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Flaming Bess 05 - Raumfestung ARAK-NOR

Flaming Bess 05 - Raumfestung ARAK-NOR

Titel: Flaming Bess 05 - Raumfestung ARAK-NOR Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Ziegler
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es«, versicherte er. »Um einen Fremdweltenspezialisten wie Di Grey zu töten, sind mehr als nur eine Handvoll Roboter nötig. Und Trimalorius … « Ein kaltes Lächeln umspielte die Lippen des Clansmanns.
    »Wer zwanzig Jahre in der menschenlosen Fremde überlebt hat, der überlebt auch die Fallen der Raumfestung.«
    Sie erwiderte sein Lächeln.
    »Dann sollten wir uns besser um unser eigenes Überleben kümmern, nicht wahr?«
    Es konnte nicht mehr lange dauern, bis sich die Roboter einen Weg gebahnt hatten und die Verfolgung aufnahmen. Und die Schaltzentrale war noch viele Kilometer entfernt …
    Nebeneinander flogen sie, getragen vom Schub ihrer Raketentornister, durch den dunklen, luftleeren Tunnel, tiefer und tiefer ins stählerne Labyrinth der Festung.
     

8.
     
    Es war still im Schiff, trügerisch still. Die Bordnacht hatte begonnen, und in den Flüchtlingsdecks hatte sich die künstliche Helligkeit des Tages in Dämmerung verwandelt. Die Gärten, Messen und Kantinen waren leer, die Korridore verlassen, die Menschen hatten sich in die Abgeschiedenheit ihrer Kabinen zurückgezogen. Sie schliefen dem nächsten Bordtag entgegen.
    Der Schlaf erlöste sie von der Unruhe, den Zweifeln, der Ungewissheit und den Fragen, auf die es keine Antwort gab.
    Nur in der Zentrale, im SD-Trakt des 1. Oberdecks und in den Maschinendecks herrschte noch Betrieb.
    Vor kurzem hatten die Ortungsgeräte heftige Energieausbrüche in den tiefer gelegenen Sektionen der Raumfestung gemessen, und Ken Katzenstein, der übermüdet und mit rotgeränderten Augen im Kommandodeck Nachtwache hielt, war überzeugt, daß Flaming Bess und ihre Begleiter angegriffen wurden. Aber er konnte nichts tun. Er hatte ausdrücklichen Befehl, abzuwarten und jedes Risiko für die NOVA STAR und ihre Besatzung zu vermeiden. Also wartete er, die Augen starr auf den Hauptbildschirm gerichtet.
    In der dunklen, weitgespannten Höhle des Hangars schillerte in weiter Ferne die Paraschlacke, ein Regenbogenfilm, von den Torbögen der Tunnelöffnungen schwarz gefleckt. Wenn sich ARAK-NOR trotz der gefährlichen Paraschlacke zu einem Angriff auf das Raumschiff entschloß, dann würde er von dort ausgehen. Und von dort würden auch Flaming Bess, Ka, Di Grey und Trimalorius zurückkehren — falls sie nicht den Abwehreinrichtungen der Festung zum Opfer fielen …
    Sechs Decks tiefer, im SD-Trakt des 1. OD, bereitete sich Muller McLasky auf die entscheidende Auseinandersetzung mit dem Kult vor. Er saß in seinem Büro, verschanzt hinter dem wuchtigen Metallschreibtisch, und überschüttete die ein- und ausgehenden SD-Männer und Flottenoffiziere mit Befehlen. Von den Patrouillen in den oberen Decks lagen keine Meldungen über ungewöhnliche Ereignisse vor, doch McLasky mißtraute dem Frieden. Er spürte, daß irgend etwas vor sich ging, daß irgendwo an Bord ein unheilvolles Komplott geschmiedet wurde, daß Mahmeds fanatische Anhänger in irgendwelchen dunklen Winkeln lauerten. Es konnte nicht mehr lange dauern, bis die Kultisten zuschlugen. Die Kommandantin hatte die NOVA STAR verlassen, in der selbstmörderischen Absicht, bis zur Schaltzentrale der Festung vorzudringen, und Mahmed wäre ein Narr, diese günstige Gelegenheit ungenutzt verstreichen zu lassen. Jetzt hing die Sicherheit des Schiffes allein von ihm, dem SD-Chef, ab. McLasky stürzte grimmig ein Glas Vurguzz hinunter. Er war das letzte Bollwerk gegen die Flut der fanatisierten Kultisten, und er würde nicht wanken, nicht weichen, sondern dieses Gesindel aufspüren und unschädlich machen. Sollten sie sich doch erheben! Sollten sie doch versuchen, die Macht an sich zu reißen!
    Seine SD-Männer und Flottensoldaten standen bereit. Mahmeds Anhänger würden sich blutige Köpfe holen … Dennoch nahm seine Unruhe mit jeder ereignislos verstreichenden Stunde zu. Worauf warteten die Kultisten?
    Anakin Do, die Psychotechnikerin, die in seinem Auftrag die Wachen in den Oberdecks inspizierte, war überzeugt, daß Mahmeds erster Schlag den SD-Trakt treffen würde. Die Vermutung klang vernünftig. Hatten die Kultisten erst einmal den Sicherheitsdienst ausgeschaltet, würde ihnen der Rest des Schiffes wie eine überreife Frucht in den Schoß fallen. Also wartete McLasky, wie Ken Katzenstein wartete. Er dachte an die fünftausend Flüchtlinge, die in ihren Kabinen schliefen und darauf vertrauten, daß er mit jeder Gefahr fertig werden würde. Es war ein angenehmer Gedanke. Und er würde beweisen, daß ihr Vertrauen

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