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Flammender Diamant

Titel: Flammender Diamant Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Maxwell
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hielt dann das Lenkrad mit einer Hand, während Cole hastig seine festen Schuhe anzog. Es war nicht zu vermeiden, daß sie langsamer wurden.
    »Danke«, sagte er und behielt das langsame Tempo bei. »Nimm das Fernglas und sieh nach, ob jemand hinter uns ist.«
    Erin stellte das Glas scharf ein und prüfte den Verlauf der Straße gründlich. »Da ist ein weißes Auto.«
    »Wird er uns überholen?«
    Sie wartete einen Augenblick lang. »Nein.«
    Cole fluchte lautlos.
    »Cole?«
    Seine Hände schlossen sich fester um das Steuer, und er sagte tonlos: »Er ist uns von Derby aus gefolgt. Wirklich geschickt. Er paßt sich unserem Tempo immer an. Wie viele Leute sind in dem Auto?«
    »Es ist zu weit weg, und die Luft flimmert zu sehr, um es genau erkennen zu können.«
    Cole griff unter den Sitz, zog die kurzläufige Flinte heraus und reichte sie Erin. »Hast du so was schon mal benutzt?«
    »Ja.«
    »Gut. Behalte sie in Griffweite, aber laß den Sicherheitsgurt an.«
    »Was willst du tun?«
    »Fahren, so schnell wie's geht.«
    Ohne weitere Vorwarnung beschleunigte Cole. Der Rover
    raste über eine flache Erhebung und dahinter den Abhang hinunter. Cole trat das Gaspedal durch bis auf den Boden, wo er es mit seinem großen Fuß hielt. Der Wagen wurde sofort schnell, der Motor heulte in den höchsten Drehzahlen. Die Tachonadel machte eine Vierteldrehung bis auf hundertdreißig Stundenkilometer.
    Erin versuchte, nicht an die verschiedenen Tiere zu denken, die in der unumzäunten Landschaft unterwegs waren.
    Die rostrote Straße flog unter den Rädern des Rovers dahin. Sie rasten an der Schlucht in der Talsohle vorbei und den langen Hang dahinter wieder hinauf. Die Steigung nahm zu, und der Rover wurde langsamer. Cole ließ das Gaspedal durchgedrückt und behielt Öldruck und Motortemperatur genau im Auge, während er sich bemühte, den Wagen auf dem glattesten Teil der Piste zu halten.
    Sie überwanden die zweite Erhebung, noch bevor die Staubwolke wieder im Rückspiegel aufgetaucht war. Die Straße wurde flacher und bog um eine Felserhebung, die Erin schon beinah so hoch wie ein Hügel erschien.
    Cole ließ den Rover gnadenlos weiter mit Höchstgeschwindigkeit fahren.
    Die Piste zur Windjana-Schlucht wurde plötzlich schmaler und verlor sich zusehends zwischen magerem Gestrüpp, aber es gab dennoch genug Höhenunterschiede, so daß die Gibb Road bald außer Sicht kam.
    Erin hielt in einer Hand die Flinte und stützte sich mit der anderen ab. Mit einem Blick aufs Armaturenbrett fragte sie: »Wie lange kann der Rover durchhalten?«
    »Nicht lange genug. Und das weiß der da hinten bestimmt auch. Der läßt uns zappeln wie ein Fisch.«
    »Was können wir tun?«
    Cole verzog das Gesicht. »Was Fische immer schon getan haben. Die Angelschnur packen und damit abhauen.«
    »Und wenn das alles Zufall ist und er uns gar nicht verfolgt?«
    »Dann rasier' ich mir die Beine und trage von morgen ab Röckchen.«
    Der Rover bewegte sich ruckartig, wenn Cole hastig schaltete, um den Unebenheiten des Geländes zu begegnen. Erin hielt sich fest, als die Piste zusehends holpriger wurde. Immer wieder glaubte sie, jetzt würden sie etwas rammen, aber Cole riß jedesmal im letzten Moment den Wagen herum. Der Rover donnerte durch trockene Wasserrinnen und schlingerte über Sandflächen. Mehrere Kilometer lang war nur der voll belastete Motor zu hören. Erin sah immer häufiger aufs Armaturenbrett.
    »Cole«, sagte sie schließlich. »Der Motor wird zu heiß.«
    »Ich weiß. Wenn in der Gegend von Windjana irgendwelche Touristen oder Camper sein sollten, werden wir ihnen nicht von der Seite weichen. Leute umbringen ist leicht. Damit durchzukommen, ist schwieriger, besonders, wenn eine der Leichen die Tochter eines hohen CIA-Offiziers ist. ConMin will bestimmt keine Zeugen.«
    Cole betrachtete Landschaft und Temperaturanzeige abwechselnd. Heiß. Der Untergrund trocken. Hier gab es mehr Bäume als in der Gegend von Derby, höhere Bäume, aber doch keinen Wald. Und ein paar sehr flache Hügel mit Felsen auf der Kuppe.
    Aber nichts war groß genug, um den Rover dahinter zu verstecken.
    Sie schossen aus dem Gestrüpp auf eine sandige, offene Fläche. Dahinter hob sich eine Felswand in den Himmel wie eine dunkle Mauer. Nach der völlig flachen Landschaft vorher wirkte die Kalksteinklippe unwirklich. Der Lennard-Fluß hatte eine breite Furche hineingeschnitten. Der Fluß selbst war nicht zu sehen, aber die Tiefe der Schlucht ließ erkennen, wie machtvoll

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