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Flammende Versuchung

Flammende Versuchung

Titel: Flammende Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Celeste Bradley
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Zu blöd. Es hätte die beste Nacht deines Lebens werden können.
    Idiot.
    Dann sei es so. Er wich dem anfliegenden Schwamm geschickt aus und strich sich Schaumflocken vom Ärmel. »Ich habe dazu nichts mehr zu sagen. Nur noch das eine: Seht Euch vor, zukünftig noch einmal eine Tür in meinem Haus vor mir zu verriegeln.«
    Er floh und zog die Tür gerade noch rechtzeitig hinter sich zu, sodass eine Flasche Badezusatz daran zerschellte.

Achtes Kapitel
    A ls sich die Tür hinter ihrem Ehemann schloss, bedeckte Deirdre mit zitternden Händen ihr Gesicht und tauchte unter. Er hatte sie nackt gesehen. Wie demütigend!
    Ach, wirklich? Haben sich deshalb deine Brustwarzen aufgerichtet, als er dich anstarrte?
    Nackt! Vollkommen! Gelübde hin oder her, darauf war sie nicht gefasst gewesen. Und auch nicht auf die blanke animalische Lust in seinem Gesicht. Wie entsetzlich!
    Entsetzlich? Zittern dir deshalb die Hände? Sind deine Knie deswegen weich? Bist du darum dort geblieben, wo er dich sehen konnte, statt unterzutauchen oder ein Handtuch zu nehmen?
    In seinem Blick hatte etwas Gefährliches gelegen – etwas Besitzergreifendes und Hungriges, das so alt war wie die Menschheit selbst. Wie es schien, war der Marquis von Brookhaven unter seiner feinen, gediegenen Kleidung und der kühlen Kontrolliertheit doch auch ein Mann.
    Und was für ein Mann! Wäre er auf sie zugeschritten und hätte sie tropfend aus der Wanne gezogen, hätte sie sich seiner plötzlichen dunklen Sexualität wohl oder übel hingegeben. Bebend stand sie auf. Sie ließ das Wasser von ihrem Körper rinnen und griff nach dem Handtuch, das Patricia für sie bereit gelegt hatte.
    Selbst nachdem sie ihr Nachthemd und einen Morgenrock
über ihre Nacktheit gezogen hatte, konnte sie noch immer die Hitze seines Blickes auf ihrer Haut spüren. Wie sollte sie ihn je wieder normal ansehen können? Wie sollte sie in ein Zimmer treten, in dem er sich bereits aufhielt, und sich nicht an die dunkle, aufregende Lust in seinen Augen erinnern?
    Ganz zu schweigen von dem Verlangen, das dabei in ihr aufgestiegen war?
    Mit einem Mal fiel ihr das Atmen in dem dunstigen Zimmer schwer. Sie fummelte hastig an dem Fenstergriff herum und stieß das Fenster weit auf. Mit beiden Händen stützte sie sich auf der Fensterbank ab und beugte sich weit in die Nacht hinaus, wobei sie die kühle Frühlingsluft tief einatmete. Die Welt draußen roch nach Ruß und Stadt und dem stechenden Gestank von verbranntem Petroleum aus den Straßenlaternen, die um den Platz standen.
    »Ich schaffe das nicht«, flüsterte sie. »Warum kannst DU mich nicht kühl und unverwundbar sein lassen?«
    Sie hielt die Augen geschlossen, während sie sprach, wünschte ihre Bitte in die Nacht zu wem auch immer, der sie erhören mochte. Eine tatsächliche Antwort zu erwarten war Irrsinn, und doch blieb sie eine Weile wartend dort stehen.
    »Miau!«
    Deirdre riss erstaunt die Augen auf. »Was?«
    »Miau!«
    Sie konnte niemanden sehen, aber vielleicht lag das nur an dem großen Baum, der vor ihrem Fenster wuchs und vieles verdeckte. Sie trat ein Stückchen zur Seite
und schaute neugierig in den Baum. Das Licht aus dem Zimmer hinter ihr wurde von zwei großen geschlitzten Pupillen reflektiert.
    Ein kleines Kätzchen kauerte sich auf dem größten Ast zusammen, dessen Spitze fast bis ans Haus reichte. Es war eine abscheuliche kleine Kreatur, zerzaust und nass, und sein schmutziges schwarzes Fell war mit Gott-weißwas beschmiert. Riesige Fledermausohren saßen rechts und links auf seinem Schädel und sahen auf dem winzigen Köpfchen lächerlich aus.
    Es war zum Niederknien süß.
    »Oh, Himmel!« Deirdre streckte beide Hände aus. »Fall bloß nicht runter, kleine Kitty. Ich … ich …«
    Was? Sollte sie einen Lakai rufen, damit dieser sein Leben für einen kleinen Streuner aufs Spiel setzte? Deirdre beugte sich über den Fenstersims und schaute nach unten. Bis auf den harten Boden da unten wäre es ein Sturz wie aus dem dritten Stockwerk. Nicht einmal ein kleiner Busch war in der Nähe, der einem auf dem Weg nach unten falsche Hoffnungen machen könnte. Würde sie das nicht bei der Dienerschaft beliebt machen, wenn sie nur wenige Stunden nachdem sie die Hausherrin geworden war, einen von ihnen umbrächte?
    »Miau!« Das Kätzchen machte bei ihrer Bewegung ein paar Schritte vorwärts und balancierte vertrauensselig auf dem immer dünner werdenden Ast auf sie zu.
    »Nein! Bleib sofort stehen!« Deirdre drohte dem Kätzchen

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