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Flammender Diamant

Titel: Flammender Diamant Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Maxwell
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zu. Das Klima hier war der Hölle so ähnlich, wie Menschen nur ertragen konnten. Van Luik zweifelte an der Vernunft der englischen Siedler, die sich vor vielen Jahren entschlossen hatten, in Westaustralien zu wohnen.
    Die Maschine landete glatt und rollte zur Halle der Schürf-Gesellschaft. Ein Steward ließ die Treppe herunter.
    »Dort kommt Ihr Anschlußflug, Sir«, sagte der Steward und deutete auf eine Maschine, die von Süden her den Flugplatz anflog, um zu landen. »In neunzig Minuten wird es starten.«
    Van Luik nickte und machte sich auf den Weg zum Flugplatzgebäude. Der wahre Grund seines Besuches würde nur ein paar Minuten in Anspruch nehmen, war aber voraussichtlich nicht angenehmer als sein Aufenthalt bei der Argyle-Mine.
    Wenn er es sich hätte aussuchen können, hätte er nie riskiert, mit Jason Street gesehen zu werden.
    Aber er hatte keine Wahl. Zum Teil, weil der Brief, den er überbringen sollte, zu wichtig war, um ihn einem normalen Kurier anzuvertrauen, aber vor allem, weil seine Chefs nicht glücklich damit waren, wie er mit Abe Windsors Erbe umging. Daß sie ihn als Boten losschickten, ohne den Luxus der firmeneigenen Flugzeuge, zeigte van Luik, wie unzufrieden ConMin mit ihm war. Es war klar, daß er, wenn er die Angelegenheit nicht zu ConMins Zufriedenheit klärte, genauso verzichtbar war wie Jason Street.
    Der Holländer schauderte, als er in das stark klimatisierte Gebäude trat. Die Kühle war angenehm, aber der sie begleitende Stich hinter seinen Augen qualvoll. Am Flugschalter standen zwei barfüßige Aborigines in Schlapphüten und Jeans und eine Frau aus dem Outback mit einem brüllenden Baby und zwei kreischenden, unbeirrbar quengelnden Kindern.
    Van Luik ging durch die Tür mit dem Zeichen BAR darüber. Im Inneren herrschte angenehmes Halbdunkel. Jason Street saß auf einem der fünf Barhocker und unterhielt sich mit der plumpen Bardame. Unglücklich betrachtete van Luik den breiten Mann mit den staubigen Stiefeln und dem in den Nacken geschobenen breitrandigen Hut. Eine klare Linie war auf der Stirn zu erkennen, an der die sonnengebräunte Haut endete, wo normalerweise der Hut saß.
    »Na, da haben wir aber einen müden Touristen«, sagte Street. »He, Kumpel, wie wäre es mit einer Tour durch den Outback ?«
    Van Luik zwang sich zu lächeln. »Heute nicht, aber beim nächsten Mal bringe ich meine Frau mit. Vielleicht könnten wir eine Strecke finden, die sie nicht zu sehr belastet?«
    Street lächelte und wandte sich der Barfrau zu. »Zwei Bier, Darling, und noch eins für dich.«
    Die Frau schob zwei Dosen Bier über den Tresen und zog sich mit der dritten Dose auf einen Stuhl hinter der Registrierkasse zurück.
    Street setzte sich mit van Luik in eine dunkle Nische. »Dann mal los, Kumpel«, sagte er.
    »Ich bin nicht Ihr Kumpel«, sagte van Luik mit scharfem Ton, der nur bis zu Streets Ohren zu hören war.
    Street lehnte sich in seinem Stuhl zurück, nahm einen Schluck aus der Bierdose und grinste: »Wir sind wohl ein bißchen gereizt, was? Macht uns die Hitze zu schaffen?«
    Der Holländer drehte dem Raum den Rücken zu. »Reden Sie leise, foutre.«
    Street konnte genug Französisch, um zu wissen, daß er beleidigt worden war. Er grinste noch breiter. »Was wollen Sie tun, Kumpel, mich rauswerfen?«
    »Es gibt Mengen von Sicherheitsberatern auf der Welt«, erwiderte van Luik. »Sind Sie so sicher, daß ich Ihren Nachfolger noch nicht engagiert habe?«
    Streets Lächeln wurde kalt. »Dann soll er nur kommen. Wenn ich ihn dann für die Fliegen tranchiert habe, hol' ich mir dich. Verstanden, Kumpel ?«
    Sie durchbohrten einander eine Weile mit Blicken. Schließlich gab van Luik auf, griff nach seiner Bierdose und trank einen Schluck. Das Bier war lauwarm und bitter. »Wie sind Sie vorangekommen?« fragte er.
    »Nichts zu wollen, bis ich zur Station komme, wissen Sie doch genau.«
    »Ich nehme an, Sie haben etwas Wirksameres und weniger Nachweisbares im Sinn, als einen Autounfall«, schoß van Luik zurück.
    Street lächelte. »Habe ich, Kumpel, habe ich.«
    »Wo sind die beiden jetzt?« fragte van Luik leise, während der Schmerz in seinem Kopf immer lauter wurde.
    »Bei der Station, wo sonst«, erwiderte Street. »Sie haben ein paar kurze Ausflüge gemacht, aber das einzig Glänzende, was sie bisher gefunden haben, war ihr eigener Schweiß.«
    »Sind Sie sicher?«
    »Ihre Funksicherheit ist miserabel. In meinem Büro in Darwin habe ich den gleichen Verzerrer wie sie. Ich habe

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