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Flammen im Sand

Flammen im Sand

Titel: Flammen im Sand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gisa Pauly
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Schwarzgeld?«, fragte er und war zufrieden, weil seine Stimme
nichts von seiner Anspannung verriet. »Das nehme ich Ihnen nicht ab.«
    Â»Außerdem habe ich im Spielcasino gewonnen.«
    Erik ersparte sich einen Kommentar. Sein Blick sollte Pedersen
sagen, dass er ihm kein Wort glaubte.
    Â»Sie brauchen gar nicht so zu gucken! Früher war ich mit Wilko
häufig im Casino. Es gab eine Zeit, da war er öfter im Casino als in seinem
Geschäft.« Pedersens Stimme wurde immer lauter, sein linkes Knie wippte, sein
Blick ging an Erik vorbei. »Der konnte gar nicht anders. Der musste an den
Roulettetisch! Und ich bin mitgegangen, um auf ihn aufzupassen. Sonst hätte er
Haus und Hof verspielt.«
    Â»Aha! Und während Sie auf Ihren Freund aufpassten, haben Sie selbst
so viel gewonnen, dass Sie sich ein Haus in der Toskana kaufen konnten?«
    Â»Bingo!«
    Â»Und warum finde ich nichts darüber in Ihren Büchern? Es ist nicht
verboten, Geld, das man im Casino gewonnen hat, in Immobilien anzulegen.«
    Â»Weil ich das Haus vermiete. Das bringt echt Kohle. Aber soll ich
dafür Steuern zahlen?«
    Â»Wusste Madame Perrette von dem Haus?«
    Pedersen tippte sich an die Stirn. »Die sollte mich nicht für reich
halten. Dann hätte sie mir noch mehr Geld aus der Tasche gezogen.«
    Â»Und Ihre Frau?«
    Â»Das Haus habe ich gekauft, als Elske schon weg war.«
    Â»Aha!« Erik lehnte sich zurück und verschränkte die Arme vor der
Brust. »Was für ein Zufall!«
    Auf Wut war er gefasst gewesen, aber nicht auf einen Angriff.
Pedersen sprang auf, schoss nach vorn, griff nach Eriks Schultern und stieß
seinen Hinterkopf an die Wand, vor der er saß. »Sie buchten mich nicht ein für
etwas, was ich nicht getan habe!«, brüllte er. »Sie schieben mir nicht Elskes
Tod in die Schuhe! Und Yvonnes auch nicht!«
    Nun war Sören zur Stelle und riss Jannes Pedersen zurück. Der Stoß
mit dem Ellbogen verfehlte ihn, aber bei dem anschließenden Handgemenge bekam
er einiges ab. So durchtrainiert Sören auch war, gegen Pedersens rohe Gewalt
kam er nicht an.
    Zum Glück wurden Jannes’ Mitarbeiter auf den Tumult im Büro
aufmerksam und kamen angelaufen, um ihren Chef zu besänftigen. Erik war es so
vorgekommen, als hätten sie nicht zum ersten Mal eingegriffen, um Jannes
Pedersen vor einer Anzeige wegen Körperverletzung zu bewahren.
    Wilko Tadsen verabschiedete seinen Kunden und trat zu ihnen. »Was
hat Jannes diesmal angestellt?«
    Â»Wie kommen Sie darauf, dass er etwas angestellt hat?«, fragte Erik.
    Wilko lächelte mit einem Mundwinkel. »Was meinen Sie, wie oft ich
ihn schon aus Schwierigkeiten herausboxen musste.«
    Â»Ich fürchte, er erwartet es auch diesmal«, gab Erik zurück und bat
Wilko Tadsen, das Gespräch in einem Raum fortführen zu können, wo sie ungestört
sein würden.
    Auch in der Firma Tadsen gab es ein winziges Büro, ähnlich wie bei
Zweirad-Pedersen, dieses aber besaß einen Kaffeeautomaten, von dem Wilko Tadsen
bald mit drei Kaffeebechern zurückkehrte.
    Dass er nichts wusste, wurde Erik schnell klar. Tadsen starrte ihn
ungläubig an. »Jannes? Ein Haus in der Toskana? Wovon?«
    Er lachte, als hielte er es für möglich, dass Erik einen Scherz
gemacht hatte. Aber das Lachen verging ihm, als Erik erzählte, wie Jannes zu
seinem Reichtum gekommen sein wollte. »Angeblich hat er das Geld im Spielcasino
gewonnen.«
    Wilko Tadsen starrte Erik verblüfft an. »Es stimmt, er hat mich ein
paarmal begleitet. Aber an große Gewinne kann ich mich nicht erinnern. Auf
keinen Fall hat er so viel Geld gewonnen, dass er sich davon ein Haus in der
Toskana leisten konnte.«
    Sören mischte sich ein. »Er nannte Sie spielsüchtig. Ist da was
dran, Herr Tadsen?«
    Wilko war empört. »Es stimmt, dass ich eine Weile zu oft ins Casino
gegangen bin. Aber von Sucht kann keine Rede sein.« Er starrte in seinen
Kaffeebecher und nahm einen Schluck. »Sie müssen das verstehen. Wenn das Glück einen
irgendwo verlässt, versucht man, es an einer anderen Stelle wiederzufinden.«
    Erik verstand ihn gut. Zwar hatte er nie daran gedacht, nach Lucias
Tod ins Casino zu gehen, aber dass jemand versuchte, sich sein Glück auf diese
Weise zurückzuholen, konnte er dennoch nachempfinden.
    Â»Inzwischen habe ich diese Phase überwunden, ich war seit Jahren
nicht

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