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Flamme von Jamaika

Flamme von Jamaika

Titel: Flamme von Jamaika Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martina André
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Geschmack entsprach. Ansonsten war sie eine wunderschöne Frau mit vollen Lippen, schneeweißen Zähnen und perfekten Rundungen an den richtigen Stellen.
    Obwohl sie ein paar Jahre älter war als er, fand Baba, dass sie genau die Richtige für ihn sei. Doch bei der ganzen Verantwortung, die er tagtäglich für die Rebellen trug, konnte er beim besten Willen keine Frau gebrauchen und erst recht keine Kinder, wie er Baba immer wieder versicherte. Seine Mutter hingegen vertrat die Meinung, dass ein gesunder Mann so oft wie möglich zwischen den Schenkeln einer willigen Frau liegen sollte. Um stark und ausdauernd bleiben und Kinder zeugen zu können, die später einmal sein Erbe in Ehren halten würden.
    «Ich habe nicht vor, Nachkommen für irgendeinen Master zu zeugen», gab er ihr dann stets zu verstehen. Nicht, dass er etwas gegen Frauen gehabt hätte, aber dass ein Mann auch gut ohne auskommen konnte, hatten ihm die Jesuiten in jungen Jahren vorgelebt.
    «Haben dich meine Mädchen gestört?» Selina lächelte sanft und schaute mit einem gewissen Stolz im Blick zu ihren Töchtern, die immer noch kichernd hinter den Sträuchern herumlungerten. «Wenn ich euch erwische, ihr kleinen Hexen!», warnte sie mit gespielter Strenge. «Ihr habt versprochen, Baba beim Waschen zu helfen. Wenn ihr es nicht tut, werde ich euch Jess hinterherschicken, damit er euch den Hintern versohlt!»
    Jubel brach unter den Mädchen aus, und erst als ihre Mutter drohend die Faust erhob, rannten sie lachend und schwatzend davon.
    «Ich muss schon sagen», bemerkte Jess mit einem amüsierten Grinsen, «deine Töchter scheinen es faustdick hinter den Ohren zu haben.»
    «Nimm es ihnen nicht übel», bemerkte Selina mit einem schüchternen Lächeln. «Sie vergöttern dich.»
    Jess fragte sich, wie lange Selina wohl schon hinter dem Fels gestanden haben mochte und ob sie sich ebenfalls für seinen Anblick im Wasser interessiert hatte. Jess hätte gelogen, wenn er behauptete, dass ihre herausfordernden Blicke nicht ebenfalls eine gewisse Hitze bei ihm hervorriefen. Aber er liebte sie nicht und war sich nicht einmal sicher, ob er überhaupt jemals eine Frau lieben konnte. Jedenfalls nicht, solange er unter solch gefährlichen Umständen lebte. Gejagt wie ein Hund und ohne jegliche Rechte oder die Aussicht auf ein vertretbares Auskommen, konnte man keine Familie gründen. Was hätte er einer Frau in dieser Umgebung schon bieten können? Tag für Tag kamen im Lager Kinder zur Welt, deren Lebenserwartung geringer war als die einer frisch gepflückten Orange. Jess schauderte bei diesem Gedanken.
    «Wir könnten ein bisschen spazieren gehen», lockte Selina ihn und straffte beiläufig ihren wunderbaren Körper, was ihre üppigen Brüste unter dem bunten Kittel recht hübsch zur Geltung brachte.
    Einen Moment lang starrte Jess unentschlossen auf die harten Knospen, die sich unter dem Stoff abzeichneten. Er schluckte verlegen. Eigenartigerweise machte ihn diese Frau nervös. Schon hob sie ihre zarte Hand und strich kaum spürbar über seine noch feuchte, leicht behaarte Brust.
    «Du bist so unglaublich stark», sagte sie lächelnd. «Du könntest es leicht mit dem besten Preisboxer in Kingston aufnehmen.» Wieder lächelte sie geheimnisvoll. «Wir könnten zusammen baden. Ich kenne eine geheime Stelle, unten bei den Quellwasserfällen, wo uns niemand stören wird. Du würdest es nicht bereuen, das verspreche ich dir.»
    «Nein, tut mir leid, keine Zeit», erwiderte er und wich ihrem Blick aus. «Vielleicht ein andermal.» Hastig wandte er sich ab und packte seine restliche Kleidung zusammen.
    Selina versuchte, ihre Enttäuschung hinter einem tapferen Lächeln zu verbergen.
    «Soll ich das für dich waschen?» Sie streckte ihre Hand nach dem Bündel aus, das er bei sich trug.
    Er seufzte und machte ein betont freundliches Gesicht.
    «Gerne», sagte er und reichte ihr sein Hemd. «Das wäre sehr freundlich von dir.»
    Schweigend gingen sie unter den Bäumen nebeneinanderher in Richtung Lager.
    «Es tut mir leid, wenn ich dich bedrängt habe», bekannte sie leise. «Ich wollte dich nicht in Verlegenheit bringen. Aber deine Mutter meint immer, ich solle mich um dich kümmern. Sie sagt, du bist ein gesunder Mann und brauchst eine Frau. Und ehrlich», jetzt blieb sie stehen und schaute ihn von unten herauf treuherzig an, «ich würde es gern tun.»
    Jess war ebenfalls stehen geblieben und widerstand ihren hoffnungsvollen Blicken.
    «Meine Mutter ist eine alte

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