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Flaming Bess 08 - Die elektrischen Ritter

Flaming Bess 08 - Die elektrischen Ritter

Titel: Flaming Bess 08 - Die elektrischen Ritter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Ziegler
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immer! Es gab keinen Zweifel — in großen Abständen und so leise, daß es im Maschinenlärm fast unterging, aber es war das charakteristische herzschlagähnliche Wummern, das jeden Paraflug begleitete. Nur — das Schiff hatte den Pararaum längst verlassen.
    Die Psycho-Strahlung! durchfuhr es Flaming Bess. Sie stammt nicht von der Welt der Elektrischen Ritter, sondern vom Paratriebwerk. Deshalb wurde die Strahlung bereits während der Überlichtetappe und nicht erst nach unserer Ankunft im System wirksam. Und das bedeutet, daß die Elektrischen Ritter über die überlegenen technischen Machtmittel der Erde verfügen.
    Resignierend gestand sie sich ein, daß unter diesen Umständen jeder Gedanke an Widerstand sinnlos war. Wer über Lichtjahre hinweg ein dhrakanisches Paratriebwerk manipulieren und in eine Psycho-Waffe verwandeln konnte, der wurde auch mit den Lasergeschützen und Raumtorpedos der NOVA STAR fertig.
    Sie waren den Elektrischen Rittern auf Gedeih und Verderb ausgeliefert.
    Die einzige Hoffnung war, daß es sich bei der psychischen Beeinflussung nicht um einen feindlichen Akt, sondern um eine vorbeugende Schutzmaßnahme handelte.
    Auf dem Bildschirm wurde der Lichtpunkt des zweiten Planeten allmählich größer. Er wuchs an zu einem hellen Fleck, einer Scheibe mit grob strukturierten Wolkenfeldern über dem Blau ausgedehnter Wasserflächen und dem Blaugrün eines S-förmigen Kontinents, der sich von Pol zu Pol erstreckte. Über die Fernortungssysteme liefen die ersten Daten ein und wurden automatisch auf ein Monitorfenster projiziert. Schwerkraft, Atmosphäre und Durchschnittstemperaturen entsprachen bis auf geringe Abweichungen irdischen Werten.
    Die NOVA STAR begann mit dem Bremsmanöver.
    Flaming Bess warf einen kurzen Blick über die Schulter, aber ihre Freunde befanden sich noch immer in ihren Traumwelten.
    »Glory, kannst du mich verstehen?«, wandte sich Bess an die Psychonautin. »Hörst du mich?«
    Glory Moon schwieg.
    Auch sie wurde noch immer von den Elektrischen Rittern kontrolliert.
    Inzwischen füllte der fremde Planet den gesamten Bildschirm aus. Bess vermutete, daß die Psychonautin das Schiff in eine stabile Umlaufbahn steuern würde, doch der Gedanke erwies sich als falsch. Ein Schriftzug flackerte über den Monitor.
    COMPUTERGESTÜTZTES LANDEMANÖVER EINGELEITET.
    Verdammt! Flaming Bess ballte unwillkürlich die Fäuste. Der pyramidenförmige, einhundertzehn Meter hohe und bis zu fünfhundert Metern durchmessende Schiffskoloß war nicht für Landungen auf Planeten von Erdgröße konstruiert.
    Nur im äußersten Notfall durfte eine Landung riskiert werden.
    Ein leichter Ruck verriet, daß die NOVA STAR in die obersten Ausläufer der Atmosphäre eingetaucht war. Dichte Wolkenfelder verwehrten den Blick auf die Oberfläche, doch als für einen Moment die grauweiße Decke aufriß, glaubte Bess, im blaugeäderten Grün einer idyllischen Flußlandschaft eine metallisch glänzende, rechteckige Fläche zu erkennen, die mehrere hundert Quadratkilometer groß sein mußte.
    Wieder ein Ruck, stärker als der erste.
    Das Raumschiff schüttelte sich.
    Dann formte sich aus dem Nichts ein rotleuchtendes, dreidimensionales Gitter und legte sich wie ein schützendes Polster um die NOVA STAR.
    Ein Landefeld!
    Sie hatte die Elektrischen Ritter unterschätzt.
    Im Griff des leuchtenden Feldgitters sank die NOVA STAR dem wolkenverhüllten Raumhafen der fremden Welt entgegen.
    Die schroffen, schneebedeckten Gipfel der Drachenberge glitzerten im Sonnenlicht, als wären sie mit Diamantenstaub überzogen, und die Gletscher wanden sich wie ungeheure bleiche Würmer über die steilen Hänge, die weiter talwärts dicht bewaldet waren: knorrige Bäume mit weit ausladenden, verfilzten Kronen, unter denen selbst am hellen Tag kühle Dämmerung herrschte.
    Eine schmale Serpentinenstraße führte in steilen, engen Kurven durch den düsteren Wald, schlug oberhalb der Baumgrenze eine Schneise durch das Geröll, das die Gletscher von den Gipfeln gehobelt hatten, und schwang sich zu einer massiven Holzbrücke hinauf, die eine breite, tausend Meter tiefe Schlucht überspannte und am eisenbeschlagenen Tor einer Burg endete.
    Die Wälle der Burg waren weiß wie die Schneekappen der Gipfel, und auf den schlanken, kühnen Türmen, die sich wie Spieße in den Himmel bohrten, flatterten die Banner des Drachen.
    Hoch thronte die Burg über der fruchtbaren Ebene am Fuß der Berge.
    Es war grünes Land, von breiten Strömen

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