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Flaming Bess 04 - Das Grauen an Bord

Flaming Bess 04 - Das Grauen an Bord

Titel: Flaming Bess 04 - Das Grauen an Bord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Ziegler
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Macht über die Menschen. Diese absurde Suche nach der Erde … ! Nach einem Mythos, einem Phantom! Wir jagen einem Phantom hinterher, anstatt das zu tun, was unsere Ehre und unser Gewissen von uns verlangen. Die Völker des Sternenbundes stöhnen unter der herculeanischen Tyrannei, doch Flaming Bess bringt die Menschen dazu, feige vor dem Feind zu fliehen. Flaming Bess muß sterben, dachte Cluster. Erst wenn sie tot ist, werden die Menschen erwachen und sich an ihre heilige Pflicht erinnern. Die mythische Erde kann uns nicht helfen. Wir dürfen nicht auf eine Legende vertrauen, sondern allein auf unseren Mut, unsere Entschlossenheit, unsere Waffen …
    Plötzlich spürte Cluster die Verantwortung wie ein schweres Gewicht auf seinen Schultern lasten. Er führte einen einsamen Kampf. Die Crew war gegen ihn; sie wollte oder konnte nicht einsehen, daß Flaming Bess den Herculeanern in die Hände arbeitete, indem sie an der Suche nach der Erde festhielt. Muller McLasky und die meisten SD-Männer standen nach wie vor auf der Seite der alten Kommandantin, die Flüchtlinge waren Bess’ Charisma erlegen, und sogar Kriegsveteranen wie Gorram und Zerkonnien wurden von Zweifeln geplagt.
    Und seine natürlichen Verbündeten — Lady Gondelor und Supervisor Vordermann Frust — hielten sich zurück. Sie scheuten das Risiko, sich offen auf seine Seite zu stellen. Sie schienen den Ausgang des Machtkampfes abwarten zu wollen.
    Aber der Kampf ist bereits beendet, sagte sich der Admiral. Flaming Bess ist erledigt. In knapp zwölf Stunden wird das Kriegsgericht sie schuldig sprechen, und dann wird niemand mehr wagen, sich meinen Befehlen zu widersetzen. Wer dennoch den Gehorsam verweigert …
    »Admiral?«
    Cluster sah auf.
    Vor ihm stand ein hochgewachsener, kräftiger Flottensoldat mit hellblonden Haaren und einem offenen Gesicht. An seiner purpurnen Uniformjacke prangte ein stilisiertes Sonnenemblem. Calvin Kospodin, der beste Jetpilot der Raumflotte und Träger des Sonnenordens.
    »Sie kommen spät, Kospodin«, stellte Cluster fest.
    »Ich war auf Patrouille in den Maschinendecks«, erklärte der Jetpilot entschuldigend. »Leider haben wir keine Spur von den untergetauchten Kultisten … «
    »Geschenkt«, fiel ihm der Admiral ins Wort. »Zerkonnien hat mich informiert. Er wird von jetzt an die Fahndung nach den Kultisten übernehmen. Für Sie, Kospodin, habe ich eine andere Aufgabe.«
    Er maß den Piloten mit einem stechenden Blick. War Kospodin loyal? Oder hatte Flaming Bess auch ihn in ihren Bann geschlagen?
    Cluster räusperte sich. »Sie kennen die Situation, Kospodin. Die Umstände haben mich gezwungen, das Kommando zu übernehmen, doch die Crew verweigert die Zusammenarbeit. Das Schiff ist derzeit nicht paraflugtauglich — und das kann in unserer Lage tödliche Konsequenzen haben.« Er wies auf das Monitorfenster im unteren Drittel des großen Hauptbildschirms, wo die rote Riesensonne zu einem murmelgroßen Lichtfleck geschrumpft war.
    »Wenn es den Herculeanern gelingt, das Schattentor auf der Ödwelt zu reaktivieren und Kriegsschiffe durchzuschleusen, ist die NOVA STAR verloren. Im Unterlichtflug können wir den schnellen herculeanischen Raumern nicht entkommen. Außerdem haben die Dhrakanen von uns verlangt, ihr Reichsgebiet so rasch wie möglich zu verlassen. Nach den Erfahrungen, die wir bei der Konfrontation mit der dhrakanischen Grenzstation gesammelt haben, ist davon auszugehen, daß wir in ernste Schwierigkeiten geraten, wenn wir noch länger in diesem Sektor verweilen.«
    Kospodin runzelte die Stirn. »Ich kann mir nicht vorstellen, daß Glory Moon das Schiff in Gefahr bringen wird.«
    »So?« Cluster schnaubte. »Vielleicht. Vielleicht aber auch nicht. Ich trage die Verantwortung für die NOVA STAR, und ich kann die Sicherheit von Schiff und Besatzung nicht von dem guten Willen einer Psychonautin abhängig machen, deren Loyalität einer herculeanischen Agentin gilt. Dieses Raumschiff braucht einen neuen Pararaumpiloten. Ich dachte an Sie, Kospodin.«
    Kospodin sah zum liegeähnlichen Spezialsitz der Psychonautin hinüber, der direkt vor dem großen Hauptbildschirm installiert war. Bedächtig schüttelte er den Kopf. »Ich bin kein Psychonaut«, erinnerte er.
    »Aber Sie sind Jetpilot — der beste, der jemals in der Flotte gedient hat«, sagte düster. »Ich habe Ihre Akte studiert. Ich weiß, daß Sie es schaffen können.«
    »Es ist unmöglich, Admiral. Selbst auf den Interstar-Schiffen der Flotte wurden für

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