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Flammender Diamant

Titel: Flammender Diamant Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Maxwell
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sie die staubige, schwarze Haut und die dicken, gebogenen Hörner eines Wasserbüffels erkannte. Das Tier senkte den Kopf, bereit, den Eindringling zu vertreiben.
    »Mein Gott«, sagte sie tonlos. »Der ist ja riesig!« »Und auch angriffslustig.«
    Cole gab Gas und ließ den Hubschrauber knapp über dem Boden schweben. Das plötzliche Geräusch und die Bewegung machten den Wasserbüffel vorsichtig. Er blieb stehen und sah finster herüber.
    »Sind hier womöglich noch mehr davon?« fragte Erin.
    »Nein. Die Bullen sind Einzelgänger, außer zur Paarungszeit. «
    »Wie Männer«, sagte Erin kühl.
    Der Bulle griff an, noch bevor Cole antworten konnte. Er ließ den Hubschrauber steigen, bis er etwa drei Meter über dem Bogen hing. Der Bulle lief unter ihnen hindurch, blieb stehen und drehte sich, um seinem flüchtenden Feind nachzusetzen. Cole hielt den Hubschrauber so, daß möglichst viel Staub und Steinchen auf das Tier zuflogen. Nach kurzer Zeit wandte sich der Bulle ab und trottete verärgert weg.
    »Der erinnert mich an Abe«, sagte Cole über den Lärm hinweg. »Zornig, allein und sehr darum bemüht, daß es auch so bleibt.«
    »Als Abes Ärger nachgelassen hat, muß er ein sehr einsamer Mann gewesen sein.«
    »Warum denkst du, daß der Ärger je nachgelassen hat?«
    »Das ist immer so bei Ärger.«
    Cole sah scharf in Erins Gesicht, aber ihre Sonnenbrille verbarg immer noch jede möglich Emotion.
    »Hast du deswegen Alaska verlassen?« fragte er. »Hat dein Zorn über das Leben schließlich nachgelassen und du warst einsam?«
    Erin legte den Kopf schief, als denke sie über die Frage nach. »Teilweise ja, denke ich. Was ist denn deine Entschuldigung, Cole? Was hat das Leben dir angetan, das dich in einen Einzelkämpfer verwandelt hat?«
    »Ich habe einer Frau vertraut, die sagte, daß sie mich liebt.«
    Erin wurde ganz still. »Lai?«
    »Ja, Lai«, stimmte er zu.
    »Was ist passiert?«
    »Das Übliche. Sie hat mich nicht geliebt.«
    »Hast du sie geliebt?«
    Er zuckte die Schultern. »Was ist schon Liebe? Ich habe sie begehrt.«
    Erin wandte sich wieder ab und sah auf die kahle Landschaft ihres Erbes hinaus.
    Cole landete den Hubschrauber und nahm das Gas zurück, während er das Gebüsch beobachtete, in dem der Bulle verschwunden war. Schließlich, als sich nichts bewegte, ließ Cole den Motor auslaufen und sagte zu Erin: »Bleib hier.«
    Erin wollte widersprechen, aber ohne den künstlichen Wind des Rotors wurde die Hitze schnell unerträglich. Nur um Cole zu trotzen, wollte sie nicht in die volle Gewalt der Sonne hinausgehen.
    Cole schritt, ein Auge immer auf das Gebüsch gerichtet, zu einem der formlosen dunklen Felsen hinüber, die aus der Erde hervorragten. Mit dem Stahlhammer schlug er eine Probe davon ab. Unter der rauhen schwarzen Oberfläche war der Stein gebrochen weiß. Er nahm noch andere Proben und kam dann zum Hubschrauber zurück. Als er einstieg, war er so naß, als wäre er eben beim Schwimmen gewesen.
    »Nun?« fragte Erin.
    »Sieht sehr aus wie beim Windjana-Park, und das heißt, es war ein Riff. Aber sicher kann ich erst sein, wenn ich das hier auf der Station unter dem Mikroskop untersucht habe.« Der Hubschrauber stieg wieder in die feuchtheiße Luft hinauf. Zehn Minuten später landeten sie neben einem Loch im Boden, das sich als menschlichen Ursprungs erwies. An einer Seite der Vertiefung führte ein Tunnel in die Erde.
    »Dog Eins«, sagte Cole lakonisch.
    Sofort nachdem die Motoren abgestellt waren, legte sich die Hitze um sie herum wie eine dicke, unsichtbare Decke. Cole zog sein Buschhemd aus und ließ es hinter den Sitz fallen.
    Erin versuchte, sich mit ihrem T-Shirt Luft zuzufächeln.
    »Zieh es aus«, schlug er vor. »Wir sind die einzigen im Umkreis von hundert Meilen.«
    Erin warf ihm von der Seite einen Blick zu. »Ich werd's überleben.«
    »Wie du möchtest.«
    Cole beugte sich vor und griff hinter ihren Sitz. Sie bemühte sich, nur nicht auf das schwarze Haar zu schauen, das maskulin seine Brust bedeckte. Als er sich wieder aufrichtete, hielt er eine große Feldflasche in der Hand. Er schraubte sie auf und reichte sie ihr. »Trink.«
    Das Wasser war warm und etwas abgestanden. Erin trank hastig und gab Cole dann die Feldflasche zurück. Er schüttelte den Kopf.
    »Mehr«, sagte er. »Du kommst direkt aus Alaska. Bis sich dein Körper an das Kimberley gewöhnt hat, mußt du viel mehr trinken, als du zu brauchen meinst.«
    Als Erin so viel getrunken hatte, daß Cole

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