Flammen der Begierde - Cole, K: Flammen der Begierde - Pleasure of a Dark Prince
mitgenommen.
»Was ist mit deinen Lügen?«, fuhr Lucia ihn an. »Du hast behauptet, ich wäre nicht deine Gefährtin!«
Darauf ging er gar nicht erst ein. »Ich war sehr geduldig mit dir, Lousha, habe dir sämtliche Kränkungen meiner Person und meiner Familie verziehen. Damit ist jetzt Schluss. Ich bin heute ein anderer Mann als damals.«
Ein düsterer, sogar noch attraktiverer Mann – oder Bestie. »Kränkungen? Wenn du mir nicht nachgestellt hättest … «
»Zu deinem Glück hab ich das aber und konnte dir auf diese Weise wiederholt deinen strammen kleinen Arsch retten.«
»Wie konnte ich das vergangene Jahrtausend bloß ohne deine Hilfe überleben?«
»In jener Nacht der Vampirattacke hätte ich dich einfach aus Val Hall wegbringen können, fort von der Bedrohung. Stattdessen bin ich geblieben, um deinen Schwestern das Leben zu retten. Das hab ich für dich getan.«
Als ob sie das nicht wüsste.
»Na wenn schon, dann war ich eben ein kleines bisschen sauer, dass ich für dich ein Opfer gebracht habe und du mich bei der nächsten sich bietenden Gelegenheit sitzen gelassen hast. Und trotzdem gab es noch ein Dutzend mehr Situationen, aus denen ich dich retten musste.«
»Du solltest dich mal reden hören, dieses ganze Geschwafel über deine guten Taten.«
»Was dich angeht, habe ich davon so einige zu bieten. Und in den letzten paar Wochen ist die Zahl deiner Feinde beständig angestiegen.«
»Man könnte meinen, deine Taten wären eine Art Guthaben, und wenn du nur genug tust oder mich oft genug daran erinnerst, dann könntest du mich kaufen.«
»Nicht kaufen – verdienen . Das ist der Lykae in mir. Selbst wenn ich wollte, das kann ich nicht abstellen. Tief in mir drin bin ich davon überzeugt, dass du dich mir ergeben wirst, wenn ich dir nur beweise, dass ich ein guter Beschützer und Versorger bin. Dann wirst du mich wollen.«
»Aber ich will dich nicht. Das hätte ich im Laufe des letzten Jahres doch wohl kaum noch deutlicher sagen können. Es gibt einen Unterschied zwischen sich zieren und versteh endlich den Wink mit dem Zaunpfahl ! Du hast dir das alles selbst zuzuschreiben, weil du mich einfach nicht in Ruhe gelassen hast.« Sie standen einander so nahe gegenüber, dass ihre Fußspitzen sich berührten. Beide atmeten heftig, und mittlerweile waren ihr die Konsequenzen völlig gleichgültig.
»Du willst mich nicht?« Seine Stimme war nur noch ein tiefes Grummeln. »Ach, Mädchen, willst du wirklich, dass ich dir beweise, dass das gelogen ist?«
Er stand kurz davor, sie zu küssen, und – die Götter mögen mir beistehen – sie fürchtete, dass sie es ebenfalls wollte …
Ein Klopfen an der Tür. »Dr. MacRieve?« Die männliche Stimme vor der Kabine verhinderte ihren Sturzflug in die Katastrophe.
»Dr. MacRieve?«, fragte der Schotte lautlos. Ein wölfisches Grinsen breitete sich über sein Gesicht aus, und zum ersten Mal wurde sein Blick warm.
Sie wäre am liebsten gestorben!
»Das gefällt mir, Lousha.«
»Das war nicht meine Idee«, zischte sie, »dafür ist Nïx verantwortlich.«
»Aber natürlich.«
»Ähm, ja?«, rief sie zurück.
»Hier ist Charlie, Ma’am. Ich bin der Matrose.« Er klang jung, mit leichtem brasilianischem Akzent. »Ich wollte Ihnen nur sagen, dass die Vorstellungsrunde gleich anfängt. Die anderen Wissenschaftler sind schon auf dem Weg in den Salon.«
»Sag mir bitte, dass das kein Forschungsschiff ist«, murmelte MacRieve.
»Und wenn?«
»Und du tust so, als ob du eine von ihnen wärst?«, fragte er mit durchtriebener Miene.
Wieder klopfte es. »Äh, Dr. MacRieve? Kann ich dem Capitão melden, dass Sie unterwegs sind?«
Ehe sie ihn davon abhalten konnte, öffnete MacRieve die Tür. Davor stand Charlie, ein offensichtlich überraschter junger Mann.
»Meine Frau und ich werden in zehn Minuten da sein.«
»Äh, ja, apreciável … «
Während sie ihn noch sprachlos anstarrte, schlug MacRieve dem Jungen die Tür vor der Nase zu.
»Lousha«, sagte er mit leiser, drohender Stimme. »Keine Ausreden mehr. Zieh dich aus. Sofort .«
»Ich bring dich um, MacRieve!«, fluchte sie unterdrückt. »Uns als Ehepaar vorzustellen!«
»Das ist nur noch eine Frage der Zeit.« Für seine Spezies stand unumstößlich fest, dass Gefährten auf ewig zusammen blieben, doch die Walküren zogen eine bindende Zeremonie vor. Annika hatte sogar ihren Groll ein klitzekleines bisschen gemildert, wenn auch nur widerwillig, nachdem Lachlain zugestimmt hatte, Emma zuliebe an
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