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Flammender Diamant

Titel: Flammender Diamant Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Maxwell
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Veränderung in Cole spürte. Der Unterschied war erschreckend. Seine sinnliche Wärme und Zärtlichkeit waren verschwunden. Statt dessen spürte sie eine wilde, gezügelte Empfindung, die sowohl Zorn als auch beinah schon Verlangen hätte sein können. Als sie sich seiner engen Umarmung zu entziehen versuchte, hielt er sie fast ebensosehr mit seinem Blick wie mit seinen Händen fest.
    »Chen Wing ist am Telefon«, sagte Lai. »Er will mit dir reden. «
    Lais Stimme war gedämpft und beherrscht, aber ihre Augen wanderten begehrlich über Coles Körpers. Einen Augenblick lang betrachtete sie Erin, als nehme sie Maß für ein Leichentuch. Dann senkte sie den Blick und wartete mit der äußerlich geduldigen Ruhe, die der chinesischen Kultur eigen ist.
    Erin spürte das Unbehagen in Wellen durch ihren Körper laufen. Falls sie noch Zweifel über das Verhältnis zwischen Cole und Lai gehabt hatte, waren sie jetzt fort. Die beiden kannten sich bestimmt.
    Und sehr nah.
    »Sag ihm, ich komme gleich«, meinte Cole.
    Lai drehte sich um und ging mit klackenden Absätzen fort. Ihre Kleider waren eine elegante Mischung aus Ost und West, traditionelle schwarze Seidenhosen, die perfekt paßten, wie nur Maßgeschneidertes passen konnte. Ihre Bluse bestand auch aus schwarzer Seide, und die oben modisch geöffneten Knöpfe ließen den goldbraunen Ansatz ihrer Brüste ahnen. Ihr glattes schwarzes Haar hing offen herunter bis zu ihren Hüften.
    Die Fotografin in Erin wußte genau, daß sie noch nie eine attraktivere Frau gesehen hatte.
    »Sie ist umwerfend«, sage Erin schließlich.
    »Ja.«
    Das Wort war genau wie Coles Gesichtsausdruck: absolut neutral. Keinerlei Emotionen waren zu sehen, auch wenn Erin wußte, daß sie da waren, gut verborgen unter Coles bemerkenswerter Selbstbeherrschung.
    »Wie lange kennst du sie schon?« fragte Erin, bevor sie sich daran hindern konnte.
    »Lange genug.«
    »Wozu?«
    »Ich gehe und rede mit Wing. Könntest du mir vielleicht einen Kaffee bringen ? Es dauert vielleicht eine Weile.« Cole blieb an der Tür stehen und sah über seine Schulter zurück. »Bitte sei von jetzt ab nie mehr als höchstens drei Minuten aus meiner Sichtweite. Und niemals außer Hörweite, verstanden?«
    Erin blinzelte. »Traust du Lai und den Männern nicht?«
    »Ich traue niemandem. Darum bin ich noch am Leben. Bleib in meiner Nähe. Immer. Wenn ich dich suchen muß, werde ich bereit sein zu töten.«
    Cole ging durch das verkommene Haus in das Zimmer, das Wings Leute zu einem Kommunikationsraum umgebaut hatten. Alle Geräte zur Informationsübermittlung waren schon an Ort und Stelle.
    Cole setzte sich ans Telefon. »Gute Arbeit, Wing. Ich dachte, ich müßte mich schriftlich mit dir verständigen.«
    »Danke. Die Verzögerung bei Betten und Klempnerarbeiten tut mir leid. Lai hat versprochen, die Männer zur Eile anzuhalten. Läuft alles?«
    »Alle möglichen Sachen habe ich schon ausprobiert, bei manchen bin ich noch nicht dazu gekommen. Du mußt ja eine kleine Armee für die Installation gehabt haben«, sagte Cole.
    »Für genug Geld gab es ein paar Piloten, die auch ohne gute Landebahn bereit waren, Leute und Ausrüstung einzufliegen. Ich habe mir auch die Freiheit genommen, sofort mit der Überprüfung des Geländes anzufangen. Aber du kannst natürlich das Ganze wiederholen, wenn du den Ergebnissen mißtraust.«
    »Warum habt ihr ohne mich angefangen?« fragte Cole direkt.
    »Wir haben erfahren, daß jemand Abes Station schon mit dem Hubschrauber abgeflogen hat. Ich nehme an, daß sie dasselbe suchen wie wir. Also mußte ich schon anfangen.« »Wer war das?«
    »Überprüfen wir noch. Der Hubschrauber gehört der Minensicherungsfirma IMSA eines Australiers namens Jason Street. Unglücklicherweise ist auch das Sicherheitssystem der Firma recht gut. Wir können nicht feststellen, wer die IMSA für die Untersuchung angeheuert hat. Der Techniker hat nur Anordnungen ausgeführt.«
    »Gehören der IMSA Minen in Australien?«
    »Nein.«
    »Arbeiten sie viel für das Kartell?«
    »Mäßig. Zwölf Prozent der Einnahmen, interessanterweise hat Street früher für ASIO gearbeitet.«
    »Früher?« fragte Cole ironisch. »Einmal drin, immer drin.«
    »Die Möglichkeit besteht. Da wir inzwischen geschafft haben, daß die australische Regierung in dieser Angelegenheit mit BlackWing zusammenarbeitet, bezweifle ich, daß Street wirklich auf die Dauer zur Bedrohung werden könnte.«
    »Bleib der IMSA und Street auf der Spur«, sagte Cole

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