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Flammen über Arcadion

Flammen über Arcadion

Titel: Flammen über Arcadion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B Perplies
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schmunzelte in seinem Helm. Er konnte sich das ernste, faltige Gesicht des Dozenten bildlich vorstellen.
    »Nein, Signore, kein Problem«, versicherte Lucai ihm mit gespielter Nervosität. Er richtete seine Aufmerksamkeit wieder aus dem Fenster. »Würden Sie mich jetzt durchlassen? Ich habe meine Befehle.«
    »Jawohl, Signore. Natürlich.« Der Offizier rief seinen Leuten etwas zu, und diese hoben den Schlagbaum an. Lucai nahm den Brief wieder entgegen und steckte ihn in die Brusttasche. Dann fuhr er den Lastwagen in den Kasernenhof. »Erste Hürde genommen«, murmelte er.
    Er rollte um die nächste Ecke und hielt kurz zwischen zwei Gebäuden an. Das war für Jonan und Enzo das Zeichen auszusteigen. Ab jetzt war jeder auf sich allein gestellt. »Viel Glück«, wünschte Lucai ihnen.
    »Euch auch«, sagte Jonan. »Adara, wir treffen uns am Sammelpunkt hinter dem Ödland. Passen Sie auf, dass niemand Sie mit der Kapsel im Laderaum erwischt, wenn Sie die Stadt verlassen. Und Lucai: Danke für deine Hilfe. Ich hoffe, wir sehen uns irgendwann gesund wieder und können über all das lachen, während wir ein Bier am Ufer des Tevere trinken.«
    »Das hoffe ich auch, mein Freund.«
    Jonan hatte ein mulmiges Gefühl in der Magengegend, als er dem davonfahrenden Lastwagen nachblickte. Er fragte sich, ob sie im Begriff waren, ihr Glück zu überreizen. Wenn es andererseits irgendwo einen Gott gab, musste er doch auf ihrer Seite sein. Schließlich waren sie die Guten – oder nicht?
    Neben ihm warf Enzo einen Blick auf seine Armbanduhr. »Die Mutanten müssten jetzt auf dem Weg sein«, verkündete er. »Suchen wir den Phantom . Wer weiß, wann der Alarm erfolgt.«
    Sie strafften sich und marschierten zielstrebig aus der Gasse hinaus auf den Hof. Es war nicht nötig, verstohlen vorzugehen. Angehörige der Tribunalpalastgarde waren in der Kaserne des Templerordens kein seltener Anblick, und abgesehen davon, dass Jonan in seiner Kampfpanzerung einige bewundernde Blicke von einfachen Soldaten erntete, beachtete sie niemand sonderlich.
    Ihr Ziel lag hinter der ersten Reihe von Hallen, in denen die häufiger verwendeten Fahrzeuge aufgereiht standen: Lastkutschen und offene Motorwagen, Transporter und Motorräder. Die schweren Kriegsgeräte, die als letzte Verteidigungslinie zum Einsatz kamen, falls ein Feind die Grenzen zum Einflussbereich des Lux Dei durchbrechen und bis nach Arcadion vordringen sollte, standen weiter hinten, denn in den letzten Jahren waren sie praktisch nicht gebraucht worden.
    Aus den Augenwinkeln sah Jonan, wie der Lastwagen mit Lucai und Adara vor einer der Hallen hielt und die beiden Männer ausstiegen, um durch eine Tür ins Innere zu verschwinden. Er drückte ihnen die Daumen, dass niemand Verdacht schöpfen und sich die Befehle vom Tribunalpalast bestätigen lassen würde. Allerdings war es noch ziemlich früh am Morgen, und das Leben bei Gericht begann für gewöhnlich später als in der Kaserne, sodass ein Nachhaken vermutlich ohnehin nichts ergeben würde.
    Gemeinsam mit dem alten Invitro, der mit der Selbstsicherheit des jahrelangen Berufssoldaten ausschritt, stapfte Jonan eine der Fahrzeughallen entlang, bis sie einen eingezäunten Bereich dahinter erreichten. Im vorderen Teil befand sich ein freier, asphaltierter Platz, im hinteren erhob sich ein einzelnes großes Gebäude, das an der Stirnseite ein breites Rolltor aufwies. Hier wurde der Phantom -Hubschrauber aufbewahrt, der waffentechnische Stolz des Templerordens. Wie viel das Fluggerät den Oberen wert war, zeigte sich an den zwei Soldaten, die extra abgestellt worden waren, um das Areal zu bewachen.
    Als sie näher herankamen, nickte Enzo den beiden Männern zu. »Guten Morgen. Inquisitor Nero und Templer Hadrian. Wir haben Befehl, im Auftrag von Großinquisitor Aidalon den Phantom zu durchsuchen. Der Großinquisitor vermisst ein Beweisstück im Fall Carya Diodato. Möglicherweise hat die Angeklagte es dort bei ihrem Transport versteckt. Oder jemand hat ihr gar geholfen, es loszuwerden.«
    Die beiden Soldaten schnellten in Habachtstellung. »Verstanden, Signore«, sagte der eine. »Brauchen Sie unsere Hilfe dabei?«
    »Nein, das ist eine interne Angelegenheit. Machen Sie weiter. Und im Übrigen: Kein Wort zu niemandem über unsere Anwesenheit. Bis diese Untersuchung beendet ist und alle Unklarheiten beseitigt sind, geht unsere Arbeit keinen was an.«
    »Natürlich, Signore. Wir verstehen.«
    »Sehr gut.« Enzo klopfte dem Mann väterlich auf die

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