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Flammen Der Nacht -4-

Flammen Der Nacht -4-

Titel: Flammen Der Nacht -4- Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Dodd
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Hintergrund kam näher und rief: »Lasst mich zu ihm. Ich hab den Deal eingefädelt; ich will mein Stück von ihm haben.«
    Eine leisere Stimme antwortete: »Ja, lasst Afonos durch. Damit er sieht, was er ausgehandelt hat. Dafür macht Vadim ihn garantiert einen Kopf kürzer.«
    »Schnauze, Kolya. Das kannst du knicken. Vadim hat schon genug von uns über die Klinge springen lassen. Er kann es sich nicht leisten, noch mehr Männer zu verlieren.«
    Interessant, dachte Konstantine. Dieser Vadim tötete seine eigenen Leute?

    Andererseits — Konstantine schaute nachdenklich in die Gesichter der umstehenden Varinskis — muteten etliche wie Zombies an, nicht wirklich Mensch und auch nicht Bestie. Sie waren eine bizarre, brutale Mischung aus beidem, wie der Typ, dem Federn aus dem Kopf sprossen, oder der mit der schuppigen Schlangenhaut und Pupillen, die sich zu vertikalen Schlitzen verengten. Der Pakt mit dem Teufel wackelte, erkannte Konstantine. Ein eisiger Schauer kroch ihm über den Rücken.
    Ein Typ, so um die dreißig, baute sich breitbeinig vor dem Rollstuhl auf. Die Hände in die Hüften gestemmt, starrte Afonos verächtlich auf den alten Mann mit den ausgetretenen Hausschuhen und der Sauerstoffmaske auf dem Gesicht. Konstantine zog sich zitternd die Wolldecke bis zum Kinn hoch. »Der große Konstantine, in der Tat. Hast du vergessen, wer wir sind? Wir sind Varinskis. Wir verkörpern das Grauen und die Finsternis. Wir machen keine Deals mit einem törichten alten Mann, der sich uns als Geisel andienen will.«
    »Nein?« Konstantine griff unter die Decke, ertastete seine Waffen und hantierte unbemerkt daran herum.
    Afonos fuhr fort: »Wir werden dich und deine Familie auslöschen. Vorher werden wir die Frauen in deiner Familie vergewaltigen. Wir werden …«
    »Schnauze.« Konstantine drückte sich aus dem Rollstuhl hoch. Er hielt mit einer Hand die Decke fest, mit der anderen riss er sich die Sauerstoffmaske vom Gesicht. Er zerrte daran, woraufhin die Schläuche von dem Sauerstoffgerät absprangen und der Timer des Sprengsatzes lostickte. Ziel Nummer eins. Er baute sich
auf Zehenspitzen vor Afonos auf. »Verpiss dich, du Dummschwätzer.«
    Letzterem blieb vor Entrüstung die Spucke weg. Konstantine nutzte das Überraschungsmoment, zog blitzartig die Pistole aus seinem Bademantel und schoss Afonos mitten ins Herz. Dann erschoss er den Mann, der hinter Afonos stand und auch den dahinter. Zwei. Drei. Er ließ die Decke fallen, zog die Machete, die in einem Futteral an seinem Bein steckte, und teilte damit nach links und rechts aus. Er stürmte über den Weg, den er sich auf diese Weise gebahnt hatte, trat seine Hausschuhe aus und enthüllte seine Sneakers. Wäh renddessen zählte er: vier, fünf, sechs, sieben. Acht.
    Er warf sich auf den Boden.
    Die Bombe, die an seinem Rollstuhl befestigt war, ging los. Seine Sauerstoffflasche explodierte. Schrapnelle flogen in sämtliche Richtungen.
    Varinskis schrien, einige vor Schmerz, andere in Panik. Einige waren bei der Explosion ums Leben gekommen.
    Konstantine erfasste die Situation mit einem Blick, er tippte auf etwa zwanzig Tote und Verletzte. Ungefähr genauso viele waren unversehrt und betrachteten wie betäubt vor Entsetzen das Szenario. Ihre Fassungslosigkeit schlug zusehends in Verärgerung um. Und es kamen immer mehr Varinskis aus ihrer Deckung.
    Konstantine stand wackelig auf. Die Anstrengung stand ihm ins Gesicht geschrieben. Er steckte die Machete zurück und schob die Pistole in das Holster an seinem Gürtel.
    Ein Heulen und Knurren erhob sich unter den Varinskis,
schwoll an, klang wie eine einzige hungrige Bestie.
    Bei seiner Planung war Konstantine bereits in Sorge gewesen, dass er im entscheidenden Moment zusammenklappen könnte.
    Kaum gewahrte er die Gesichter, die vom Mensch zum Tier mutierten, von rabiater Wut zu zerfleischender Gier, wurde ihm sonnenklar, dass er auf den Beinen bleiben musste. Er ließ die Machete fallen und setzte die Böschung hinauf in Richtung des Damms. Dahinter staute sich das Wasser, das zur Bewässerung der Rebstöcke verwendet wurde. Es ging um das richtige Timing – das hier war noch heikler als das mit der am Rollstuhl angebrachten Bombe. Allerdings hatte er bei Tasya keine Bedenken, dass sie alles richtig gemacht hatte.
    Tasya war eine aufgeweckte junge Dame, denn der Boden vibrierte unter seinen Füßen.
    Über ihm, im Weinberg, flogen Betonbrocken durch die Luft.
    Tasya hatte den Damm gesprengt.
    Eine grüne Lawine

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