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Flames 'n' Roses

Flames 'n' Roses

Titel: Flames 'n' Roses Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kiersten White
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durchzudringen.«
    »Warte mal, heißt das, du bist wirklich hier? Wo bin ich?« Was hatte Lends Dad mir da bloß für Pillen gegeben?
    »Du hast echt keine Ahnung von gar nichts, was? Wir teilen uns jetzt eine Seele, also dachte ich mir, ich schau mal vorbei und stelle mich vor, so wie es sich gehört.«
    »Was soll das heißen, wir teilen uns eine Seele?« Ich starrte sie finster an. »Mit dir teile ich gar nichts, klar? Ich hab meine eigene Seele!«
    »Also echt, jetzt reg dich mal ab. Du bist ja so was von verkrampft. Wir teilen uns eine Seele, sag ich, nicht deine. Hab mir was von Reth geborgt, als er mich hergebracht hat, der hatte ’ne ganze Menge in seiner Hand – komisch eigentlich, normalerweise kann man so was nur aus der Brust saugen. Eigentlich wollte ich ihn ganz leeren – eine Fee hatte ich schließlich noch nie, die wollen irgendwie nicht, dass ich sie berühre –, aber er hat sich direkt wieder losgerissen und ich hab nicht viel abgekriegt. Trotzdem, super Trip.«
    »Wie, dir hat er auch was von diesem Feuerzeugs verpasst? Ich find’s schrecklich, wenn er das macht! Das brennt doch wie verrückt!«
    »Dann hast du irgendwas falsch gemacht. Das ist das tollste Gefühl, das es gibt!«
    Ich schüttelte den Kopf. Irgendwie waren wir vom Thema abgekommen. »Was bist du?«
    »Tzzz, wie unhöflich. Ich bin wie du.«
    »Bist du nicht! « Langsam ging sie mir echt auf die Nerven. Noch nicht mal in meinen Träumen bekam ich klare Antworten.
    »Sei nicht albern, Evie. Wenn ich gewusst hätte, dass du so zickig bist, wäre ich gar nicht erst gekommen. Anscheinend willst du es gar nicht wissen.«
    Ich wusste, dass ich eigentlich traurig oder wütender sein sollte, aber meine Gefühle schienen irgendwie weit entfernt. Das Feuer in der Ecke lenkte mich zu sehr ab. Ich wollte einfach nur den Flammen zusehen, sie berühren. Nur mit Mühe schaffte ich es, mich auf Vivian zu konzentrieren. »Ich will überhaupt nichts mit dir zu tun haben. Du hast meine beste Freundin umgebracht, weißt du noch?«
    »Äh, nö, eigentlich nicht. Wer soll das gewesen sein?«
    »Die Meerjungfrau.«
    »Ach.« Sie guckte verdutzt. »Die war deine Freundin?«
    »Ja.« Mein Blick wanderte wieder zu der Ecke. Es sah gar nicht aus wie richtiges Feuer, sondern irgendwie goldener und es schillerte mehr. Fast wie dieser tolle Nagellack, den ich mal gehabt hatte. Nur eben als Feuer. Das ergab ja mal überhaupt keinen Sinn. Ich schüttelte den Kopf, um ihn wieder klar zu bekommen.
    Vivian zuckte mit den Schultern. »Tut mir leid. Aber eigentlich hab ich ihr bloß einen Gefallen getan.«
    »Einen Gefallen?« Jetzt konnte ich den Blick überhaupt nicht mehr von der Ecke wenden; und ich wollte es auch nicht.
    »Hab ihr Ruhe verschafft. Frieden. Meinst du nicht, dass all diese Jahrtausende einem ziemlich schwer auf den Schultern lasten? Außerdem sollten diese Wesen überhaupt nicht hier sein. Ich lasse sie bloß gehen, befreie sie, wenn du so willst.«
    »Aha«, murmelte ich gedankenverloren.
    »Das ist unsere Aufgabe, weißt du?«, drängte sie.
    »Ach ja?«
    »Es wäre doch viel lustiger, wenn wir das zusammen machen könnten. Wie Schwestern.«
    Ich stand auf. Ich musste es berühren, sehen, wie es sich anfühlte.
    »Du kannst sie noch nicht haben.« Sie klang jetzt genervt. »Und außerdem sind das da meine. Demnächst besorgen wir dir deine eigenen. Und dann musst du nie mehr frieren, nie mehr allein sein. Hast du das nicht langsam satt?«
    Ich könnte es jetzt gleich berühren, wenn ich nur die Hand ausstreckte. »Was ist das?« Ich wusste, dass ich mich verbrennen würde, doch es war mir egal. Ich hob die Hand und tauchte sie in das Feuer.
    Die Flammen stoben auseinander und begannen, um mich herumzuwirbeln. Ich drehte mich zu Vivian um, die nun wieder ihre alte, leuchtende Gestalt angenommen hatte.
    »Hab ich dir doch gesagt. Du bist leer. Ich helfe dir, dich zu erfüllen.«
    Mit Tränen in den Augen nickte ich. Das war es, was ich wollte. Ich wollte nicht mehr leer sein.
    Vivian kam auf mich zu, nichts als Hitze und Licht, und legte den Kopf schief. »Du musst jetzt gehen. Bis bald.« Ich spürte, wie sie unter all den Flammen lächelte, und dann wurde alles wieder dunkel und kalt.

Wie ein schlechter Witz
    »Vivian?« Panisch schlug ich die Augen auf und starrte an die Decke. Wo war sie hin?
    »Evie, wach auf.« Beim Klang von Lends Stimme zuckte ich zusammen.
    »Was machst du hier?«
    Er lächelte. »Das ist mein Zimmer.«
    Ich setzte

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