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Flammen Der Nacht -4-

Flammen Der Nacht -4-

Titel: Flammen Der Nacht -4- Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Dodd
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irgendwas?«

    »Was soll denn sein?«
    »Du siehst aus, als hätte dich jemand tief verletzt.«
    »So ist das Leben, nicht wahr? Du fühlst dich sicher und geborgen und peng , schlägt das Schicksal gnadenlos zu.« Ihre Stimme troff vor Sarkasmus. Seitdem sie die Wahrheit über Douglas herausgefunden und mit eigenen Augen seine Transformation in eine Raubkatze gesehen hatte, hielt sie sich vorsichtshalber die meiste Zeit in der Nähe ihres Sohnes auf. Sie verließ das Anwesen der Wilders nur, wenn es unbedingt sein musste. Zumal sie mit der ständigen Angst leben musste, dass Douglas sie finden, ihr Aleksandr wegnehmen und den Jungen zu einem brutalen Varinski erziehen könnte. Sie hatte gedacht, zu Hause könnte ihr nichts passieren. Und geglaubt, sie könnte das Problem abschütteln wie einen schweren Mantel.
    Falsch gedacht. Das Problem verfolgte sie und hatte sie schließlich eingeholt.
    »Ich bin Polizist . Ich kann dir helfen.« Douglas, der weiterhin ihr Kinn umschlossen hielt und ihr Gesicht betrachtete, klang zum ersten Mal fast nett.
    Eigentlich klang er, als hätte er Mitleid mit ihr.
    Sie riss sich von ihm los. »Bei diesem Problem kannst du mir nicht helfen.« Genau genommen bist du nämlich das Problem. Aber das sagte sie nicht laut. Sie hatte wenig Lust, ihm gegenüber einzuräumen, dass er ihr den Platz in der Familie Wilder streitig gemacht hatte. Erst mal abwarten, bis sie das Resultat der DNA-Untersuchung hatte.
    Und auf Zeit spielen, bis sich die Enthüllung nicht mehr aufschieben ließ.

12
    F irebird öffnete das Päckchen und nahm das Röhrchen heraus. »Da, mach es auf.«
    Doug umschloss ihr Handgelenk und hielt sie fest. »Das Ergebnis beweist, ob ich Aleksandrs Vater bin, oder?«
    »Weshalb sollte ich sonst einen DNA-Test mit mir rumtragen?« Ihre Augen flammten ärgerlich auf.
    Er hatte einen Sohn. Einen Jungen, von dem er nichts wusste, den er nie gesehen, nie umarmt, noch nie in seinen Armen gewiegt hatte.
    Und diese Frau, die Mutter seines Sohnes, war wütend, weil sie hergekommen war, um ihm das zu enthüllen.
    Sie hatte vielleicht Nerven.
    »Du hast mir noch nicht gesagt, weshalb«, knirschte er.
    »Weshalb was?« Sie versuchte, ihm den Arm zu entwinden.
    Er verstärkte seine Umklammerung – und rang mit seiner Fassung. »Weshalb du mir das nicht schon vor drei Jahren mitgeteilt hast.Weshalb du mir das erst jetzt erzählst.«
    Sie schlug die Augen nieder. »Das ist eine lange, komplizierte Geschichte. Mach einfach den Test und dann …«
    »Begreifst du eigentlich, was du getan hast? Was du mir vorenthalten hast?« Verstand sie, was er gedacht
hatte? Dass sie gekommen war, weil sie ihn brauchte? Es war eine echte Lachnummer. Bevor er noch fester zudrückte, ließ er vorsichtshalber ihren Arm los. »Ich habe einen Sohn. Einen Sohn, von dessen Existenz ich bislang nicht einmal etwas ahnte. Ich war weder bei der Geburt dabei noch hab ich sein erstes Lächeln gesehen. Ich hab nicht mitbekommen, wie er sprechen und laufen lernte. Ich durfte ihn nie in meinen Armen wiegen oder mit ihm spielen oder ihm helfen, seine erste Geburtstagskerze auszupusten … und die zweite. Ich hab’s verpasst und kann die Uhr nicht zurückdrehen.«
    Sie zeigte auf ihre Handtasche. »Ich hab Bilder gemacht …«
    » Bilder . Wer bin ich denn? Ein Kleinkind wie Aleksandr, das sich von Bildern ablenken lässt? Fotos sind emotionslos. Sie lachen nicht, sie weinen nicht, sie kuscheln nicht, sie …« Er stand geschmeidig auf und lief zur Tür, fest entschlossen zu gehen.
    Aber er durfte nicht gehen und Firebird eine weitere Chance geben davonzulaufen. Er kehrte zu dem Bett zurück. »Ich hab mir immer geschworen: Wenn ich ein Kind habe, bin ich für dieses Kind da. Du hast diesen Vorsatz mit deinem Verhalten durchkreuzt!«
    »Es tut mir wahnsinnig leid, Douglas.«
    »Du hast mir diese wichtige Zeit mit meinem Kind genommen, und was noch schlimmer ist, du hast Aleksandr den Vater vorenthalten.« Das war sein Albtraum. Sein gelebter Albtraum.
    »Glaub mir, das werde ich mir nie verzeihen«, entgegnete sie mit stockender Stimme.
    Er musterte sie forschend.

    Was sie sagte, klang aufrichtig. Ihr war es mit jedem Wort ernst.
    »Wie kannst du so reagieren? Als wenn es dich kümmerte, dass ich etwas vermisst habe … Oh, warte mal. Es geht dir nicht wirklich um mich, oder?«
    »Nein«, räumte sie offen ein. »Es geht mir um Aleksandr. Was du sagst, stimmt. Ich hab ihm den Vater vorenthalten, und das war bestimmt falsch

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