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Flaming Bess 02 - Wo die Echse herrscht

Flaming Bess 02 - Wo die Echse herrscht

Titel: Flaming Bess 02 - Wo die Echse herrscht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Ziegler
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wird, nicht, alte Geschichten über schuppige Fremdlinge, die keine Menschen nicht bei sich dulden.«
    Gahl Belfort zuckte die Schultern. »Ich glaube nicht, daß wir uns Sorgen machen müssen. Dieser Dhrakane, Pra-Yaswän, hat uns bei der Flucht von Terminus geholfen. Ohne das dhrakanische Paratriebwerk wären wir jetzt alle Gefangene der Herculeaner.«
    »Aber niemand fragt nicht, warum uns die Kreatur geholfen hat«, sagte Vanshunje düster. »Kann gut sein, daß wir sie noch in dieser Stund verfluchen.«
    Sie dachte an Mahmed, an die Gemeinde, an den Frieden und das Gefühl der Sicherheit im Kreis der Auserwählten, und sie lächelte. »Ich habe keine Angst.«
    »Na, Angst kann man lernen. Wir aus den Westwolken haben längst gelernt, was Angst ist. Von uns wird niemand nicht die Lektion vergessen.«
    Aber ich, dachte Gahl, ich habe keine Angst mehr.
    Vanshunje klopfte ihr auf die Schulter und zog die Hand sofort zurück, als die Katze drohend fauchte. »Mag mich nicht, deine garstige Katz. Na, wir sehen uns später. Kann sein, daß wir heut noch einen Schatz finden, im Heck, nicht, von der alten Erde.«
    »Heute nicht«, winkte Gahl ab. »Ich habe meinen freien Tag.«
    Der Westwolken-Bewohner sah sie ernst an. »Wünsche dir, daß keine schuppige Kreatur dir nie nicht die Freiheit nimmt.« Er wandte sich ab und verschwand in einem Seitengang.
    Nachdenklich setzte Gahl Belfort ihren Weg fort.
    Es kam ihr seltsam vor, daß Supervisor Frust und nicht Flaming Bess die Nachricht über die bevorstehende Ankunft im Reich der Dhrakanen verbreitet hatte. Es war ein offenes Geheimnis, daß es zwischen dem vierköpfigen Flüchtlingsrat, zu dem auch der ehemalige Supervisor des Sternenbundes gehörte, und der Kommandantin Spannungen gab. Hatte Frust auf eigene Faust die Flüchtlinge informiert, oder im Auftrag der Kommandantin?
    Gahl seufzte. Machtkämpfe, dachte sie, genau das hat uns noch gefehlt.
    Wir sind die letzten freien Menschen, auf der Flucht vor den Herculeanern, und vor uns liegt ein langer, gefährlicher Weg, wenn wir die alte Erde finden wollen. Wir sollten uns einig sein; wir sollten zusammenarbeiten, statt unsere Kräfte mit Machtkämpfen und Intrigen zu vergeuden.
    Aber dann wurde ihr klar, daß sie noch immer in den alten, falschen Bahnen dachte. Sie gehörte jetzt zu den Auserwählten, zu den wenigen glücklichen Menschen, die Mahmed, der Letzte Prophet, in das Land der Freiheit und des Friedens führen würde. Ganz gleich, welches Schicksal die große Masse der Flüchtlinge erwartete — ihr war die Rettung gewiß.
    Gahl beschleunigte ihre Schritte und erreichte schließlich die Kantine.
    Zwei SD-Männer waren neben dem Eingang postiert. Sie stutzte, als sie Darb erkannte, nickte ihm knapp, mit einem höflichen Lächeln zu und wollte an ihm vorbei gehen, aber er hielt sie auf.
    »Ja?« sagte Gahl, und etwas wie Furcht ließ sie frösteln. Was wollte Darb schon wieder von ihr?
    »Es gibt noch eine Frage, die ich mit Ihnen klären muß.«
    »Eine Frage?«
    »Wir erhielten gestern die Information, daß Ortnet Teng bei zwei Gelegenheiten in Begleitung einer Frau gesehen wurde«, fuhr Darb fort. Seine farblosen Augen fixierten sie kalt. »Wir haben eine Beschreibung dieser Frau.«
    Gahl trat einen Schritt zurück. »Und? Was hat das mit mir zu tun?« Ein Verdacht keimte in ihr auf. »Sie glauben doch nicht etwa, daß ich diese Frau bin?«
    Darb schüttelte den Kopf. »Keineswegs. Sie sind hellhäutig und blond. Nach unseren Informationen war jene Frau dunkelhäutig und schwarzhaarig.« Er lächelte dünn, ohne eine Spur von Humor. »Wenn wir Sie im Verdacht hätten, Gahl, würden wir uns jetzt an einem anderen Ort unterhalten.«
    »Ich weiß immer noch nicht, was Sie von mir wollen«, sagte Gahl gereizt.
    Diva fauchte; sie spürte ihre innere Spannung.
    Der SD-Mann ignorierte die Katze. »Vielleicht sind Sie dieser Frau schon einmal begegnet.«
    »Dunkelhäutig und schwarzhaarig.« Gahl lachte; es sollte spöttisch klingen, doch ihr Lachen war dünn, zittrig. »Diese Beschreibung trifft auf die Hälfte der Frauen hier im 3. Oberdeck zu.«
    »Aber nicht alle haben grüne Augäpfel.«
    Gahl sagte nichts. Sie dachte an Shee d’Anshe.
    »Demnach handelt es sich bei der Frau bei einen Flüchtling von den Linderghast-Planeten«, fügte der SD-Mann hinzu.
    Ihr Herz klopfte. »Und warum … warum suchen Sie diese Frau? Glauben Sie, daß sie etwas mit dem Attentat … ?«
    »Eine solche Spekulation wäre verfrüht.

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