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Flammen Der Nacht -4-

Flammen Der Nacht -4-

Titel: Flammen Der Nacht -4- Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Dodd
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stürzten von dem Berg, rollten und hüpften wie riesige Streichölzer, beschleunigten auf ihrem Weg ins Tal, steuerten auf die Veranda zu, auf die Männer, die Konstantines Haus, seine Frau und seinen Enkel in die Luft sprengen wollten.
    Konstantine überschlug im Geiste die Kraft und das Zerstörungspotenzial der Bäume. Sein Blick klebte an den massigen Stämmen. Hoffentlich hatte er sich nicht verrechnet, fuhr es ihm mit einem Mal durch den Kopf. Nicht dass die Baumriesen die Wände seines Hauses einrissen.
    Nein. Der Brandsatz fiel zu Boden. Die Männer, die ihn hatten zünden wollen, wurden gnadenlos niedergewalzt. Die Baumstämme schlugen eine Schneise der Verwüstung durch das Tal, töteten und verstümmelten Dutzende von Varinskis. Nur einige wenige kamen ungeschoren davon.
    Eine Woge der Befriedigung pulste durch Konstantines Venen, pumpte in sein schwaches Herz. »Ich schau mir mit Aleksandr immer den Disney Channel an, da erfährt man so einiges. Keine der modernen Bomben könnte so viel zerstörerische Auswirkung haben und meinem Land trotzdem so wenig schaden. Im Frühling wird alles wieder blühen.«

    Tasya nickte bewundernd. »Was du sagst, stimmt. Der Trick mit den Bäumen ist wirklich eine umweltfreundliche Waffe.«
    Konstantine hielt eine Hand hoch.
    Tasya klatschte seine Handfläche ab. »Klasse Taktik. Jetzt machen wir sie fertig. Wir haben gewonnen!«
    »Noch nicht ganz.« Konstantines Scharfblick erspähte den Schatten einer Limousine, die mit leise schnurrendem Motor die kurvige Straße hochkam.
    Nein, nicht nur eine Limousine. Zwei. Als der vordere Wagen um die letzte Ecke bog, trat der Fahrer auf die Bremse. Der zweite kam mit quietschenden Reifen hinter ihm zum Halten.
     
    »Verdammt, was ist denn hier los?« Vadim drückte die Stirn an die Windschutzscheibe und starrte auf das blutige Chaos, das sich seinen Augen bot — eine Familie von Weinbauern hatte seine Truppen ausradiert. Er starrte auf seine Männer, die bäuchlings im Schlamm lagen, auf polternde Baumstämme, die Varinskis zermalmten. Auf das altmodische amerikanische Haus, das mitten in diesem Bild der Verwüstung stand – eine Insel des Friedens, ein Symbol der Wilders und ihres Siegs.
    Seine Männer, seine Bodyguards, staunten Bauklötze.
    Konstantine hatte das gemacht. Mit natürlichen Waffen, die seine Söhne und deren Frauen präpariert hatten, hatte der große Konstantine seinem legendären Ruf alle Ehre gemacht – und ihn, Vadim, zum Idioten abgestempelt.

    »Wow.« Das mickrige Arschloch von einem amerikanischen Fahrer reckte den Hals, um ja nichts zu verpassen, dann zückte er sein Handy. »Ich muss das melden. Hier muss echt die Post abgegangen sein.«
    Eiskalte Wut flutete durch Vadims Eingeweide. Er zog seine Pistole und erschoss den Fahrer.
    Dessen Kopf explodierte. Die Kugel ging durch die Windschutzscheibe, hinterließ ein Spinnennetz aus Rissen. Blut spritzte auf das Glas, das Lenkrad, den Wagenhimmel.
    Vadim drehte sich zu seinen Männern im Fond.
    Jetzt hatte er ihre volle Aufmerksamkeit.
    In dem weichen Ton, der wie eine samtumwickelte Peitsche klang, sagte er: »Tötet sie. Alle. Macht das Tal dem Erdboden gleich. Brennt das Haus nieder. Den Wald. Sorgt dafür, dass hier alles mit Stumpf und Stiel ausgerottet wird.«
     
    Vier Männer, groß, gut gebaut, in schwarzen Designer-Anzügen, sprangen aus der blutbespritzten Limousine. Sechs sprangen aus dem zweiten Wagen.
    Ein Mann, jünger als die anderen, trat vor seine Leute. Seine Wut war geradezu körperlich spürbar — und Furcht einflößend.
    Dieser junge Mann hatte Power. Konstantine konnte es fühlen.
    »Vadim!«, riefen die, die mit dem Leben davongekommen waren. Sie stürmten zu ihm, sprangen über Baumstämme und wateten durch den Schlamm. Die Wölfe heulten, die Raubvögel kreischten und flatterten.

    Vadim hielt gebieterisch eine Hand hoch.
    Sie hielten in ihrer Bewegung inne.
    Er sprach, ein einziges Wort, unverständlich auf die Entfernung.
    Die Varinskis wichen zurück.
    Er sprach erneut, und sie johlten.
    Da wusste Konstantine Bescheid.
    Vadims Bodyguards transformierten sich, einer nach dem anderen. Sechs verwandelten sich in Tiger, große goldene gierige Tiere, gelenkt von brutalem Instinkt und einem angeborenen Jagdtrieb.
    Sie setzten mit gesenkten Köpfen über das Schlachtfeld zum Haus der Wilders.
    Wo Konstantines Frau und dessen Enkel mit den drei Ikonen warteten.
    Vadim, die Varinskis und der leibhaftige Satan hatten es darauf

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