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Flaming Bess 04 - Das Grauen an Bord

Flaming Bess 04 - Das Grauen an Bord

Titel: Flaming Bess 04 - Das Grauen an Bord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Ziegler
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mehr nicht. Verstehen Sie? Das ist der entscheidende Punkt! Wenn dieser Dool dem Clansmann und Flaming Bess zur Flucht verhelfen hat, dann auf Kroms ausdrücklichen Befehl hin, und dann kann nur eine Teufelei dahinterstecken. Hat Dool mit ihrer Flucht nichts zu tun, dann haben Bess und Ka gelogen — und dafür kann es nur eine einzige Erklärung geben: Verrat.«
    Cluster stand auf und legte Gorram in einer väterlichen Geste die Hand auf die Schulter.
    »Wir tragen eine schwere Verantwortung. Nicht nur das Schicksal der NOVA STAR und ihrer Besatzung steht auf dem Spiel. Es geht um die Zukunft der ganzen Menschheit. Wenn auch nur die geringste Wahrscheinlichkeit dafür besteht, daß Flaming Bess in der Schattenwelt zur Verräterin geworden ist, dann sind wir dazu verpflichtet, gemäß unserem Eid als Soldaten des Sternenbundes zu handeln.«
    »Ja«, murmelte Gorram. »Sie haben recht, Admiral.«
    Abrupt wandte sich Cluster ab. »Gut; Sie können gehen.«
    Gorram verließ die Zentrale, und Clusters Blicke kehrten wieder zum Hauptbildschirm zurück. Erneut spürte er Zorn in sich aufsteigen. Was nutzte es ihm, daß er das Kommando über das Schiff übernommen, die Zentrale besetzt, Flaming Bess’ Anhänger ausgeschaltet hatte? Das Schiff gehörte ihm, doch solange sich Glory Moon weigerte, seinen Befehlen zu gehorchen, war ihm der Weg zum Sternenbund versperrt. Nur die Psychonautin war aufgrund ihrer speziellen Ausbildung und psychischen Fähigkeiten in der Lage, das Mentalsteuerungssystem des Paratriebwerks zu kontrollieren.
    Aber vielleicht gab es doch noch eine andere Möglichkeit.
    Cluster beugte sich über das Kontrollpult und schaltete den Interkom ein.
    Ein Monitor wurde hell. Ein dunkles, bartloses Gesicht, schmal, fast ausgezehrt, grüne Augäpfel unter buschigen Brauen: Stabsoffizier Zerkonnien von den Linderghast-Planeten. Im Hintergrund wuchtige Schaltpulte, Bildschirme, eine diodenbesetzte Wand; der Kontrollraum im 1. OD, Clusters altes Hauptquartier.
    »Admiral?« sagte Zerkonnien.
    »Wo steckt Kospodin?« fragte Cluster. »Ich warte schon seit einer halben Stunde auf ihn.«
    Der Stabsoffizier warf einen Blick zur Seite, flüsterte etwas, wandte sich dann wieder Cluster zu. »Kospodin ist soeben aus den Maschinendecks zurückgekehrt und auf dem Weg zur Zentrale. Er müßte jede Minute eintreffen.«
    »Gut«, nickte Cluster. »Wie ist die Lage in den Flüchtlingsdecks?«
    »Unverändert gespannt. Die Ausgangssperre wird zunehmend mißachtet. Protestversammlungen im 3. OD; Schweigemärsche im 1. und 5. OD; in den anderen Decks häufen sich Zusammenstöße zwischen militanten Bess-Anhängern und unseren Patrouillen. Es gibt Anzeichen dafür, daß die Techniker mit einem Generalstreik die Freilassung von Flaming Bess, Ken Katzenstein und der übrigen Crew erzwingen wollen. Die Mehrheit der SD-Beamten weigert sich nach wie vor, mit uns zusammenzuarbeiten. Unbekannte — vielleicht die untergetauchten Kultisten — haben im 3. OD ein Waffenlager überfallen. Die Spur führt in die Maschinendecks, aber wir haben nicht genug Leute für eine gründliche Durchsuchung. Vielleicht kann Ihnen Kospodin mehr sagen — er hat den Einsatz der Unterdeck-Patrouillen organisiert.«
    Der Admiral hieb mit der Faust auf die Armlehne seines Servosessels.
    »Wir haben lange genug Nachsicht geübt, Zerkonnien! Die Flüchtlinge scheinen meine Milde für Schwäche zu halten. Von nun an wird jeder Verstoß gegen die Ausgangssperre unnachsichtig geahndet. Verstärken Sie die Patrouillen! Protestversammlungen oder Streiks sind rücksichtslos zu zerschlagen. Die Rädelsführer müssen umgehend festgenommen und inhaftiert werden. Gehen Sie, wenn nötig, mit Waffengewalt gegen die Unruhestifter
    vor. Verstanden?«
    »Verstanden, Admiral.«
    »Und sorgen Sie dafür, daß diese Kultisten aufgespürt und unschädlich gemacht werden«, fügte Cluster hinzu. »Zur Not müssen wir die Maschinendecks räumen, abschotten und mit Betäubungsgas fluten.«
    Zerkonnien nickte zögernd. »Ich gebe zu bedenken, daß derart drastische Maßnahmen den Widerstand unter den Flüchtlingen … «
    »Tun Sie, was ich Ihnen gesagt habe«, unterbrach Cluster. »Mehr wird von Ihnen nicht verlangt.«
    Der Stabsoffizier schluckte. »Natürlich, Admiral. Sie können sich auf mich verlassen.«
    Der Bildschirm wurde grau.
    Überall an Bord gärt es, dachte der alte Admiral. Ungehorsam und Rebellion, wohin man blickt. Es ist; als hätte Flaming Bess eine magische

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