Flammende Versuchung
Male der leidenschaftlichen Berührung eines anderen Mannes? Ihr Haar war offen, lockte sich um ihre perlweißen Schultern wie goldene Seide, und ihre Lippen waren geschwollen von den heißen Küssen eines anderen Mannes.
Er wollte sie aus dem Haus werfen. Er sehnte sich danach, seine Arme um ihre Knie zu schlingen und sie anzubetteln, bei ihm zu bleiben. Er wünschte sich, die Zeiger der Uhr um eine Stunde zurückstellen zu können und wieder mit ihr in ihrem Schlafzimmer zu lachen, in seliger Unwissenheit über ihre betrügerische Natur.
Das Schlimmste war, dass er sie immer noch begehrte.
Obwohl sie auf gewisse Weise bekleidet war, fühlte sich Deirdre ihm gegenüber nackt. Ihr Magen rebellierte
leise wegen der Kälte und der quälenden Ungewissheit und des Verlangens, das sie verspürte. Sie bewegte sich nicht und sagte auch nichts, ihre kessen Worte würden gegen die schwarze Lust in seinen Augen eh nichts bewirken. In wenigen Augenblicken würde sie die Bestie kennenlernen.
Er streckte die Hand aus, doch statt ihre Brust zu ergreifen, nahm er ihren dichten Haarschopf und wickelte ihn sich langsam um die Faust. Sie ließ den Kopf ein wenig in den Nacken fallen, aber er zog nicht daran.
Er drängte sich an sie, dicht genug, dass sie seine Erektion spüren konnte, die sich durch den dünnen Stoff ihres Überwurfs an ihren Bauch presste. Sein düsterer Blick brannte sich in ihren. »Was hast du mit mir gemacht, Deirdre?« Die Frage war echt, der Verlust und Zweifel klangen scharf in seiner dunklen Stimme.
Ich habe dich nur geliebt. Mehr nicht. Sie musste die Erste, die Einzige in seinem ganzen Leben gewesen sein, denn er erkannte es nicht. Melinda hatte den Titel gewollt, und Phoebe hatte sich nach Sicherheit gesehnt.
Wie konnte sie die einzige Frau auf der ganzen Welt sein, die den Wert dieses Mannes erkannte, diese noble, einsame, verwundete Kreatur, die vor so vielen Jahren in einem überfüllten Anhörungsraum ihr Herz erobert hatte?
Und hatte – bei all ihrer anerkannten Schönheit – je ein Mann sie so angesehen wie dieser Mann jetzt, mit seiner Seele nackt und bloß im Blick, der wortlos um etwas bat, was er nicht benennen konnte?
Er glaubte, er wollte ihre Unterwerfung, ihren Körper,
wollte ihre dunklen, weichen, nassen Körperteile erobern. Das konnte er von jeder Frau haben. Sie hatte ihm ihr Herz zu bieten.
Calder starrte herab auf die stolze, ungeheuerliche Schönheit, die sich ihm jetzt so willig darbot. So schön, so weich, und bald ganz nackt. Sein Schwanz pochte so heftig, dass er den schwindelerregenden Blutverlust in seinem Hirn spürte.
Sie will dich nur ablenken. Sie will dich nicht. Sie liebt einen anderen.
Gott stehe ihm bei, er war sich nicht sicher, ob es ihm etwas ausmachte.
Gib nicht nach.
Gewinnen, verlieren, Kontrolle und Unterwerfung – alle Gedanken schwanden aus seinem Bewusstsein. Durch seine Adern schoss nichts als dunkle, bodenlose Begierde.
In diesem Augenblick brauchte er diese Frau mehr als Luft oder das Leben selbst.
Deshalb nahm er sie.
Achtunddreißigstes Kapitel
D eirdre keuchte auf, als ihr Rücken gegen die Wand prallte, und vergaß dann, dass es Calders großer, harter Körper war, der sich von den Schultern bis zu den Beinen an sie presste. Er nahm ihr Gesicht in beide Hände und küsste sie leidenschaftlich, ein verdurstender Mann an der ersten Quelle, die er jemals zu Gesicht bekam.
Sie erwiderte seinen Kuss verzweifelt, wollte ihn zwingen, die Liebe in ihren Lippen zu spüren, in den Händen, die sich an ihn klammerten, in dem Körper, dem sie ihm rückhaltlos darbot. Seine Hände glitten an ihrem Kiefer herab und legten sich sanft um ihren Hals, hielten sie fest, aber nicht eng. Voller Vertrauen legte sie den Kopf in den Nacken und öffnete für ihn ihre Lippen. Er war ihr Herr!
Der Gedanke erregte sie zutiefst, ließ sie erzittern, drohte ihr das Mark aus dem Rückgrat zu stehlen, als seine Hände weiter nach unten wanderten, über ihre Schultern zu ihren vollen Brüsten. Das Gefühl seiner heißen, vom Reiten rauen Handteller auf ihrer bereits leicht wunden Haut schickte eine neue Hitzewelle in ihren Unterleib. Sie fühlte sich selbst pulsieren und feucht werden, bis ihre Schenkel glitschig waren.
Sie fuhr mit den Fingern in sein dichtes Haar und zog ihn näher an sich, um ihn noch leidenschaftlicher zu küssen. Dadurch wurde ihr Unterkörper zwar noch fester
an ihn gepresst, doch das sorgte nur dafür, dass das Verlangen sich weiter
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