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Flaming Bess 02 - Wo die Echse herrscht

Flaming Bess 02 - Wo die Echse herrscht

Titel: Flaming Bess 02 - Wo die Echse herrscht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Ziegler
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gedünstet und auf getoasteten Luftwurzeln serviert? Sehr delikat und sehr erheiternd.«
    Gahl winkte ab. »Ich mag es nicht, wenn das Essen auf dem Teller kichert; es macht es so lebendig, wissen Sie.«
    »Wie wäre es mit gerösteten Tjaan-Schoten?«
    Sie lächelte. »Schon besser. Aber auch nicht das Richtige. Ein Frühstück sollte nicht wie ein alter Schuh aussehen, der zu lange im Wasser gelegen hat.«
    »Verstehe; das Auge ißt mit. Allerdings sollten Sie einmal frische Tjaan-Schoten probieren. Sie können gar nicht so schnell essen, wie die weglaufen … Gussguss-Gebäck? Mit aromatisierter Sahne und animierter Gelee-Füllung?«
    »Große Sterne!« Gahl lachte laut. »Das ist das gelbe Zeug, das einem vom Löffel springt, wenn man nicht aufpaßt, oder? Nein, danke. Haben Sie nicht etwas Normales da?«
    Sie entschieden sich für getoastete Luftwurzelscheiben, Zamky-Sirup mit automatischem Geschmacksveränderer, Butter, Schinken und süßen Blaukaffee. Für Diva wählte Gahl eine Schüssel Milch und eine Portion Proteinhack.
    »Das also ist Ihre Katze«, sagte Kospodin, als sie am Tisch saßen, umgeben von chromgelben Gazewolken, und Diva lautstark die Milch schleckte. »Wo haben Sie sie gefunden?«
    »Ich …« Gahl stockte; eine innere Stimme riet ihr, Kospodin nicht von ihrer Begegnung mit Shee d’Anshe und den anderen Auserwählten zu erzählen. Sie kannte Kospodin kaum, und was in der letzten Nacht geschehen war, ging nur sie etwas an. »Sie saß vor meiner Kabinentür«, log sie. »Ich bin fast über sie gestolpert, als ich zurück kam.«
    Kospodin nickte gleichmütig. »Ein ungewöhnliches Tier.« Er sah zu, wie Diva das Proteinhack verschlang. »Von welchem Planeten stammen diese … Katzen?«
    Gahl wartete, bis der zunächst dunkle, bitter-fruchtige Zamky-Sirup eine hellere Tönung angenommen hatte und süßer geworden war, dann strich sie ihn dünn auf eine Scheibe Luftwurzeltoast. »Ursprünglich von der alten Erde — zumindest geht so die Legende. Vielleicht aber auch von einem Planeten der Frühen Reiche. Sleizer behauptete, daß die Katzen erst in der Ära des Sternbaronats domestiziert wurden; vor zehn- oder zwölftausend Jahren. Sleizer war der Mann, von dem ich Diva bekommen habe; ein Händler aus dem Kreuz des Ostens. Er wurde nach Dragensteyn evakuiert, als der Kreuz-Sektor fiel. Mein Vater beschaffte ihm eine Passage nach Devutjar, der großen Flüchtlingskolonie an der Grenze des Sternenbundes. Damals galt Devutjar als sicher, aber es wurde noch früher erobert als Dragensteyn … Zum Dank für die Passage schenkte Sleizer meinem Vater Diva, und mein Vater gab sie mir. Damals war Diva nicht größer als eine Handspanne, aber seit einiger Zeit ist sie nicht mehr gewachsen. Wahrscheinlich «, schloß Gahl, »ist Diva die letzte Katze in der Galaxis. Schon vor dem Krieg hat es nicht mehr als ein Dutzend Exemplare gegeben, und wenn man bedenkt, was die Herculeaner mit den Menschen gemacht haben … Kriegsherr Krom und seine verdammten Klonsoldaten! Ich hoffe, sie sind alle beim Absturz der MORTUS getötet worden.«
    »Sie hassen die Herculeaner«, stellte Kospodin lest.
    »Jeder haßt die Herculeaner.«
    »Und viele fürchten sie.«
    Gahl sah auf. »Sie auch?«
    »Ich wünschte, ich könnte gegen sie kämpfen.«
    Der Jetpilot betrachtete seine Hände; sie waren lang und schmal. Keine Soldatenhände, keine, denen man ansah, daß sie mit tödlichen Waffen umzugehen verstanden. »Admiral Cluster hat recht. Wir sollten zum Sternenbund zurückkehren und den Krieg gegen die Herculeaner fortsetzen.«
    »Sie glauben nicht, daß wir auf der Erde Hilfe find en werden? Aber die Kommandantin … Sie ist eine Erdgeborene; sie kennt die Ursprungswelt, sie kennt d en Weg dorthin.«
    »Sie hat die Erde vor vielen Jahrtausenden verlassen«, erinnerte Kospodin. »Niemand weiß, wie es dort aussieht. Vielleicht wartet am Ende unseres Weges eine schreckliche Enttäuschung auf uns.«
    »Vielleicht …« Gahl fuhr nervös mit der Zungenspitze über ihre Lippen. »Vielleicht gibt es einen anderen Weg, einen anderen … Zufluchtsort.« Das Land, dachte sie, das Land, wo kein Feind uns finden wird, wo Frieden herrscht und Glück …
    Er warf ihr einen undefinierbaren Blick zu. »Was meinen Sie damit?«
    Gahl zögerte; Kospodin war kein Auserwählter, aber er war ein guter Mensch. Auch er hatte es verdient, errettet zu werden. Vielleicht konnte sie ihn überzeugen, sich ebenfalls der Gemeinde anzuschließen … Hastig

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