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Flaming Bess 05 - Raumfestung ARAK-NOR

Flaming Bess 05 - Raumfestung ARAK-NOR

Titel: Flaming Bess 05 - Raumfestung ARAK-NOR Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Ziegler
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Anhänger des Kultes. Die meisten hatten nie etwas mit Mahmed zu tun gehabt, waren sogar entschiedene Gegner der fanatischen Sekte gewesen. Dennoch war es Mahmed gelungen, sie seinem Willen zu unterwerfen.
    Weil sie tief in ihrem Herzen an der Existenz der Erde zweifeln, erkannte Kospodin. Weil sie verunsichert sind und sich vor den Gefahren fürchten, die noch vor uns liegen. Weil sie sich nach Ruhe und Frieden sehnen, nach einem Ort, wo sie sich niederlassen und eine neue Heimat aufbauen können.
    Das ist das Geheimnis von Mahmeds Einfluß. Jene, die innerlich gefestigt sind, die unerschütterlich daran glauben, daß wir eines Tages die legendäre Erde erreichen und dort Hilfe gegen die Herculeaner finden werden, sind gegen die mesmerischen Lockungen des Propheten gefeit.
    Aber jene, die nach einem Halt suchen, weil der Krieg gegen die Herculeaner und die Vertreibung aus dem Sternenbund ihnen jeden Halt geraubt hat, sie sind Mahmeds natürliche Opfer. Und im Schlaf, wo die Willenskräfte geschwächt sind, konnte er sie verführen, Besitz von ihnen ergreifen …
    Deshalb die Anschläge, die Flüsterkampagnen, die Propagandaaktionen der letzten Stunden und Tage: um die Unsicherheit zu vergrößern, Furcht in die Herzen der Wankelmütigen zu säen, sie für diesen entscheidenden Moment zu präparieren. Flaming Bess, das Symbol für die Erde, der Garant dafür, daß unsere kosmische Odyssee zu einem Ziel führt, hat das Schiff verlassen und so Mahmed Gelegenheit zum Zuschlagen gegeben.
    Und jetzt? fragte sich Kospodin. McLasky alarmieren? Ken Katzenstein benachrichtigen? Aber Katzenstein mußte längst Bescheid wissen! Zweifellos hatte ihn der SD-Chef über den Angriff der Assassinen informiert, und wenn er auf den Monitoren der Bordüberwachung diese Prozession sah, würde er umgehend die richtigen Schlüsse ziehen und Alarm geben …
    Doch die Alarmsirenen schwiegen.
    Wahrscheinlich hatten Mahmeds Anhänger die Videokameras der Bordüberwachung lahmgelegt oder anderweitig manipuliert. Schließlich hatten sie bereits bewiesen, daß sie die Audio- und Videoprogramme der Bordsender stören konnten. Womöglich hörten sie auch den Funkverkehr auf den SD-Frequenzen ab — wenn er sich mit Katzenstein oder McLasky in Verbindung setzte, würden die Kultisten erfahren, daß ihr Manöver durchschaut war.
    Kospodin begriff, daß er auf sich allein gestellt war.
    Er war der einzige Mensch an Bord, der Mahmeds Pläne — wie auch immer sie aussehen mochten — durchkreuzen konnte.
    Er dachte an Gahl, und etwas krampfte sich in ihm zusammen. Unwillkürlich tastete er nach dem Nadler in seiner Tasche. In Ordnung, Mahmed, sagte er sich grimmig. Laß uns diese Sache unter uns ausmachen. Gahl gehört mir, und du wirst sie mir nicht nehmen.
    Mit zusammengekniffenen Augen musterte er die Menschen, die nacheinander an ihm vorbeizogen und dreißig oder vierzig Meter weiter in einen Seitenkorridor bogen, der — wenn er sich recht erinnerte — einen großen Bogen um die Zentralsektion schlug und Richtung Heck führte. Die Hecksektion des 3. OD mit ihren ineinander verschachtelten Lagerräumen und labyrinthischen Gängen hatte dem Kult schon früher als Versammlungsort gedient. Also wartete Mahmed dort auf seine Opfer.
    Die Beeinflußten beachteten Kospodin noch immer nicht. Wie Schlafwandler schienen sie ihre Umgebung nicht bewußt wahrzunehmen. Gut. Er brauchte sich ihnen nur anzuschließen und sich als einer der ihren ausgeben, um zu Mahmed zu gelangen, und dann würde der Prophet eine böse Überraschung erleben.
    Kospodin bemühte sich, starr ins Leere zu schauen, seine Gefühle hinter einer Maske der Teilnahmslosigkeit zu verbergen und die eckigen, mechanischen Bewegungen der Beeinflußten nachzuahmen. Unauffällig folgte er den Nachzüglern in den Seitengang und erreichte bald einen Verteilerknoten, eine sternförmige Kreuzung mit der Stahlröhre eines peripheren Liftschachtes in der Mitte.
    Vor dem Liftschacht lagen zwei Männer in den dunkelblauen Uniformen des SD auf dem Boden. Ihre Gesichter waren blutig, und sie rührten sich nicht. Kospodin benötigte nicht viel Phantasie, um sich vorzustellen, was geschehen war. Offenbar hatten die Beeinflußten von Mahmed den Befehl erhalten, alle SD- oder Flottenangehörigen auszuschalten, die ihnen auf
    ihrem Weg begegneten.
    Der Jetpilot beglückwünschte sich, daß er auf seine Flottenuniform verzichtet hatte.
    Aber wo war Gahl?
    Er beschleunigte seine Schritte. Der Anblick der

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