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Flaming Bess 02 - Wo die Echse herrscht

Flaming Bess 02 - Wo die Echse herrscht

Titel: Flaming Bess 02 - Wo die Echse herrscht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Ziegler
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und dem knochigen Nasenwulst immer größer. Einen Moment lang schienen die Reptilienaugen direkt in die Zentrale zu starren — dann flackerte das Monitorfenster und wurde schwarz.
    »Er hat die Kamera zerstört«, stellte Ka nüchtern fest.
    Bess warf einen Blick auf den Lageplan; die nächste Kamera befand sich am Ende des Hauptkorridors, der die Kantine mit der Gartenanlage am Rand der Zentralsektion verband. Hinter dem künstlichen Garten führte ein Frachtenaufzug hinunter zum Maschinendeck. Der Schacht war durch ein Druckschott blockiert, aber auf Dauer würde es den gewaltigen Körperkräften des Dhrakanen nicht standhalten.
    »Er nähert sich der Gartenhalle«, sagte Ka und deutete auf einen Monitor, auf dem ein Korridor mit dem Rundbogen des geschlossenen Hallentors zu sehen war. Die schuppige Riesenechse hetzte in weiten Sprüngen auf das Tor zu. Ihre Bewegungen hatten jetzt etwas Zielbewußtes, Entschlossenes, und ihr grollendes Gebrüll verriet Triumph.
    Sie wurde schneller.
    Den Schädel wie einen Rammbock nach vorn geschoben, prallte sie gegen das Leichtmetalltor. Ein dumpfes Dröhnen, dann ein Reißen, und das Tor barst, als bestände es aus dünnem Holz.
    Dann brach der Dhrakane durch das dichte Buschwerk der Gartenhalle und wurde vom wuchernden Grün verschluckt.
    »Sein Ziel ist der Frachtenaufzug«, nickte Ka. Sein Tonfall war kühl, aber  Bess spürte, daß der Clansmann ihre Besorgnis teilte. »Wenn er in den Schacht eindringt, müssen wir uns etwas einfallen lassen.«
    »Glory«, wandte sich Bess an die Psychonautin, die über ihre Mentalkontakte die elektronischen Bordsysteme steuerte. »Gibt es eine Möglichkeit, den Dhrakanen am Eindringen in den Schacht zu hindern?«
    »Ich könnte die Atmosphäre aus dem 6. OD entweichen lassen«, schlug Glory Moon vor. »Oder das Deck mit Giftgas fluten. Die letzte Möglichkeit wäre, den Schacht unter Hochspannung zu setzen.«
    »Ich will ihn nicht umbringen«, wehrte Bess ungeduldig ab. »Ich will nur verhindern, daß er sich einen Weg ins Fünfte bahnt.«
    »Betäubungsgas?«
    Bess schüttelte den Kopf. »Zu riskant. Wir kennen seinen Metabolismus nicht.«
    »Früher oder später«, meldete sich Admiral Cluster aus dem Hintergrund zu Wort, »wird uns keine andere Wahl bleiben, als dieses Ungeheuer zu töten. Und je früher das geschieht, desto besser für uns alle.«
    Clusters Augen waren blutunterlaufen, sein zerfurchtes Gesicht war fahl wie das eines Toten, und sein rechter Arm mit dem zerschmetterten Handgelenk hing schlaff an seiner Seite herab.
    »Worauf warten Sie noch?« fragte er heiser. »Darauf, daß der Dhrakane das ganze Schiff in Trümmer legt? Meine Leute stehen im Fünften bereit. Ein Befehl genügt, und der Spuk ist in ein paar Minuten vorbei.«
    »Und dann?« fragte Bess. »Sie vergessen die dhrakanische Raumstation, Admiral. Mit ihrem Transmitter können die Dhrakanen jederzeit eine ganze Armee zur NOVA STAR herüber schicken.«
    »Kommandantin?« sagte Glory Moon.
    Bess drehte sich zu der Psychonautin herum. »Ja?«
    »Dr. Go hat über die Nottreppe das Kommandodeck erreicht und ist auf dem Weg zur Zentrale. Aber er ist nicht allein. Vordermann Frust begleitet ihn.« Glory Moon machte eine kurze, fast unmerkliche Pause. »Soll ich ihn passieren lassen?«
    Frust? Sie zuckte die Schultern. »Er kann die Zentrale betreten.« Nachdenklich betrachtete sie den Hauptbildschirm; der Dhrakane hatte die Gartenhalle noch nicht verlassen, doch sie war überzeugt, daß Ka recht hatte: Sein Ziel war der Frachtenaufzug, und dann — die unteren Decks.
    Abrupt stand Bess auf. »Ich werde hinunter ins Sechste gehen und versuchen, den Dhrakanen vom Aufzug fortzulocken. Ka, du begleitest mich.«
    Der Clansmann nickte gleichmütig.
    Katzenstein sagte nichts, aber seine Miene verriet, wie wenig er von ihrem Vorhaben hielt.
    »Sie müssen verrückt sein!« polterte Cluster. »Der Dhrakane wird Sie töten. Sehen Sie denn nicht, mit was wir es zu tun haben? Wir haben eine Bestie an Bord, eine zerstörungswütige Bestie! Diese Echse — sie ist kein intelligentes Wesen, sondern ein wildes Tier. Glauben Sie im Ernst, daß es mit einem wilden Tier eine Verständigungsmöglichkeit gibt? Lassen Sie meine Soldaten die Sache erledigen. Sie haben keine Chance, wenn Sie allein … «
    »Die Kommandantin«, fiel ihm Ka mit eisiger Stimme ins Wort, »ist nicht allein. Ich begleite sie. Ihre Soldaten, Admiral, werden nicht benötigt.«
    »Sie sind genauso verrückt

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