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Flammender Diamant

Titel: Flammender Diamant Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Maxwell
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zu. Viel zu nah. Die abgehackten Schläge der Rotoren hallten um sie herum wider. Erin versuchte mühsam, Luft in ihre Lungen zu bekommen. Sie schloß die Augen und konzentrierte sich auf den Wunsch, der Hubschrauber möge verschwinden.
    Der Lärm ließ langsam wieder nach. Erin stieß einen Seufzer aus. Aber noch bevor sie etwas sagen konnte, kam das Geräusch erneut in rasendem Tempo näher und verstummte. Der Hubschrauber war gelandet.
    »Er hat den Rover entdeckt«, sagte Cole.
    Er stand hastig auf, legte alles Gepäck bis auf die Flinte und eine Schachtel mit Patronen ab und rannte durch das Bachbett bergab. Die wüste Hitze und die Sandlöcher behinderten ihn, es brannte wie Feuer in seinen Lungen, und seine Muskeln waren wie Blei. Der Rover stand zwei Kilometer entfernt, diese Strecke hätte er normalerweise in acht Minuten zurückgelegt. Unter diesen Umständen konnte er es mit Glück vielleicht in zwölf Minuten schaffen. Er war noch vierhundert Meter vom Rover entfernt, als der Hubschrauber aufdrehte und sich wieder in die Luft erhob. Er blieb in dreißig Meter Höhe stehen und begann sich dann von dort aus in einer Spirale auf die Suche zu machen. Staub hob sich in dünnen Wölkchen. Plötzlich schwenkte der Hubschrauber genau auf Cole zu. Er drehte sich um und sprintete auf den dünnen Schutz der Eukalyptusbüsche am Bachrand zu. Gleich dahinter, am Fuß eines steilen Plateaus, lag ein Haufen von Kalksteinfelsen, die während der Regenzeit abgestürzt sein mußten. Er erreichte sie, während der Hubschrauber noch hundert Meter entfernt war. Während der Lärm drohender wurde, suchte er nach Deckung. Das Beste, was er finden konnte, war ein überhängendes Stück Gestein, unter dem das Wasser die Erde weggewaschen hatte.
    Cole stürzte sich auf die kleine Höhlung, als der Hubschrauber leicht nach vorn kippte und angriff wie ein verärgerter Bulle. Die Maschine war laut, aber doch nicht lauter als die Schüsse des Maschinengewehrs. Kugeln landeten dumpf im Sand und prallten von den Felsen ab. Cole drückte den Rücken an den Stein und hob die Flinte und feuerte. Der Lärm hallte betäubend in dem kleinen Unterstand. Er legte hastig die nächste Patrone ein und schoß, lud nach und feuerte, so schnell er nur konnte. Er brauchte sich beim Zielen nicht allzu viel Mühe zu geben, denn der Hubschrauber war zu nah, als daß er ihn hätte verfehlen können.
    Der Helikopter wurde hochgerissen und entfernte sich eilig wie ein erschrockener Habicht. Cole holte Patronen aus seiner Tasche und lud das Magazin nach, bis es voll war. Er hob die Flinte an und legte seinen Finger an den Abzug.
    »Los, komm näher, du Hundesohn«, sagte Cole. »Nur ein kleines bißchen näher. So... sehr gut. Jetzt zeige ich's dir.«
    Der Hubschrauber hing nervös knapp außerhalb seiner Schußweite in der Luft und bewegte sich in plötzlichen Stößen von einer Seite zur anderen. Cole wartete mit der Geduld eines Raubtiers am Wasserloch auf seinen vorsichtigen Gegner, der jetzt wieder auf die Felswand zuflog.
    Der Pilot war entweder zu selbstbewußt oder überschätzte die Entfernung. In dem Augenblick, als er in Schußweite war, ging die Flinte los und spuckte in einer Reihe von Schüssen Blei auf den Hubschrauber. Der Pilot zog erschreckt hoch und verschwand.
    Automatisch lud Cole die Flinte wieder, bis keine Patronen mehr in seiner Tasche waren. Das Geräusch des Hubschraubers wurde immer dünner, bis nichts mehr blieb als das Klingen in Coles Ohren. Vorsichtig rollte er sich aus seinem Unterstand und sah sich um. Zwischen sich und dem Rover sah er keinerlei Bewegung. Er hätte lieber noch zwanzig Minuten gewartet, falls doch einer der Killer zurückgeblieben war, aber er bezweifelte, daß Erin so viel Geduld haben würde.
    Cole bemühte sich, den geringen Feuerschutz der Bäume zu nutzen und arbeitete sich wieder zu Erin hinauf. Sie war noch genau dort, wo er sie verlassen hatte. Als sie ihn sah, sprang sie auf und lief in seine Arme. Einen Moment lang drückte sie sich fest an ihn, dann holte sie tief und unstet Luft. Sie trat einen Schritt zurück.
    »Bist du in Ordnung?« fragte sie und blickte ihn mit leuchtendgrünen Augen an. »Ich dachte, ich hätte Schüsse gehört.«
    »Keine Treffer.«
    »Wer war das?«
    »Ich bin nicht nah genug rangekommen, um ihn zu erkennen. Aber es war der Hubschrauber von der Station.«
    Erin stellte keine Fragen mehr, als sie sich auf den Weg das Bachbett hinunter zurück zum Rover machten. Sie war

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