gegen die Stäbe und spähte zu mir herein. Beinahe schwermütig fügte er hinzu: »Besser das, als aufgehängt zu werden. Na, wie wäre das, Welpe? Verwandle dich einfach in ein Tier und mach dich mit eingekniffenem Schwanz davon. Angeblich kannst du dich in einen Wolf verwandeln. Na hoffentlich, denn sonst wirst du hängen. Mit einem Strick um den Hals in der Luft mit dem Tod tanzen und so lange zappeln, bis dein Gesicht schwarz wird …« Sein wässriger Blick suchte den meinen. »Lieber gleich hier sterben, als zu hängen.« Plötzlich schien die Wut ihn zu übermannen. »Vielleicht helfe ich dir dabei, hier zu sterben!«, stieß er zwischen

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