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Flammen der Rache

Flammen der Rache

Titel: Flammen der Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shannon McKenna
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kann. Weil es ganz allein Ihre Schuld ist. Sie Monster.«
    »Melanie, Hobart, bleibt zurück«, fuhr er seine Speichellecker an, als die sich auf sie stürzen wollten. Die beiden gehorchten mit geballten Fäusten.
    King rieb sich die Hände. »Nun denn, ich danke dir, meine Liebe. Ich denke, wir haben jetzt alles, was wir brauchen. Hobart, lass uns sofort loslegen.«
    »Mit was?«
    »Mit dem Schnitt. Das Filmmaterial von unserer kleinen Einsatznachbesprechung muss für unseren kostbaren Bruno geschnitten werden!«
    Eiskalte Angst legte sich um ihr Herz. »Sie werden Bruno nicht in die Falle locken. Er wird nicht nach mir suchen. So stark ist unsere Bindung nicht. Es sind nur bittersüße Erinnerungen.«
    »Das ist gelogen. Er wird kommen. Ob nun wegen der Macht der Liebe oder der Macht der Triebe. Macht ist Macht, habe ich recht?« Zufrieden mit sich selbst tätschelte er ihr Gesicht. »Wir wissen alles. Wir haben Rosa Ranieris Handy mit einem Abhörgerät verwanzt. Die gute Frau ruft jede Stunde an und verlangt einen Lagebericht. Bruno sucht nach dir. Er ist sogar schon in der Gegend.«
    »Von welcher Gegend sprechen wir genau?« Lily hatte eigentlich nicht die Hoffnung, darauf eine Antwort zu bekommen.
    »Ich schätze, es macht keinen Unterschied mehr, wenn ich es dir verrate. Du befindest dich mehr als eine Autostunde nördlich von New York City auf einem Landsitz eines Eisenbahnbarons aus dem neunzehnten Jahrhundert, der auf einer Klippe über dem Hudson thront. Ein zauberhafter Ort. Zu schade, dass du ihn wahrscheinlich nie sehen wirst. Ich will ihn irgendwann restaurieren lassen, damit er in seiner früheren Pracht erstrahlt, aber momentan habe ich andere Prioritäten. Melanie, meine Liebe, lade die Endlosschleife mit Howards Erpressungsvideos hoch. Sie werden sie unterhalten, während wir warten. Lily, die Bänder könnten dir die Erklärung für den Zusammenbruch deines Vaters und seine Drogenabhängigkeit liefern. Vielleicht findest du dann endlich deinen Seelenfrieden.«
    Er knipste sein wohlwollendes Lächeln wie einen Lichtschalter aus, als die Tür aufging und eine Frau eintrat. Sie sah so verändert aus, dass Lily eine Sekunde brauchte, bevor sie sie wiedererkannte. Ihr Gesicht war runzelig und gelbstichig, so als hätte jemand sämtliche Körperflüssigkeiten aus ihr herausgesaugt, bis nur noch ein verbogenes Drahtgestell übrig war. Ihre Wangen waren eingefallen, ihre glühenden Augen lagen tief in ihren dunklen Höhlen. Trotzdem war sie es. Miriam. Oder Zoe. Eine der namenlosen Kreaturen.
    Ihre Blicke trafen sich. Das Gesicht der Frau wurde wutverzerrt. Mit dem wilden Angriffsschrei eines Raubtiers stürzte sie sich auf sie.
    Ihr Körper prallte gegen Lilys und rammte sie mitsamt dem Stuhl zu Boden. Der Pappbecher flog ihr aus der Hand, und lauwarmer Kaffee spritzte in alle Richtungen. Lily rang um Luft, als Zoe die Daumen in ihren Kehlkopf presste.
    Sie schlug nach Zoes Händen, aber sie waren wie aus Stahl. Die blutunterlaufenen Augen der Frau quollen aus ihrem Gesicht, dieser verschrumpelten Totenmaske, und sie bleckte die Zähne, während sie mit den Fingern zudrückte … Die Welt zog sich zurück, wurde dunkel und still …
    Sie kehrte mit einem Schlag zurück, zusammen mit einem Schwall Sauerstoff, der schmerzhaft durch ihre misshandelte Kehle strömte. Sie hievten die strampelnde, um sich schlagende Agentin von ihr runter. Lily lag auf dem Boden und umklammerte hustend ihren Hals.
    »Zoe! Zoe!« King packte die Frau an den Schultern und schüttelte sie, dabei wechselte er in eine Sprache, die Lily nicht einordnen konnte. Er stieß einen donnernden Wortschwall aus.
    Zoes Beine gaben unter ihr nach. Schlaff und wimmernd sackte sie in sich zusammen.
    King streckte Lily die Hand hin. »Das tut mir unendlich leid«, sagte er. »Zoe ist seit diesem Zwischenfall bei der Hütte sehr verwirrt. Ein Problem mit ihrer Sequenz, fürchte ich. Das arme Ding hat im Moment keinen Überblick mehr über zeitliche Abläufe, darum glaubt sie, noch immer den Auftrag zu haben, dich zu töten.«
    »Wirklich«, krächzte Lily. »Wie unangenehm für sie. Mir blutet das Herz.«
    King grinste erfreut. »Da ist er ja endlich wieder, dein Sarkasmus. Ohne Rücksicht auf die Umstände. Ich verstehe, wieso Bruno derart verzaubert von dir ist.«
    »Das ist er nicht«, wiederholte sie verbissen. »Das können Sie vergessen.«
    King wandte sich wieder Zoe zu und intonierte eine weitere Phrase in dieser unverständlichen

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