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Flammen der Rache

Flammen der Rache

Titel: Flammen der Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shannon McKenna
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hatte ihn nicht verarscht. Es war die Wahrheit und trotzdem noch immer unmöglich.
    »Allmächtiger«, keuchte er. »Du bist einer von ihnen, stimmt’s?«
    Der volle Mund des jungen Mannes, der seinem exakt glich, verzog sich abermals zu einem breiten Lächeln, das die tiefen Grübchen zum Vorschein brachte, die Bruno ebenfalls hatte.
    »Ja. Genau wie du«, sagte er.
    »Das dauert zu lange«, wiederholte Kev zum gefühlt zehnten Mal. »Viel zu lange.«
    »Meinst du, Großmutter Pina hat ihm da drinnen die Daumenschrauben angelegt?«, witzelte Sean. »Ich denke, Bruno kann es mit einer fünfundfünfzig Kilo schweren Endsiebzigerin gerade noch aufnehmen. Es braucht eben seine Zeit, den Dachboden oder Keller einer alten Dame zu durchforsten. Es ist ein gutes Zeichen, dass er so lange dafür benötigt. Vielleicht besteht doch noch eine kleine Chance.«
    Kev schüttelte den Kopf. Sean bemühte sich, locker zu bleiben, aber er verschwendete seinen Atem. »Das ist mir egal«, sagte er. »Ich gehe rein.«
    »Er hat dich gebeten, das nicht zu tun«, erinnerte Sean ihn.
    »Wir können nicht mehr warten. Wir müssen Rosa am Flughafen abfangen, bevor sie unangemeldet ins Haus eines der brutalsten Mafiabosse der ganzen Ostküste hereinschneit.«
    »Sie hat doch keine Knarre bei sich, oder?«
    »Das hängt davon ab, ob sie ihr Gepäck kontrollieren oder nicht«, antwortete Kev.
    »Sie hat tatsächlich eine Pistole?« Sean schaute ihn ungläubig an. »Heilige Scheiße!«
    »Natürlich. Sie ist eine Ranieri. Und dazu noch Tonys Schwester. Sie besitzt eigene Waffen plus seine gesamte Sammlung. Sie ist ein Waffenarsenal auf zwei Beinen.«
    Sean pfiff beeindruckt durch die Zähne, dann schaute er auf seine Armbanduhr. »Mach schon, Bruno. Wir müssen den Mafiaboss vor deiner schießwütigen Großtante beschützen.«
    Die Haustür flog auf, und Giuseppina schoss heraus, als hätte das Haus sie gewaltsam ausgespuckt. Sie trug einen Mantel und hatte eine große Handtasche unter ihren Arm geklemmt.
    »Oh Scheiße«, zischte Kev. »Er ist weg!«
    »Weg?« Sean schaute sich verwirrt um. »Weg wohin?«
    Kev gestikulierte zu der alten Dame. »Sie würde ihn niemals unbeobachtet in ihrem Haus lassen!« Er stürzte aus dem Wagen und rannte zu Pina, um sie aufzuhalten. »Entschuldigung? Mrs Ranieri?«
    Mit wildem Blick drehte sie sich um und fuchtelte mit einem Pfefferspray in der Luft herum.
    »Bleiben Sie mir vom Leib!«, schrie sie und sprühte ziellos um sich.
    Kev flüchtete sich aus der Gefahrenzone, bevor er eine Ladung abbekommen konnte, dann hechtete er nach vorn und entwendete ihr die Spraydose, um einen weiteren Sprühstoß zu verhindern. »Ich möchte nur kurz mit Ihnen sprechen, Ma’am«, sagte er. »Wegen Bruno …«
    »Also hat er doch gelogen! Er hat behauptet, dass er keinem seiner nichtsnutzigen Freunde meine Nummer gegeben hat! Aber er hat euch sogar meine Adresse verraten! Dieser verlogene kleine Scheißer!«
    Kev hatte keine Ahnung, was er damit anfangen sollte. »Nein, Ma’am. Wir haben ihn nur hierhergefahren, mehr nicht. Aber allmählich fragen wir uns, wo er abgeblieben ist. Ist er noch immer im Haus?«
    »Ich werde die Polizei alarmieren!«, drohte sie. »Ich lasse euch verhaften!«
    Sean blieb auf Abstand und beobachtete die Szene.
    »Mrs Ranieri, bitte, sagen Sie es mir doch einfach«, flehte Kev sie an. »Hat Bruno die Schmuckschatulle gefunden? Sucht er noch danach?«
    »Nein«, schrie sie. »Da war keine Schmuckschatulle. Dafür hat er diesen Anruf bekommen und ist einfach durch die Hintertür stiften gegangen! Völlig kaltschnäuzig, ohne ein Wort, eine Verabschiedung oder gar ein Dankeschön! Dieser ungezogene
Bengel

    »Die Hintertür? Er ist durch die Hintertür … oh,
verflucht
!« Sean und Kev wechselten einen entsetzten Blick. »Oh nein. Nein, nein, nein!«
    Die Zwillinge sprinteten über den schmalen Rasenstreifen an der Seite des Hauses, den ein Maschendrahtzaun vom Nachbargrundstück trennte. Keifend setzte die alte Dame ihnen nach und schwenkte drohend ihre Handtasche nach ihnen.
    Sie rannten über die hintere Terrasse, durch den Garten und den überdachten Fußweg hinaus in die Gasse. Kein Bruno. Kev ließ das Pfefferspray fallen, zerrte sein Handy heraus und tippte den Code für das Telefon ein, das Davy seinem kleinen Bruder gegeben hatte.
    Sie hörten es in Pina Ranieris Küche klingeln.
    Er und Sean schauten sich zutiefst bestürzt an.
    »Er hat sein Handy zurückgelassen?«, fragte Sean

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