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Flammen der Rache

Flammen der Rache

Titel: Flammen der Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shannon McKenna
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dachte, Ihr Name wäre Kate?«
    Die junge Frau lachte verlegen. »Mein Mann nennt mich so. Mein zweiter Vorname lautet Katherine. Jim gefällt Kate besser.«
    »Nun, Schwester Sylvia-Kate. Gibt es hier in der Klinik eine Kapelle?«
    Die Frau zögerte einen Moment. »Äh … äh, ja …«
    »Ich muss zu San Gerardo Maiella beten«, erklärte Rosa. »Das funktioniert besser in einer geweihten Kirche. Würden Sie mir den Weg zeigen?«
    »Kann ich mitkommen?« Rachel zupfte an Rosas Ärmel.
    »Nein«, knurrte Aaro. »Ihr bleibt hier, bis ich Verstärkung habe. Ich kann von hier aus sämtliche Ein- und Ausgänge und auch den Parkplatz im Auge behalten.«
    Rosa richtete sich kerzengerade auf. »Tam braucht San Gerardos Hilfe«, beharrte sie hitzig. »Meine
nonna
hat zu ihm gebetet, als ihre Kinder geboren wurden, und sie kamen alle gesund zur Welt.«
    Die Schwester klemmte sich ihr Brett unter den Arm und lächelte Aaro besänftigend an. »Die Kapelle ist gleich am Ende des Korridors«, sagte sie unverbindlich. »Sie können die Tür von hier aus sehen, wenn Sie den Kopf aus dem Wartezimmer strecken. Es ist, äh, wirklich ziemlich sicher dort.«
    »Nein«, wiederholte Aaro zähneknirschend. »Zwing mich nicht, mich auf dich draufzusetzen, Rosa.«
    Die Lippen der alten Damen fingen an zu zittern.
    »Oh nein.« Lily legte den Arm um Rosas Schultern. »Bete doch einfach hier zu deinem Heiligen. Ich bin sicher, er wird es verstehen.«
    »Ich falle nicht auf diesen manipulativen Mist rein«, brummte Aaro. »Weine, so viel du willst, Rosa. Die Heiligen werden sich gedulden müssen, bis meine Rückendeckung eintrifft.«
    Jetzt brach auch Rachel in Tränen aus. Die Krankenschwester trat den Rückzug an. Lily konnte es ihr nicht verdenken. Sie musste sie für einen Haufen durchgeknallter Irrer halten.
    »Ich lasse Sie jetzt allein, damit Sie in Ruhe eine Lösung finden können«, verkündete die Frau. »Ich gebe Ihnen Bescheid, sobald ich weitere Informationen über Miss Steeles Zustand habe. Also, bis später dann!«
    Sie huschte davon. Aaros Handy klingelte. Er klappte es auf.
    »Ja?«, bellte er. »Natürlich sind wir das.« Er richtete die Augen auf Lily. »Bruno«, sagte er zu ihr. »Und, ja, ich gebe ihn dir, aber warte noch eine Sekunde … hm-m … Tam geht es, soweit wir wissen, den Umständen entsprechend gut. Hier war gerade eine Krankenschwester, die uns sagte, Tam sei stabil, was immer das heißt. Val ist bei ihr … Ja, Lily ist hier. Wieso klingst du so aufgelöst?«
    Rachel und Rosa zu trösten, während sie Aaros Gespräch belauschte, war eine Herausforderung, aber Lily ließ sich kein Wort entgehen.
    »Sie sind deine
was
?« Aaros Stimme war plötzlich doppelt so laut. »Das ist geisteskrank!«
    Lily zog an seinem Ärmel. »Was ist geisteskrank?«
    Aaro wackelte mit dem Finger vor ihrem Gesicht – das universelle Zeichen für:
Sei still und warte, Dumpfbacke
. »Alle drei? Das ist doch ausgeschlossen, oder? Das ist doch menschlich völlig unmöglich! Sie müssen sich irren! Richtig?«
    Dann sah Lily den Mann. Vielmehr roch sie ihn, bevor sie ihn sah. Er stank nach Whiskey – ein Geruch, den sie aus persönlichen Gründen zutiefst verabscheute, denn Bourbon war Howards bevorzugter Drink gewesen. Sie würde ihn auf fünfzig Meter wittern.
    Nuschelnd schwankte der Kerl auf sie zu. Er war groß, hatte dunkle, strähnige Haare, die unter einer grauen Skimütze heraushingen, und trug einen bauschigen Daunenmantel. Er umklammerte mit beiden Händen eine gerahmte Fotografie.
    Sie bemerkte ihn, aber ihre Aufmerksamkeit wurde teilweise abgelenkt von Rachels Weinen und ihrem eigenen Bemühen, Aaros Reaktion auf das, was Bruno gerade sagte, zu entschlüsseln. Aaro verspannte sich, als der Mann näher kam.
    »Warte«, blaffte er ins Telefon. »Ich ruf dich gleich zurück.« Er stellte sich zwischen Lily, Rosa, Rachel und den Neuankömmling.
    »H-haben Schie meine Caroline geschehen?«, lallte der Mann. Mit flatternden Lidern und trübem Blick schwankte er näher.
    Aaro hob warnend die Hand. »Bis hierhin und nicht weiter, Freundchen.«
    »Aber haben Schie meine Caroline geschehen?« Seine blutunterlaufenen, flehenden Augen fixierten sie reihum. »Ich schuche nach meiner Caroline.« Er zeigte ihnen das Foto. »Das ist schie. Schie ist meine …«
    »Halten Sie Abstand«, warnte Aaro ihn. »Ich möchte Ihnen nicht wehtun müssen, Mann.«
    »Aber dasch ischt ihr Foto. Schie ist … oh!« Der schlurfende Fuß des Mannes verfing

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