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Flammender Diamant

Titel: Flammender Diamant Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Maxwell
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Stadt von mehreren hundert Weißen und unterschiedlich vielen Aborigines am Leben.
    Cole fuhr zu einer heruntergekommenen Tankstelle, schaltete den Motor ab und sagte beim Aussteigen: »Bleib im Auto. Wenn du irgendwas Beunruhigendes siehst, drück auf die Hupe. Die Flinte ist unter meinem Sitz.«
    »Ich bin eine miese Schützin.«
    Coles Zähne leuchteten weiß. »Das macht nichts. Der Lauf ist gerade lang genug, um noch legal zu sein und gerade recht für den Nahkampf mit überlegenem Gegner. Mit einer doppelten Portion Schrot geladen. Ziel einfach, drück ab und sieh zu, wie die Überlegenheit des Gegners rapide nachläßt.«
    Wortlos griff Erin unter den Sitz und legte sich die Flinte auf den Schoß. Cole füllte den Tank und die Reservekanister, die sie durch die hohe Geschwindigkeit benötigt hatten, füllte Öl und Wasser nach, prüfte verschiedene Kabel und Schläuche und ging schließlich ins Haus, um zu bezahlen.
    Erin sah sich laufend genau um, entdeckte aber nichts außer einem Aborigine mit grauem Haar und Schwielen an den Füßen, der eine Pyramide von Bierdosen neben sich aufgestapelt hatte. Als Cole aus dem Laden kam, der gleichzeitig Bar, Cafe und Supermarkt war, hatte er einen Stapel Sandwiches und lauwarme Softdrinks aus dem überladenen Kühlschrank im Arm. Er blieb einen Moment stehen, wechselte ein paar Worte mit dem Pyramidenbauer, gab ihm ein Sandwich und kam zum Rover zurück.
    Kurz darauf waren die beiden schon wieder unterwegs. Erin hatte das deutliche Gefühl, daß Cole froh war, wieder draußen in der Dunkelheit zu sein.
    »Siebzig Kilometer nördlich von hier gibt es einen Parkplatz neben der Straße. Wir können auf den Picknicktischen schlafen oder gleich durchfahren bis zur Station.«
    »Was ist sicherer?«
    Cole zuckte mit den Schultern. »Kleine weiße japanische Autos kommen hier häufiger vor. Wenn unser Kumpel es ganz geschickt gemacht hat und querfeldein zur Tunnel Road gefahren ist, dann ist er jetzt wahrscheinlich vor uns. Er wird davon ausgehen, daß wir durchfahren bis zu Abes Station, wo Menschen sind. Und es ist verdammt leicht, uns nachts im Busch in einen Hinterhalt zu locken.«
    »Ich wollte immer schon mal auf einem Picknicktisch schlafen.«
    Er lachte leise. »Keine Sorge, Erin. Ich habe hinten eine Plane und Schlafsäcke. Wir machen uns eine Grube im Sand und schlafen wie die Babys.«
    In den nächsten zehn Minuten sahen sie keine anderen Fahrzeuge. Dann tauchten eine halbe Meile vor ihnen Lichter auf, deren Höhe und Anzahl Cole erkennen ließen, daß das entgegenkommende Fahrzeug ein Road Train war. Das Fernlicht war grellweiß. Der Suchscheinwerfer schien auf den Rover gerichtet wie ein anklagender Finger.
    Automatisch nahm Cole den Fuß vom Gas und begann besonders gründlich, den Straßenrand nach reflektierenden Tieraugen abzusuchen. Erin versuchte ebenfalls, den Seitenstreifen zu prüfen, aber das grelle Licht machte sie fast blind.
    Die Entfernung zwischen den beiden Fahrzeugen verringerte sich schnell. Cole schaltete den Scheinwerfer ab. Der Road Train erwiderte die höfliche Geste nicht. Er donnerte auf sie zu, wurde größer und größer und blendete immer mehr.
    »Mein Gott, mit diesem Scheinwerfer könnte der ja auf dem Mond noch Tiere erkennen«, knurrte Cole. Er hob ärgerlich die Hand, um seine Augen zu schützen und ließ dabei den Rover noch weiter auf den Seitenstreifen hinausfahren. Das entgegenkommende Fahrzeug hatte nun fast die ganze Straßenbreite für sich. Auch der Road Train wich etwas zur Seite aus, wurde aber keine Spur langsamer. Er donnerte heran wie ein durchgegangener Güterzug.
    »Ist der vergeßlich oder einfach unhöflich?« fragte Erin und schaltete den Suchscheinwerfer aus und ein. Erst zweihundert Meter vor ihnen verlosch der riesige, grelle Scheinwerfer.
    »War auch Zeit, du Hornochse«, sagte Cole.
    Kaum hatten ihre Augen sich auf die neuen Verhältnisse eingestellt, wurde der Scheinwerfer plötzlich wieder eingeschaltet. Der blauweiße Strahl richtete sich direkt auf die Windschutzscheibe des Rovers und bohrte sich wie ein Messer in Coles Augen. Der riesige Laster donnerte direkt auf sie zu, ohne ihnen eine weitere Chance zu lassen. Blind riß Cole das Steuer nach links, so daß der Rover in die dunkle Steppenlandschaft raste. Cole schaffte es gerade noch, ein paar brusthohen Termitenhügeln auszuweichen, Eukalyptusgebüsch zersplitterte am Bullenfänger.
    Nach ein paar hundert Metern wich Cole einem großen Termitenhügel

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