Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Flammen Der Nacht -4-

Flammen Der Nacht -4-

Titel: Flammen Der Nacht -4- Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Dodd
Vom Netzwerk:
seine Krawatte zurecht?
    Sie stand so abrupt auf, dass sie über ihre Jeansbeine stolperte.
    Er rückte seine Krawatte zurecht. Und das, nachdem er sie leidenschaftlich geküsst und verwöhnt hatte, sie gestreichelt, ihr den BH ausgezogen und mit dem Pulli ihre Brüste gestreichelt hatte … Sie erschauerte bei der Erinnerung an das erregende Gefühl der Kaschmirwolle auf ihren Nippeln.

    Dann piepste sein Pager, er stand auf, sein Gesicht eine steinerne Maske, rückte seine Krawatte zurecht und ließ sie hier liegen, als wäre sie eine billige kleine Schlampe.
    Sie zog ihre Jeans hoch. Schloss ihren BH. Und zog den Pulli runter.
    Dieser Schuft.
    Sie wollte schnellstens weg. Weg, bloß noch weg hier.
    Sie lief die Stufen hinunter und riss ihren Mantel vom Küchenstuhl.
    Sie beschloss, umgehend nach Blythe zurückzufahren, zu ihrer Familie und ihrem Sohn. Sie konnte sich die Enttäuschung ihrer Familie bildhaft vorstellen, weil sie unverrichteter Dinge heimkehrte. Aleksandr wäre bestimmt traurig, dass sie ohne seinen Daddy zurückkäme. Trotzdem würden sie sich freuen, sie zu sehen. Sie mochte nicht wirklich mehr zu dieser Familie gehören, trotzdem liebten die Wilders sie. Wohingegen Douglas wahrscheinlich bloß sich selbst liebte .
    Sie drängte sich durch die Eingangstür ins Freie. Der Wind peitschte ihr schmerzhaft ins Gesicht. Sie lief zu ihrem Wagen, sprang hinein und knallte hart die Tür zu. Dann brauste sie mit durchdrehenden Reifen Douglas’ Auffahrt hinunter.
    Als sie auf der Suche nach einer Postfiliale durch Rocky Cliffs fuhr, klingelte ihr Handy. Sie ging nicht dran. Weil sie fuhr, redete sie sich ein, in Wahrheit jedoch mochte sie weder mit ihrer Mutter noch mit ihren Brüdern oder ihren Schwägerinnen diskutieren. Sie hatte keine Lust auf Erklärungen, was sie gerade tat
und weshalb, oder auf glühende Beteuerungen, dass sie sich blendend fühle und ihre Familie sich bloß keine Sorgen machen solle. Nein, immer eins nach dem anderen, der Wilder-Clan kam später dran.
    Außerdem konnten sie sich ruhig ein bisschen um sie sorgen.
    Sie hatte eine Message, auf dem Parkplatz der Postfiliale rief sie ihre Voicemail ab.
    »Hi, Firebird, hier ist Ann. Jasha wollte dich eigentlich anrufen, aber ich weiß genau, dass er dich bedrängen wird, schleunigst nach Hause zu kommen. Deshalb bin ich ihm zuvorgekommen. Nur kurz zur Info: Deine Brüder und deine Mom sind heute Morgen zu Miss Joyce gefahren. Sie hat zugegeben, dass sie die Babys vertauscht hat. Sie … äh … hat nicht explizit gesagt, woher sie dich hatte. Sie faselte irgendwas davon, dass du eines ›von den gezeichneten Kindern‹ seiest. Mehr weiß ich leider auch nicht.« Ann räusperte sich unbehaglich.
    Eins von den gezeichneten Kindern? Merkwürdig, was hatte das zu bedeuten?
    Ann fuhr fort: »Dann sagte sie noch, dass sie den kleinen Jungen in der Wüste von Nevada ausgesetzt hätte. Sehr biblisch, was?«
    Sie plapperte weiter. Lieb und freundlich. Erzählte, was Aleksandr zum Frühstück gegessen hatte, und erkundigte sich beiläufig nach Aleksandrs Vater. Nach einem fröhlichen »Tschüssi« legte Ann auf.
    Mist.
    Firebird schlug mit beiden Händen auf das Lenkrad.

    Sie hatte es satt, so satt. Sie war niemandem Rechenschaft schuldig – sie war eine emanzipierte Frau, selbstbewusst und unabhängig. Keine Wilder zu sein hatte immerhin den einen Vorteil, dass sie mit dem Teufelspakt nichts am Hut hatte.
    Und trotzdem fühlte sie sich grottenschlecht.
    Was hatte sich denn großartig geändert? Douglas war wütend auf sie gewesen. Sie hatte sich verteidigt. Und war in ihrem Stolz gekränkt worden. Ihr Selbstvertrauen hatte einen ziemlichen Knacks bekommen.
    Das änderte jedoch nichts an der Tatsache, dass er der Vater ihres Sohnes war.
    Sie kramte den DNA-Test aus der Tasche und drehte unschlüssig den Umschlag in der Hand. Die Mitarbeiter im Labor des Seattle Swedish Hospital kannten die Wilders und hatten fest zugesagt, ihnen das Testergebnis schnellstmöglich mitzuteilen.
    Sie warf das Kuvert in den Briefkasten und lief zurück zu ihrem Wagen.
    Ihre persönlichen Befindlichkeiten spielten keine Rolle. Nicht jetzt. Sie durfte sich von Douglas’ Vorwürfen und seinem Argwohn nicht herunterziehen lassen, obwohl sie sich maßlos über sein Verhalten ärgerte. Warum musste ausgerechnet ihr so etwas passieren? Das Schicksal ihrer Familie, der einzigen Familie, die Firebird je gekannt hatte, ruhte in Douglas’ Händen.
    Außerdem hatte Ann ihr

Weitere Kostenlose Bücher