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Flammen Der Nacht -4-

Flammen Der Nacht -4-

Titel: Flammen Der Nacht -4- Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Dodd
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hilflos.«
    Sie schlenderte zu der Verandabrüstung und winkte den Varinskis.
    Sie winkten nicht zurück.
    »Mein Mann, der große Konstantine, weiß, wer ihr seid und dass ihr uns beobachtet«, rief sie.
    Konstantine rief sie zurück. »Lauter.«
    »Du hast gesagt, ich soll so tun, als wäre ich eine schwache, hilflose Frau, da kann ich doch nicht wie eine Furie rumbrüllen. Nicht dass ich damit ein Problem hätte«, schnappte sie nervös. »Immerhin bin ich seit siebenunddreißig Jahren mit dir verheiratet.«
    »Du bist mir vielleicht eine Komikerin.« Das sagte er jedoch nicht laut, denn sie stand unter Stress, und er fürchtete, dass sie ihm vor versammelter Mannschaft an die Gurgel gehen könnte.
    »Mein Mann, der große Konstantine, weiß, wer ihr seid und dass ihr uns beobachtet«, wiederholte sie, und
dieses Mal brüllte sie aus Leibeskräften. »Daher wisst ihr, dass unsere Söhne nicht im Haus sind. Mein Mann möchte euch einen Deal vorschlagen.«
    Keine Reaktion. Niemand preschte auf die Veranda vor oder zog eine Waffe und zielte.
    Konstantines Theorie war korrekt – sie warteten auf Instruktionen von ihrem Anführer.
    »Mein Mann, der große Konstantine, bietet sich freiwillig als Geisel an. Er ist bereit, sich für seine Familie zu opfern.« Zorana ging förmlich in ihrer Rolle auf – sie gestikulierte dramatisch mit den Händen und legte viel Pathos in ihre Stimme. »Nehmt ihn mit und macht mit ihm, was ihr wollt, im Gegenzug lasst ihr uns hier in Frieden!«
    Ein belustigtes Raunen ging durch die Menge.
    »Psscht!«, rief jemand. Und dann: »Einverstanden, wir machen den Deal.«
    »Ihr nehmt ihn anstelle von uns allen und lasst uns in Ruhe?« Zoranas Stimme erhob sich über die hitzigen Debatten, die der Sprecher mit seiner Entscheidung ausgelöst hatte.
    Derselbe Sprecher sagte: »Hör ich irgendwelche Einwände ? Nein? Okay, wir machen den Deal.«
    Zorana trat abermals zu Konstantine. Sie stopfte die Wolldecke fester um ihn und zupfte sein Kissen zurecht. Verzweiflung, Bestürzung und tiefe Zuneigung zeigte sich in ihren Augen.
    »Keine Sorge, ljubow maja «, raunte er. »Hab Vertrauen. In diesen Dingen bin ich Experte.«
    Sie küsste ihn zärtlich. »Ich wäre entschieden glücklicher, wenn es dir nicht so viel Spaß machen würde.«

    »Was denkst du von mir? Es macht mir keinen Spaß«, protestierte er.
    »Lügner.«
    Er setzte sich hastig die Sauerstoffmaske auf, damit sie sein Grinsen nicht bemerkte. Dann rappelte er sich in seinem Rollstuhl auf und rollte über die Behindertenrampe, die seine Söhne für ihn installiert hatten, auf die Zufahrt. Er steuerte auf das Tor zu, wo er die Sauerstoffmaske abnahm und einem jungen Mann winkte, dem Federn aus der Kopfhaut sprossen. »Mach mir das Tor auf, mein Junge. Zeig ein bisschen Respekt vor dem großen Konstantine.«
    Der junge Mann lief zu ihm, entriegelte das Tor und hielt es weit auf. Konstantine setzte sich mit zitternden Händen die Sauerstoffmaske wieder auf, brachte seine blau geäderten Hände auf die Räder und rollte hindurch. Dabei hörte er, wie der Junge verdattert murmelte : »Der da ist der große Konstantine?«
    Konstantine fuhr mitten in die Gruppe hinein, woraufhin die Bandenmitglieder sich verblüfft um ihn scharten. Ungläubiges Gemurmel erhob sich.
    »Du bist der Konstantine, der unserer Familie ein goldenes Zeitalter bescherte?«
    »Du hast uns groß gemacht, berühmt und gefürchtet ?«
    »Du bist alt.«
    »Du bist krank.«
    »Du bist ein Schwächling. Ein Nichts.«
    Sie waren eine Meute geifernder hirnloser Straßenköter.
    Sie waren Idioten.

    Konstantine warf einen Blick zum Haus zurück.
    Zorana stand wie abgesprochen auf der Veranda und verfolgte das Geschehen. Als sie seinen Blick auffing, schob sie kaum merklich ihr Kinn vor.
    Er befand sich ungefähr zehn Meter hinter dem Tor. Inzwischen waren an die vierzig Varinskis aus ihrer Deckung gekommen, um das Szenario hautnah mitzuverfolgen. Sie drängten näher, schnappten nach ihm, rissen an seinen Sachen. Einer fuhr Konstantine mit einer Kralle übers Gesicht.
    Dem rutschte unvermittelt die Hand aus. Er durfte es nicht riskieren, dass seine Sauerstoffmaske beschädigt wurde.
    Der Junge riss seine blutende Hand weg.
    Der Mob wich zurück, verblüfft über die blitzschnelle, wütende Reaktion.
    Als er scheinbar erschöpft in seinen Stuhl zurücksank, drängten sie wieder nach vorn, ärgerlich, dass sie sich kurzzeitig hatten einschüchtern lassen.
    Die Stimme aus dem

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