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Flammen Der Nacht -4-

Flammen Der Nacht -4-

Titel: Flammen Der Nacht -4- Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Dodd
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der Toiletten.
    »Das sind die beiden Bauarbeiter, die heute Morgen im Diner an der Bar saßen.«
    Douglas fixierte Firebird, die abfällig die Lippen verzog. »Was haben die zwei gemacht?«
    »Mich begafft und mir nachgepfiffen.«
    »Kann ich ihnen nicht verdenken. Die beiden haben einen guten Geschmack.« Er nippte an dem Wein,
schmeckte Noten von Pfeffer, Schwarzkirsche, Gewürzen und eine sinnliche Süße, und fand, dass der Wein ein bisschen wie Firebird war, komplex und tiefgründig … und er machte süchtig nach mehr.
    »Danke, aber darauf kann ich gut verzichten. Diese Typen gebärden sich schlimmer als King Kong.«
    Doug nickte. »Werd mich mal ein bisschen umhören. Die Stadt ist nicht groß. Wenn die zwei ein Problem sind, erfahr ich das locker.«
    »Versteh mich bitte nicht falsch, ich möchte den beiden keinen Ärger machen«, meinte Firebird mit leiser, nachdrücklicher Stimme. »Ich fand sie bloß ziemlich unmöglich.«
    »Ich vertraue auf deine Instinkte.«
    »Ehrlich? Wieso?«
    Weil du wusstest, dass mit mir etwas nicht stimmte, und du deshalb weggelaufen bist. Aber jetzt war nicht der passende Zeitpunkt, das zuzugeben. Nein, jetzt war sie hier, gemeinsam mit ihm in diesem Restaurant, und zeigte ihm Fotos von ihrem Sohn.
    Seinem Sohn. Nachdem sie ihn verlassen hatte, war ihm vieles durch den Kopf gegangen, aber er hätte nicht im Traum daran gedacht, dass er ein Kind gezeugt hatte. Die Vorstellung, Vater zu sein, erfüllte ihn mit Stolz, zugleich aber auch mit Furcht. Was wusste ein Typ wie er schon von Verantwortung, von Kindererziehung? Anstatt lange zu fackeln, sprach er seine Ängste gezielt an: »Hast du gedacht, ich wäre ein schlechter Vater?«
    »Ich hab überhaupt nicht groß nachgedacht. Keine Ahnung. Weswegen sollte ich so was denken?«

    »Weswegen nicht?«
    »Na, hör mal. Ich wusste doch nichts über dich. Ich hab dir von meinen Eltern und meinen Brüdern berichtet, von meinen besten Freunden, wie ich vom Stufenbarren geknallt bin, und dass ich zigmal operiert werden musste, bis ich wieder halbwegs laufen konnte. « Sie lehnte sich zurück, das Weinglas zwischen den Fingern balancierend, ihr Blick ernst und eindringlich. »Und du hast mir absolut … gar nichts über dich erzählt. «
    »Da gibt es auch nichts zu erzählen.«
    »Das glaubst du doch selbst nicht«, mokierte sie sich. »Irgendwas gibt es immer. Schließlich bist du schon länger auf der Welt.«
    Er rutschte auf dem harten Designerstuhl herum und starrte sie dabei schweigend an.
    Sie wollte alles über ihn wissen? Alles? Das bezweifelte er doch stark.
    Großer Gott, sie hatte danach gefragt. Folglich durfte sie ruhig wissen, wen sie in ihr Leben gelassen hatte.
    »Okay. Ich wurde vor dreiundzwanzig Jahren geboren. Irgendwann um den vierten Juli. Mit meinem Geburtsdatum ist man sich deswegen nicht ganz sicher, weil meine Eltern mich aus dem Wagen warfen, nackt, mitten in der Wüste von Nevada, und dann eiskalt wegfuhren.«

15
    F irebird wurde blass. Sie verzog die Lippen, als hätte sie in eine Zitrone gebissen. Und presste automatisch eine Hand auf ihr Herz, das mit einem Mal wild, fast schmerzhaft pochte. »Ich kam auch am vierten Juli zur Welt. W … wie hast du das überlebt?« Ihre Augen waren groß und blau und traurig.
    »Irgendein Rancher, der Probleme mit Kojoten hatte, die seine Schafe rissen, entdeckte ein Rudel und ballerte drauflos. Alle rannten weg, bis auf ein Tier.«
    »Ein Weibchen.« Firebird nippte behutsam an ihrem Glas.
    »Ja. Woher weißt du das?«
    »Ich kenn mich mit Rudelverhalten besser aus als die meisten anderen Menschen.«
    »Das glaub ich dir gern.« Er senkte seinen Blick in ihren, und eine längere Pause schloss sich an.
    »Was hat das Weibchen gemacht?«, wollte Firebird wissen.
    Doug überlegte scharf – Firebird vertraute ihm nicht. Das war offensichtlich. »Sie lag auf irgendwas drauf und bewegte sich keinen Zentimeter von der Stelle. Der Rancher wollte auf das Tier schießen, als er ein Wimmern vernahm. Es klang wie Babyweinen, und er schlich sich behutsam näher. Diesen Kojoten hatte der Himmel geschickt.« Das meinte Doug ernst, nur manchmal … Manchmal wünschte er sich, er wäre damals besser gestorben.

    »Aha, das warst du. Mama Kojote hat dich warm gehalten. « Firebird giggelte verlegen. »Stimmt doch letztlich, oder?«
    »Das meinte der Rancher auch. Er wickelte mich in seinen Mantel, nahm mich erst mal mit zu sich, und dann hat mich Mama Schaf gesäugt.« Er beobachtete

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