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Flammen des Himmels

Flammen des Himmels

Titel: Flammen des Himmels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iny Lorentz
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mit sich, denn er musste unter Umständen Leute bestechen oder Informationen kaufen. Nach außen hin aber wollte er den Anschein wahren, so arm zu sein wie eine Kirchenmaus.
    Als der Wirt das wenige Geld sah, schnaubte er verächtlich und drehte ihm den Rücken zu. Kurz darauf trat eine Magd mit einem Napf voll Eintopf, in dem an Fleisch arg gespart worden war, an den Tisch. Lothar ließ sich jedoch nicht verdrießen, sondern aß mit gutem Appetit und hörte dabei den Männern zu, die weiter vorne saßen. Doch keiner von ihnen sagte irgendetwas, das ihm von Nutzen schien.

8.
    Z u ihrer Erleichterung war Frauke wegen ihres späten Heimkommens und des wenigen Grases, das sie hatte sammeln können, nicht von Katrijn gescholten worden.
    Am nächsten Tag aber ließ die Holländerin Frauke kaum zur Ruhe kommen und schaffte ihr zuletzt noch eine Arbeit an, die vor dem Abendessen unbedingt erledigt werden musste. Während Katrijn, Hinrichs sowie dessen erste Frau bereits am Tisch saßen und ihren Abendbrei löffelten, waren Frauke, Silke und Helm damit beschäftigt, das Heu, das auf dem Boden über dem Stall lag, so umzuschichten, wie ihre Stiefmutter es befohlen hatte.
    Da die drei mittlerweile gelernt hatten, dass die Holländerin keinen Widerspruch duldete, arbeiteten sie verbissen.
    Helm fluchte leise und schüttelte schließlich den Kopf. »Wenn ich gewusst hätte, wie hart mir das Warten auf das Erscheinen des Heilands wird, wäre ich bei Meister Landulf geblieben und erst kurz vor dem vorhergesagten Tag hier erschienen.«
    »Das bisschen Arbeit wird dich wohl kaum entkräften«, fauchte Silke ihn an.
    Sie hatte durchaus bemerkt, dass Helm sich gerne vor unangenehmen Arbeiten drückte, welche dann an ihr und Frauke hängenblieben. Vor ihrer Flucht war es zwar ähnlich gewesen, doch damals hatten sie nicht unter Katrijns erbarmungsloser Fuchtel gelitten.
    »Das Heu hätten wir auch morgen noch nach vorne bringen können«, maulte Helm weiter und fand dann eine Schuldige für diese Arbeit. »Das ist nur, weil Frauke gestern so lange ausgeblieben ist! Wäre sie eher gekommen, wären wir längst fertig.«
    »Ich musste Gras holen, aber davon gibt es kaum noch etwas in der Nähe der Stadt«, verteidigte Frauke sich.
    »Ich bin vor Angst fast gestorben, weil du so lange nicht gekommen bist«, erklärte Silke. »Was hättest du gemacht, wenn das Stadttor bereits geschlossen gewesen wäre?«
    »War es aber nicht«, antwortete Frauke und erinnerte sich an die Frau, die dies verhindert hatte. Erneut überkam sie das vage Gefühl, diese von früher zu kennen, doch sosehr sie auch grübelte, fiel ihr nicht ein, an welchem Ort sie die Fremde getroffen haben könnte.
    »Auf alle Fälle bist du den Prügeln der Stiefmutter entkommen. Wärst du nicht mehr hereingekommen, hätte sie dich heute Morgen gezwiebelt. Das prophezeie ich dir, obwohl ich kein Prophet bin!« Helm bemühte sich, überlegen zu wirken, doch anders als früher hielten die Schwestern zusammen.
    »Du hast ja noch nicht einmal die Taufe erhalten und willst ein Prophet sein?«, spottete Silke.
    »Ich sagte doch, dass ich keiner bin. Außerdem werde ich bald getauft, während Frauke warten muss, bis sie ihrer würdig ist! Ihr dummen Weiber versteht alles falsch!« Helm nahm etwas Heu und warf es Silke an den Kopf. Diese kreischte erschrocken auf, wischte sich die Halme vom Kopf und funkelte ihren Bruder wütend an.
    »Du bist wohl vollkommen übergeschnappt, was?« Einen Augenblick lang sah es so aus, als wolle Silke ihren Bruder ohrfeigen, dann kehrte sie ihm mit einer schnippischen Geste den Rücken zu.
    »Den Rest kannst du alleine machen! Frauke muss nämlich nachsehen, ob noch Heu an mir haftet.« Damit winkte sie ihrer Schwester, mit ihr vom Heuboden zu steigen, und streckte Helm von unten die Zunge heraus. Dieser fuhr mit der Gabel wütend ins Heu, hob eine ordentliche Menge hoch und schleuderte diese nach unten.
    Silke war darauf nicht gefasst und schrie vor Schreck durchdringend. Im nächsten Augenblick schoss Katrijn in den Stall und keifte. »Was ist denn hier los?«
    Als sie sah, dass Silke dicht mit Heu behangen war, ließ sie ihren Blick nach oben wandern. Dort wich Helm ängstlich zurück. Die leere Gabel in seiner Hand sagte ihrer Stiefmutter genug.
    »Ihr sollt arbeiten und keinen Unsinn machen. Dafür gibt es heute für euch drei kein Abendessen!« Damit wandte sie sich ab und kehrte wieder in die Küche zurück.
    Frauke sah zu ihrem Bruder hinauf und

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