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Flammender Diamant

Titel: Flammender Diamant Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Maxwell
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Ohr strömte und das Schweigen der Nacht in das andere. Die Schmerzmittel, die er genommen hatte, ließen alle Unterschiede verschwimmen.
    Mit gerunzelter Stirn sah er durch die offene Tür zum Schlafzimmer, wo sich seine Frau gerade im Bett umdrehte.
    Falls sie wach war, ließ sie es sich nicht anmerken. Achtunddreißig Jahre Ehe hatten sie gelehrt, sich nicht in die Angelegenheiten ihres Mannes einzumischen. Vielleicht bemerkte sie sie auch schon gar nicht mehr.
    Van Luik seufzte lautlos. Früher hatte es ihm gefallen, zu ungewöhnlichen Zeiten geweckt und angerufen zu werden. Es hatte ihm bewiesen, wie wichtig er für die Angelegenheiten von Firmen und Ländern war. Aber das jetzige Problem - es ging darum, den verschwundenen Cole Blackburn zur Raison zu bringen - empfand er als lästig. Er wollte die Sache einfach nur hinter sich bringen - fertig.
    »Sind sie noch in Darwin?« fragte Street aus der Ferne.
    »Sie hatten das Hotel schon verlassen, als die Männer ankamen. Und in keinem anderen Hotel Darwins hat sich danach wieder jemand unter den Namen Blackburn und Windsor eingetragen. Auch kein Auto gemietet. Und Blackburn könnte verletzt sein.«
    »Durch einen Schuß? Dann wird er nicht zum Arzt gehen.«
    »Wir nehmen an, daß die beiden noch in Darwin sind.«
    »Vielleicht«, sagte Street. »Vielleicht mit falschen Papieren. Von Windsors Vater könnten sie jederzeit so was kriegen.«
    »Stimmt. Ich habe McLaren gesagt, er soll sie mit Fotos suchen.«
    »Ach ja, McLaren? War das die Pfeife, die die kleinen Mädchen angeheuert hat, mit denen Blackburn so schnell kurzen Prozeß gemacht hat?« fragte Blackburn zynisch.
    »Der Mann muß ein hervorragender Kämpfer sein, das sagen alle.«
    »Was sollen sie sonst sagen, daß er kämpft wie eine alte Frau ?«
    Van Luik unterdrückte einen Fluch, als der Schmerz stechend wurde. »Nächstes Mal kümmern Sie sich darum.«
    »Mit Vergnügen, Kumpel. Wenn wir den Hund erst gefunden haben.« »Wie kann er am besten zu Windsors Station kommen?«
    »Es gibt nur zwei Möglichkeiten. Man mietet sich ein Flugzeug und fliegt hin, oder einen Geländewagen und fährt. Ich tippe auf den Jeep. Den wird er sowieso dort brauchen.«
    »Bus gibt es keinen?«
    »Ausgeschlossen. Die Station liegt Lichtjahre entfernt von der einzigen Landstraße weit und breit.«
    »Könnte er zu Fuß hinkommen?«
    »Nicht in dieser Jahreszeit, Kumpel. Nach dem ersten Tag würde ihn der Hitzschlag treffen, und das Mädchen würde schon nach ein paar Stunden umfallen. Sagen Sie McLaren, er soll die Autovermietungen in Darwin zumachen. Ich kümmere mich um die in Derby.«
    »In Derby?«
    »Das ist die einzige andere Stadt in Nordwestaustralien, wo man einen Jeep mieten kann. Wir sind hier nicht in London, Mann.«
    Schweigen. Dann: »Street, finden Sie sie. Gehen Sie sicher, daß beide nichts finden, bevor der Monsun jede weitere Suche unmöglich macht. Wenn das nicht klappt, zerstören Sie die Mine.«
    »Und wenn sie so groß wie die Argyle-Mine ist?«
    »Glauben wir nicht. Wir nehmen an, daß es sich um eine Strudeltopf-Sedimentlagerstätte handelt, eine Größenordnung, die sich leicht zerstören läßt.«
    »Wie kommen Sie darauf?«
    Van Luik verzog das Gesicht und zählte seine Herzschläge in dem gräßlichen Schmerz hinter den Augen. »Sie haben Schwächen, Mr. Street, aber geologische Inkompetenz gehört nicht dazu. Denken Sie wirklich, Abelard Windsor hätte während der vergangenen zehn Jahre eine Mine wie die in Namibia vor Ihnen geheimhalten können?«
    »Ausgeschlossen, Kumpel. Absolut ausgeschlossen.«
    Grimmig kehrte van Luik zum wichtigeren Thema zurück: »Vielleicht reicht die Regenzeit als Verzögerungsfaktor aus. In fünf Monaten kann sich so manches tun. Manches, was wichtig ist, um das Gleichgewicht beim Kartell zu bewahren. Halten Sie Blackburn von der Station fern.«
    »Das könnte sich als schwierig erweisen, Kumpel. Unfälle könnten sich ereignen. Womöglich treffe ich die Kleine, wenn ich Cole zu erwischen versuche.«
    »Wie heißt das Sprichwort? Einem geschenkten Gaul sieht man nicht ins Maul.« Van Luik rieb sich den Nasenrücken. »Nur gehen Sie unbedingt sicher, daß alles wie ein Unfall aussieht. Und wenn sie dabei umkommt, lassen Sie besser die Leiche verschwinden. Ich erwarte Ihren Anruf.«
    Street wollte etwas sagen, hörte aber bereits das Klicken am anderen Ende und legte auf. Dann wählte er eine Nummer. »Hallo, Süße. Haben irgendwelche Amis versucht, deinen Rover zu

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