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Flammende Versuchung

Flammende Versuchung

Titel: Flammende Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Celeste Bradley
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dafür büßte.
    Ein wichtiger Schritt in diesem Prozess bestand darin, ihren Anwälten in der Kanzlei Stickley & Wolfe
mitzuteilen, dass sie ihr Erbe doch in Anspruch nehmen würde.
    Aber zunächst …
    »Lady Margaret?«
    Das verdreckte Kind drehte sich um. »Was ist?«
    Deirdre lächelte. Ihre Manieren waren schrecklich. Wie passend. »Du willst mich nicht wirklich als deine neue Mutter, oder?«
    Lady Margaret verschränkte die dünnen Ärmchen. »Das wirst du verdammt noch mal nicht herausfinden wollen.«
    Deirdre nickte. »Ich habe nicht die geringste Absicht, es zu versuchen. Allerdings will ich meine Bälle und Partys und neuen Kleider.«
    Sie setzte sich auf die makellosen cremefarbenen Seidenkissen des Sofas und klopfte auf das Kissen neben sich. »Setz dich einen Augenblick zu mir, junge Dame. Ich habe dir einen Vorschlag zu machen.«

Siebtes Kapitel
    I n Calders Schlafgemach hatte sein Kammerdiener Argyle alles bereitgestellt, um seinen Herrn für die Hochzeitsnacht vorzubereiten. Schüsseln voller dampfend heißem Wasser, das er zum Rasieren benötigte, standen neben seinem besten seidenen Morgenrock und dem einzigen Rasierwasser, das er mochte. Es war ein leichter, holziger Geruch, der speziell für ihn zusammengestellt und nur halb so intensiv war, wie andere Herren es für nötig befanden.
    »Darf ich Euch noch einmal meine Gratulation aussprechen, Mylord? Was für ein aufregender Tag für uns alle.« Der Kammerdiener strahlte ihn an. War der Mann bei der katastrophal verlaufenen Vorstellung am Nachmittag nicht anwesend gewesen?
    Calder ließ den Blick über die glänzenden Rasiermesser wandern, wobei ihm der Gedanke kam, dass diese am besten außer Reichweite seiner neuen Frau aufbewahrt würden. Sie war von der Situation nicht gerade begeistert – und auch er war mit ihr keineswegs zufrieden – und irgendwie kam es ihm nicht richtig vor, die … äh … Hochzeitsnacht zu genau diesem Zeitpunkt abzuhalten.
    Er räusperte sich. »Ihre Ladyschaft … erwartet mich heute Abend nicht.« Oder doch? Würde sie nach all dem kaltblütig das Ritual durchlaufen? Schließlich hatte sie genau das versprochen, als sie ihr Gelübde abgelegt hatte. Es wäre sein volles Recht, in diese duftende Bastion
der Weiblichkeit zu stürmen und von Deirdre zu verlangen, dass sie … äh … alles tat, was er wollte.
    Deirdre – nackt, während ihr goldenes Haar über ihre vollen Brüste fällt, vor ihm kniend -
    Was natürlich eine verabscheuungswürdige Vorstellung war. Kein Mann, der noch alle Sinne beisammen hatte, würde jemals eine Frau dazu zwingen, nicht einmal – oder vielmehr vor allem nicht – seine eigene Ehefrau.
    Vielleicht würde es ihr gefallen.
    Calder starrte hilflos in Richtung Verbindungstür. Er wusste es wirklich nicht. Er hatte eine Fremde geheiratet – zum zweiten Mal -, und bisher verlief eigentlich nichts, wie er es geplant hatte.
    Ein zweites Mal.
    Melinda, die zwar offenbar willens war, hatte leise geweint, als er die Ehe mit ihr vollzogen hatte. Er war zärtlich und gründlich gewesen, also wusste er, dass er ihr nicht wirklich wehgetan hatte. Er hatte es lediglich für jungfräuliche Angst gehalten und im Stillen ihre Mutter verflucht, dass diese sie so schlecht auf die Ehe vorbereitet hatte. Und auch wenn sie später nie den Anschein erweckte, dass es ihr gefiel, so hatte sie ihn doch niemals abgewiesen. Bis zu jener Nacht, in der sie ihn verlassen hatte. Bis zu diesem Augenblick hatte er keine Ahnung gehabt, dass sie ihn derart verachtete. In den Monaten nach Meggies Geburt war sie ihm ziemlich niedergeschlagen vorgekommen, aber er hatte es weiblicher Gefühlsduseligkeit zugeschrieben und sich nicht weiter darum gekümmert.

    Doch dann, als sie sich ihm in ihrem seidenen Schlafgemach mit geballten Fäusten und roten Wangen widersetzt hatte, da hatte sie ihm ihren Hass und ihre Abscheu in einem Schwall aus Bitterkeit und schadenfroher Unbeherrschtheit ins Gesicht geschleudert. Sie hatte ihm erzählt, dass sie ihn mit ihrem Liebhaber verlassen würde, dass sie das erste Schiff nehmen würde, das sie weit weg von ihm und Brookhaven, das sie offensichtlich genauso sehr hasste wie ihn, bringen würde.
    Dann war ihr Liebhaber aus dem Versteck getreten, das ihm Melindas treue Zofe gewährt hatte, und der Kampf war weitergegangen. Mit einer Beule am Kopf war Calder auf dem cremefarbenen Teppich wieder aufgewacht – Melinda selbst hatte wohl eine Lampe nach ihm geworfen -, und er war aus dem

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