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Flammen Der Nacht -4-

Flammen Der Nacht -4-

Titel: Flammen Der Nacht -4- Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Dodd
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wälzte sich hinunter, Bäume knickten wie Streichhölzer um, während die Wassermassen auf ihn zurollten — und auf die Varinskis, die Konstantines Verfolgung aufgenommen hatten.
    Er schwang sich über den Rand des Abhangs und schnappte nach einer Baumwurzel. Trat nach dem Va rinski, der ihn verfolgte, und der bekannte Dominoeffekt setzte ein. Sie stürzten, einer nach dem anderen, in die reißenden Fluten und ertranken in der schlammig aufgewühlten Lehmbrühe.

    Plötzlich aber rebellierte Konstantines von Krankheit geschwächter und ausgezehrter Körper gegen die Anstrengungen, die ihm zugemutet worden waren. Der alte Mann stöhnte auf. Tastete nach seinen Tabletten.
    Sein Herz krampfte sich zusammen. Er hielt sich stöhnend vor Schmerz die Brust.
    Seine Tabletten. Schnell. In seiner Jackentasche …
    Mit zittrigen Fingern angelte er nach dem Röhrchen, versuchte es zu öffnen und … ließ es fallen.
    Ihm wurde schwarz vor Augen, er kämpfte mit einer Ohnmacht; er durfte nicht schlappmachen, seine Mission war noch nicht beendet.
    Sein Kampf war aussichtslos.
    Was die Varinskis nicht geschafft hatten, hatte diese verdammte Krankheit geschafft.
    Er war erledigt.
    Er würde sterben, hier in den schlammigen Fluten.

34
    S eine Schwiegertochter machte ihm einen Strich durch die Rechnung.
    Eine Frauenstimme: energisch, entschlossen. »Papa, steh sofort auf. Ich bring dich zurück ins Haus. Komm!«
    Konstantine klappte die Lider auf.
    Tasya stand über ihn gebeugt, ihre dunkel gelockten
Haare fächerten sich im Wind, ihre blauen Augen blitzend vor Entschlossenheit.
    »Lauf«, murmelte er schwach. »Lass mich allein.«
    Sie bückte sich. Hob das Röhrchen auf, steckte ihrem Schwiegervater eine Tablette in den Mund und wies ihn an: »Schlucken. Wird höchste Eisenbahn für deine Medizin, Papa.«
    Er schluckte. »Ich hab keine Chance mehr«, flüsterte er. »Bring dich in Sicherheit.«
    »Ich mich in Sicherheit bringen?« Sie schlang ihre Arme um ihn und versuchte ihn aufzurichten. »Mama bringt mich um, wenn ich ohne dich zurückkehre. Meinst du, ich bin lebensmüde?«
    Törichtes Mädchen. Er war viel zu schwer für sie.
    Folglich rappelte er sich mühsam auf.
    Unsäglicher Schmerz schoss durch seine Brust, strahlte in seine Arme aus.
    Er biss die Zähne zusammen, wartete, dass der Anfall vorüberging.
    Er stand auf.
    »Du sagst doch selbst, dass es besser ist, aufrecht und im Kampf zu sterben, nicht, Papa?« Tasya schob schützend ihren Arm unter seine Achseln und half ihm, langsam und mit kleinen Schritten, den Berg hinunter.
    Er blieb stehen und schnappte nach Luft, fragte: »Wo wollen wir überhaupt hin? Glaubst du, die Varinskis lassen uns unbehelligt zurück ins Haus spazieren?«
    »Nein.« Tasya warf einen Blick auf ihre Armbanduhr. »Ich tippe aber darauf, dass Karen uns Deckung geben wird.«

    »Ah ja, stimmt.« Konstantine überdachte seine Planung und nickte bekräftigend.
    Von dort oben hatten sie einen fantastischen Blick über sein Tal.
    Die Wasserwand hatte die Varinskis wie Treibholz den Berg hinuntergeschwemmt und etliche von ihnen unschädlich gemacht. Jetzt sammelte sich die braune Brühe unten im Tal, durchsetzt von ausgerissenen Weinreben, Ästen und Zementbrocken. Das Wasser stand kurz vor dem Haus, die Umfriedung wirkte wie eine Staumauer gegen die Flut. Ringsum lagen tote Varinskis verstreut. Die Überlebenden rappelten sich mühsam in dem kalten, glitschigen Schlamm auf. Und inspizierten inbrünstig fluchend ihre defekten Waffen.
    Die Wilders hatten zwar nicht alle Varinskis ausgeschaltet — es kamen immer neue aus den Wäldern –, aber sie hatten die Bande erheblich dezimiert und eingeschüchtert.
    Ein paar waren unverletzt und präparierten eben einen Brandsatz, um damit das Haus in die Luft zu jagen.
    Zorana und Aleksandr waren noch im Haus.
    Andere schlichen sich zu Tieren transformiert fauchend und knurrend durch das Tal, auf der Suche nach ihrer Beute, den Wilders.
    Auf der Suche nach seinen Schwiegertöchtern, dachte Konstantine.
    »Nein.« Er machte einen unsicheren Schritt und schwankte. »Nein!«
    Tasya fing ihn auf und hielt ihn fest. »Warte, Papa. Warte!«

    Von der anderen Seite des Tals her drang der ohrenbetäubende Lärm einer Detonation zu ihnen. Gefolgt von einem unheilvollen Grollen. Das sich zu einem lauten Donnern steigerte.
    Die Varinski-Krieger stockten mitten in der Bewegung. Sie blickten nach oben und dann um sich.
    Baumstämme, riesige Baumstämme, tonnenschwer,

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