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Flaming Bess 01 - Das Erbe der Erde

Flaming Bess 01 - Das Erbe der Erde

Titel: Flaming Bess 01 - Das Erbe der Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Ziegler
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war in einem herculeanischen Lager. Ihm gelang die Flucht, aber … Sie verstehen?«
    Sie verstand nicht; sie schwieg.
    »Ich habe von Gahl erfahren, daß der verrückte McLasky Sie verhaftet hat«, erklärte er. »Gahl Belfort.«
    Flaming Bess wölbte die Brauen. »Sie kennen Gahl?«
    Ein Lächeln blitzte um seine Lippen auf. »Besser als manch anderer. In- und auswendig, sozusagen. Die Katzenlady und ich haben einiges gemeinsam.«
    »Katzenlady?«
    »Sie und ihre Katze sind unzertrennlich; Sie haben Diva nicht gesehen? Diva — so heißt die Katze. Gahl schleppt sie dauernd in diesem Ledersack herum, obwohl sie weiß, daß Diva es auf den Tod nicht ausstehen kann, wie ein Wäschestück herumgetragen zu werden. Katzen sind sehr sensibel. Sie kennen Katzen? Eine exotische Tierart; im ganzen Sternenbund gibt es höchstens zehn Exemplare dieser Spezies. Sie sind ein Vermögen wert. Niemand weiß, wie Gahl an das Tier gekommen ist. Es ist klein, nicht größer als Stengels Kiste, hat vier Beine, ein schwarzweißes Fell, und es schnurrt wie …«
    »Ich weiß zwar nicht, was Stengels Kiste ist«, unterbrach Flaming Bess, »aber ich kenne Katzen. Auf der Erde hält man sie als Haustiere.«
    »Auf der Erde.« Er zuckte die Schultern. »Nach der Legende sollen die Katzen von der mythischen Erde stammen. Daß Sie darüber Bescheid wissen, spricht dafür, daß Sie tatsächlich die Alte Kommandantin sind … Andererseits — die Herculeaner sind keine Amateure. Sie hätten eine Klon-Agentin in der Maske der Kommandantin natürlich entsprechend präpariert … «
    Er sah sie lauernd an.
    »Sie halten mich also auch für eine Spionin der Herculeaner? Wie McLasky?« Es war absurd. Offenbar litt nicht nur der dicke SD-Chef an Paranoia. »Wer sind Sie überhaupt?«
    »Spion, Spion«, sagte er ironisch.
    »Sie heißen Spion Spion? Ein passender Name für einen Verrückten, der durch die Decke kommt, statt wie jeder normale Mensch die Tür zu benutzen.«
    Er grinste. »Es ließ sich nicht vermeiden. Mein Verhältnis zum Sicherheitsdienst ist etwas gestört. Übrigens, meine Freunde nennen mich Ken. Ken Katzenstein.«
     
     
     
    »Das also haben Sie mit Gahl Belfort gemeinsam — die Katzenmanie.«
    »Wir schnurren hin und wieder zusammen. Aber ich bin nicht durch die Decke zu Ihnen gekommen, um über mein Liebesleben zu plaudern, so reizvoll dies auch sein mag. Schade. Ich nehme an, nach den vielen Jahren im Eis brauchen Sie jede Menge menschliche Wärme, und in meinen Armen ist schon mancher Frau ganz heiß geworden …«
    Bess lächelte liebenswürdig. »Wenn Ihnen Ihr Verstand in die Hose gerutscht ist, bin ich gern bereit, ihn mit einem Fußtritt zurück an seinen richtigen Platz zu befördern.«
    Er erwiderte das Lächeln. »Dann müßte ich Ihnen den Kopf verdrehen.«
    »Sind Sie deshalb gekommen?« fragte Bess. »Um mit mir auf diese bezaubernde Weise zu flirten?«
    »Um Ihnen eine Frage zu stellen. Eine wichtige Frage.«
    Er drehte sich halb zur Seite, und als er sich ihr wieder zuwandte, hielt er einen Energiestrahler in der Hand. Die Mündung war direkt auf ihren Kopf gerichtet. Er lächelte nicht mehr; sein Gesicht war hart und kalt.
    »Sehen Sie, wie wichtig diese Frage ist?«
    Bess sagte nichts; sie spürte die tödliche Entschlossenheit, die von Katzenstein ausging. Ihr Blick wanderte von ihm zur Tür. Wenn sie die Wachen alarmierte … oder mit einem Sprung … Nein, dachte sie, Katzenstein würde in jedem Fall genug Zeit für einen Schuß haben, und aus der Entfernung würde sogar ein Blinder treffen.
    »Versuchen Sie es nicht«, sagte er leise. »Es wäre schade um Sie — und um unsere gemeinsame Zukunft. Dann könnten wir nie zusammen schnurren.«
    »In Ordnung, Katzenstein«, sagte sie. »Was wollen Sie von mir?«
    »Ihnen helfen — wenn Sie die richtige Flaming Bess sind.« Er kniff die Augen zusammen. »Oder Sie töten — wenn Krom einen Klon in der Maske der Kommandantin in den Palast geschleust hat.«
    »Und wie«, fragte sie mit mühsamer Beherrschung, »wie wollen Sie feststellen, ob ich Flaming Bess oder ein Klon bin?«
    »Durch eine Frage.« Sein Zeigefinger krümmte sich um den Feuerknopf des Strahlers. »Durch eine einfache Frage. Denn es gibt etwas, das nur die echte Flaming Bess wissen kann. Also hören Sie zu. Und überlegen Sie gut. Sie haben nur Zeit für eine Antwort, und Sie werden sterben, wenn es nicht die richtige ist.«
    Sie sah in seine Augen, und seine Augen waren schwarz wie der Tod. Es

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