Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Flammender Diamant

Titel: Flammender Diamant Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Maxwell
Vom Netzwerk:
zufrieden war, trank er selbst auch. Erst dann stieg er aus und ging auf das Loch im Boden zu, das der einzige Beweis für die Existenz von Sleeping Dog Eins war. Er sah sich nicht um, ob Erin ihm auch folgte. Sie griff nach ihrer Kameratasche und sprang auf den sonnenverbrannten Boden hinunter. Sofort sammelten sich Schweißperlen auf ihrer Haut.
    Nichts war zu sehen außer dem wahllos verteilten Material einer fehlgeschlagenen Schürfung. Schaufel und Hacke lagen verlassen im Wüstengras.
    »Sieht ja nicht nach sehr viel aus«, sagte Erin.
    »Ist es auch nicht.«
    Im dunklen Innern des Tunnels war die Luft etwas kühler.
    Erin nahm die Sonnenbrille ab und wartete, bis ihre Augen sich an die Dunkelheit gewöhnt hatten. Als sie zurück zum Eingang schaute, faszinierte sie der Gegensatz von grellem Sonnenlicht und dem schwarzen Rand des grob behauenen Felsens. Ohne wegzusehen, holte sie die Kamera aus der Tasche und ging an die Arbeit, in dem Versuch, den elementaren Unterschied zwischen dichtem, samtenem Schatten und dem Sonnenlicht einzufangen. Völlig versunken sah sie die Welt nur noch durch die Linse ihrer Kamera.
    Cole, der schon weiter in den Tunnel hineingegangen war, wandte den Kopf, um zu sehen, was Erin aufhielt. Als er bemerkte, was sie tat, schaltete er die Lampe an, die er mitgebracht hatte, und richtete seine Aufmerksamkeit auf die Tunnelwand. Die Stützen waren grob, aber nach wie vor stabil. Wenn schon mit nichts anderem, so war Abe doch wenigstens beim Bergbau vorsichtig gewesen.
    Zufrieden mit der Sicherheit der Mine, ging Cole tiefer in den Tunnel hinein, an dem sich seit seinem letzten Besuch nichts verändert hatte. Die Wände bestanden aus mattem Lamproit. Der Tunnel endete plötzlich, wo Abe den Lamproit verloren und aufgegeben hatte, weil die Qualität der dort gefundenen Diamanten in keinem Verhältnis zum Arbeitsaufwand stand. Nur Schmuckdiamanten lohnten das Ausgraben.
    Auf dem Rückweg überprüfte Cole sorgfältig jede Abzweigung auf der Suche danach, ob Abe vielleicht zufällig einem alten Flußbett begegnet sein konnte oder irgend einer anderen Schicht, die durch fließendes Wasser entstanden war. Er sah nichts Interessantes.
    Erins Stimme tönte durch die Dunkelheit bis zu ihm. Er beleuchtete seine Armbanduhr und stellte fest, daß schon eine Stunde vergangen war. Amüsiert schüttelte er den Kopf, als er feststellte, daß er wirklich einmal einer Frau begegnet war, die sich auf einer Schürfexpedition nicht langweilte.
    »Ich komme schon«, rief er und machte sich eilig auf den Rückweg.
    »Was gefunden?« fragte Erin, als Cole aus der Dunkelheit auftauchte, einen vollendet runden Kreis von Licht vor sich herschiebend.
    »Nichts Neues.«
    Als Cole weiterging, fiel das Licht auf einen kleinen Haufen Erde an der Wand, der einen dunklen Schimmer hatte.
    »Was ist das?« fragte Erin.
    Cole ließ das Licht noch einmal über den Haufen wandern und sagte ruhig: »Diamanthaltiges Gestein.«
    Erin gab einen überraschten Laut von sich und hob eine Handvoll Steine auf. Im gelben Licht der elektrischen Lampe sah das Gestein wie normale Erde aus. Die wenigen winzigen Kristalle darin hatten die Farbe von dünnem Kaffee und waren fast ebenso undurchsichtig.
    »Die sehen gar nicht nach Diamanten aus«, sagte Erin.
    »Das ist auch Bort.«
    Erin betrachtete genau die kleinen häßlichen Diamanten. »Es sind auch keine grünen Kristalle dabei.«
    »Wenn es welche gäbe, wäre Abe von Diamantenkäufern überrannt worden. Aber sie kamen nur selten hierher. Abe selbst kam nie weiter als bis zum Laden in Fitzroy Crossing. Er hatte immer genug Geld für Ausrüstung, Nahrung und Bier. Mehr verlangte er nicht von der Zivilisation.«
    »Er mochte Menschen nicht, stimmt's?«
    »Menschen können einen betrügen«, sagte Cole. »Die Freiheit hier draußen macht süchtig.«
    »Du und Abe wart euch sehr ähnlich. Verbranntes Kind scheut das Feuer.«
    »Du solltest dich damit doch auskennen, Erin. Du läufst vor dem Feuer weg, so schnell du nur kannst.« Er leuchtete zum Eingang hinüber. »Gehen wir. Hier ist nichts für uns.«
    Wortlos drehte Erin sich um und ging auf das grelle Sonnenlicht zu, das sie am Eingang des Tunnels erwartete.

26. Kapitel
    »Nein«, sagte Matthew Windsor. »Street hat schon für so viele Seiten gearbeitet, dem traue ich nicht.«
    »ASIO tritt für ihn ein«, sagte Nan Faulkner knapp. »Und MI-Sechs auch.«
    »MI-Sechs hat schon eine Menge Verräter unterstützt.«
    Faulkner fluchte und

Weitere Kostenlose Bücher