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Flammenbucht

Flammenbucht

Titel: Flammenbucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markolf Hoffmann
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ausbreiten. Doch der Preis dafür war hoch: Während Gharax erblühte, welkten die Welten jenseits der Sphäre dahin. Die Zauberer entzogen ihnen jegliche Lebenskraft, und so wurden die Völker der Sphäre nach und nach ausgerottet.«
    »Durta Slargin behauptete, ihm wäre bei der Bezwingung der Quellen ein Fehler unterlaufen«, erinnerte sich Nhordukael, »ein Fehler, den er nun wieder gutmachen möchte.«
    »Vielleicht erkannte er eines Tages, welche Schuld er auf sich geladen hatte«, gab Mondschlund zu. »Ja, vielleicht versuchte er sogar, den qualvollen Tod der Sphärenvölker aufzuhalten. Doch dabei entglitt ihm die Macht über den Schlüssel. Sein Körper wurde vernichtet, sein Geist in die Sphäre geschleudert. Fortan war er ebenso wie ich in der Sphäre gefangen. Nur dank der Legenden, die sich um ihn gebildet hatten, konnte er seine Macht weiterhin ausüben -in dem er den Zauberern der Logen in ihren Träumen erschien, ihnen geheime Befehle zuflüsterte. Eine Zeitlang versuchte er, den Schlüssel wiederzufinden, doch dieser blieb verschollen, war unauffindbar. So schmiedete er einen neuen Plan: Er verschaffte sich Zutritt zu der Welt der Nebelkinder, dem einzigen Volk der Sphäre, das die Fesselung der Quellen überlebt hatte. Ich weiß nicht, wie es ihm gelang, die Nebelkinder auf seine Seite zu ziehen, ob er sich ihnen unter seinem wahren Namen offenbarte oder ihnen vorgaukelte, ihr Befreier zu sein. Er versprach, sie vor dem Untergang zu retten, und sie unterwiesen ihn in der Magie des Goldes, die er einst so geschmäht hatte. Nun wartete er auf eine Gelegenheit, die Macht über die Sphäre zurückzugewinnen. Er mußte zwei Menschen finden, deren Begabung groß genug war, um den Strömen der Sphäre standzuhalten. Ihre Körper wollte er für seine Rückkehr in die Welt der Menschen nutzen; einen, um seinen Geist zu binden, damit er den Schwarzen Schlüssel wiedererlangen konnte; den zweiten, um die Verbindung zur Sphäre aufrecht zu halten. Schließlich glaubte er, zwei geeignete Körper gefunden zu haben. Er öffnete den Nebelkindern eines der Tore - die Quelle der Insel Tyran, über die einst Kahida geherrscht hatte. Wie es ihm gelang, dieses Tor aufzustoßen, ist mir unbekannt; doch die Nebelkinder konnten nun nach Gharax eindringen und ihren Feldzug beginnen, um die übrigen Quellen zu befreien.«
    »Die Goldei«, flüsterte Nhordukael ergriffen. »Du meinst die Goldei…«
    Ein Seufzen trübte Mondschlunds Gesang. »Sie waren es, die den ersten Auserkorenen fanden - ein Kind, das ihnen neue Pfade eröffnete und ihnen ermöglichte, jene Quellen zu erobern, die ihnen verborgen geblieben waren. Du aber, Nhordukael, solltest dazu dienen, Sternengängers Geist aufzunehmen. Er hatte deine ungewöhnliche Verbindung zur Quelle des Brennenden Berges erkannt, und so wies er den Hohenpriester Magro Fargh an, deinen Körper durch ein Ritual gefügig zu machen.«
    Nhordukael lachte verbittert auf. »Magro Fargh glaubte, seinen eigenen Geist auf mich übertragen zu können.« »Sternengänger hatte ihn getäuscht - wie schon so viele Zauberer vor ihm. Tatsächlich wollte er selbst Besitz von deinem Körper ergreifen. Das Wunder von Thax war eine letzte Prüfung, die ihm zeigte, wie zäh dein Körper war. An diesem Tag wurde auch ich auf dich aufmerksam - denn du mußt wissen, daß jene Kreatur, die du auf dem Platz der Gießer und Schmelzer getötet hast, von einem meiner Anhänger nach Thax gebracht wurde. Der Einarmige, der damals zu der Menge sprach, war ein Jünger des Mondes.«
    Mondschlunds Worte verschlugen Nhordukael den Atem. »Du hast dieses Wesen in die Stadt gelassen? Du hast diese Bestie auf das wehrlose Volk gehetzt?«
    »Ich wollte die Menschen aufrütteln«, verteidigte sich Mondschlund. »Niemand in Sithar schien die drohende Gefahr zu erkennen. Ich fürchtete, daß Sternengänger siegen würde, wenn das Kaiserreich nicht bald seine Truppen gegen die Goldei entsandte. Doch Sternengänger hatte meine Absicht erkannt; er nutzte die Freilassung der Kreatur, um dich zu prüfen - und mich in die Schranken zu weisen.«
    Nhordukael spürte Zorn in sich aufsteigen. »Das also steckt hinter dem Wunder von Thax - das geheime Ringen zwischen zwei Zauberern, die sich seit Jahrtausenden bekriegen!« Das Licht um ihn verfärbte sich rotgolden. »Warum sollte ich dir mehr trauen als Durta Slargin? Welche Ziele verfolgst du, Mondschlund?« Wehmütig hallte die Melodie durch den endlosen Raum. »Ich versuche ihn

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