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Flammende Versuchung

Flammende Versuchung

Titel: Flammende Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Celeste Bradley
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Liebe anflehen.
    Wenn du bleibst, kannst du ihn dazu bringen, dich zu lieben.
    Noch besser war, dass sie es ihm heimzahlen konnte, wenn sie blieb. Er hatte es sich nicht nehmen lassen, ihr den Krieg zu erklären. Da war es doch nur höflich von ihr, den ersten Angriff zurückzuschlagen.
    Sie verschränkte die Arme und holte tief Luft. Sie würde bleiben.
    So oder so – sie würde gewinnen.

Sechstes Kapitel
    J ohn Herbert Fortescue, außerordentlicher Diener und Crème de la Crème der britischen Butlerzunft, war seit zehn Jahren in Brook House in Stellung. Als Hilfsbutler war er mit dem vorherigen Butler von einem anderen großen Haus – wenn auch nicht so groß wie diesem – gekommen, und als dieser silberhaarige Gentleman in den Ruhestand ging, hatte Fortescue mit größter Selbstverständlichkeit die Stelle seines Mentors eingenommen, so wie ein Schlüssel in das Schloss passte, für das er gemacht war.
    In all den Jahren hatte er niemals seine Abrechnung frisiert oder etwas vom Haushaltsgeld abgezweigt, ja noch nicht einmal einen winzigen silbernen Zuckerlöffel hatte er mitgehen lassen. Tatsächlich war es so, dass er in all den Jahren seine eigenen Wünsche und Bedürfnisse niemals über die des Haushalts und seines Dienstherrn gesetzt hatte …
    Bis auf ein Mal.
    Jetzt stand er im nachmittäglichen Schatten in der oberen Galerie und beobachtete sie, wie sie mit dem Teetablett ihrer Ladyschaft auf ihn zukam. Patricia, die flammenhaarige irische Hexe, die ihn so sehr erregte, dass er sich veranlasst fühlte, die natürliche Ordnung zu missachten.
    Die Engländer schätzten irische Dienstboten nicht,
außer vielleicht für deren fast magische Kenntnis im Umgang mit Pferden. Ein irisches Mädchen erhielt in einem großen Haus nie eine andere Stellung als die der Küchenmagd. Die meisten arbeiteten in der Fabrik oder – aber das war dann schon sehr tolerant – als niedere Verkäuferin.
    Dass Patricia der Hausherrin als persönliche Zofe diente, war in seiner Gesellschaftsschicht undenkbar – eine Tatsache, die Fortescue mit uncharakteristischer Respektlosigkeit missachtete. Keiner aus der Dienerschaft hatte es gewagt, seine Entscheidung zu kommentieren, seine Lordschaft hatte es wahrscheinlich gar nicht bemerkt, und ihre Ladyschaft hatte bisher keinen Hinweis darauf gegeben, dass sie es für eine schlechte Entscheidung hielt.
    Wenn sie es tat – wenn seine Lordschaft verlangte, dass Fortescue diesem unglaublichen Vergehen gegen das Übliche ein Ende bereitete – wenn die gesamte Dienerschaft anfing zu meutern -
    Fortescue konnte sich einfach nicht dazu zwingen, dass es ihm etwas ausmachte. Man sehe sie sich doch nur an – ihr feuriges Haar, ihre smaragdenen Augen und die stolze Haltung des Kopfes. Patricia O’Malley hielt sich nicht für weniger wert als jeder andere. Und offengestanden tat er das auch.
    Er räusperte sich, als sie näherkam. Sie zuckte leicht zusammen, dann knickste sie lächelnd.
    »Ein schöner Tag für eine Hochzeit, nicht wahr, Mr Fortescue?«
    Er hatte in dieser Hinsicht noch immer seine Zweifel,
aber er nickte nur ernst. »Ist ihre Ladyschaft mit allem versorgt?«
    Ein Schatten huschte über ihr Gesicht. »Sie ist ein bisschen …« Sie kräuselte die Nase, denn noch niemand hatte ihr gesagt, dass Dienstboten ihres Kalibers keine Grimassen schnitten. Fortescue hätte es tun sollen, aber da ihn ihr Ausdruck entzückte, tat er es nicht.
    »Könnte sein, dass ihre Nerven ihr einen Streich spielen, Sir. Meine Ma hat immer einen Disteltee gekocht, der hat bei nervösen Bräuten immer Wunder gewirkt. Sollte ich mit der Köchin sprechen, was meint Ihr?«
    Er räusperte sich. »Das klingt … äh … köstlich, aber ich glaube, die Köchin hat selbst eine gute Medizin für schwache Nerven parat.«
    Patricia nickte. »Aye. Ich glaub auch kaum, dass man hier in Mayfair so leicht an Disteln rankommt, was?« Sie grinste ihn kurz an, dann erinnerte sie sich ihrer Stellung. Das unbekümmerte Lächeln erstarb, und sie knickste erneut. »Entschuldigung, Sir. Meine Ma sagt immer, ich bin viel zu vorlaut.«
    Es war, als würde die Sonne hinter einer Wolke verschwinden. Er wünschte, er könnte ihr ein weiteres Lächeln entlocken oder sogar ein unbeschwertes Lachen – aber er war schon zu lange Fortescue, als dass er einfach wieder John sein konnte. »Äh … ja … bitte teile ihrer Ladyschaft mit, dass wir bereits von Lady Tessa gehört haben. Anscheinend hat unser Kutscher sie nach der Zeremonie

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