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Flammender Diamant

Titel: Flammender Diamant Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Maxwell
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sagen.
    »Du scheinst die Hände voll zu haben«, meinte sie dann gepreßt. »Ich stelle deinen Kaffee in die Küche.«
    »Bleib.«
    Coles Stimme klang wie eine Peitsche. Erin gehorchte automatisch. Auch das verärgerte sie.
    »Hältst du dir Haustiere?« fragte sie kurzangebunden.
    Cole wandte sich von Lai ab und sah Erin scharf an. »Haustiere?«
    »Sitz. Bleib. Leg dich. Haustiere.«
    Er lächelte schief, ließ Lai los und kam zu Erin, um seine Kaffeetasse in Empfang zu nehmen. »Nein, so was habe ich nicht. Die halten es bei mir nicht aus.«
    »Wirklich ? Ich wette, irgendwo in der Nähe gibt es eine Venusfliegenfalle, auf der dein Name steht.«
    Coles Lachen ging im Lärm eines Hubschraubers unter, dessen Rotor durch die Feuchtigkeit noch lauter dröhnte.
    »Sag ihm, daß ich sofort komme«, meinte Cole.
    Die Worte galten Lai, aber Cole wandte seinen Blick nicht von Erin ab. Lai ging hinaus, ohne Erin anzusehen.
    Über den Rand der Kaffeetasse hinweg versuchte Cole, Erins Zorn einzuschätzen. Er bedauerte, daß es so gekommen war, aber im Moment konnte er nichts dagegen unternehmen. Er ärgerte sich zu sehr darüber, daß sie ihm nicht vertraute, als daß er etwas Vernünftiges hätte sagen können. Er trank schweigend seinen Kaffee, während das wop... wop des Hubschraubers im Leerlauf etwas leiser klang.
    »Zum Flug bereit?« fragte er Erin. »Vielleicht hat Wings Truppe, bis wir zurück sind, Dusche und Waschmaschine installiert. «
    Coles beiläufiger Ton ärgerte Erin maßlos. Sie überlegte, ob sie einfach nicht mit ihm sprechen sollte, entschied dann aber, daß sie sich so nur noch lächerlicher machen würde, als sie sich in ihrem Ausbruch von Eifersucht ohnehin schon fühlte.
    »Laß deine Sachen einfach unter der Dusche an«, sagte sie sachlich wie er, was ihr nicht ganz gelang. »Dabei werden die Sachen sauber genug. In Alaska habe ich das immer so gemacht. «
    »Kleiderwaschen beim Duschen, hmm? Hört sich gut an.«
    Der unerwartet sinnliche Ton seiner Bemerkung erstaunte Erin und ärgerte sie noch mehr. »Das ist ein Spiel für eine Person«, sagte sie sehr knapp. »Wie Solitaire.«
    »Das hört sich weniger gut an.«
    »Keine Sorge. Ich bin schließlich nicht die einzige Frau in Kimberley, deren Kleider gewaschen werden müssen.«
    »Du bist aber die einzige, deren Kleider ich waschen möchte.«
    Erin holte tief Luft. »Mein Gott, Cole, ich weiß, daß es dumm war, von Liebe zu reden, aber selbst Dummheit hat ihre Grenzen. Ich bin doch nicht blind! Wäre ich ein paar Minuten später reingekommen, wäre Lai dir schon unter die Haut gekrochen.«
    »Aber ich nicht unter ihre.«
    »Quatsch«, sagte Erin verärgert.
    Das Sonnenlicht, das aus Lai eine kleine goldene Statue gemacht hatte, ließ Flammen in Erins Haar aufflackern und verwandelte ihre Augen in leuchtendgrüne Schmuckstücke. Anders als Lai war Erin sich gar nicht bewußt, wie reizvoll sie wirkte in ihrer Wärme und Lebendigkeit. Cole war sich dessen voll bewußt. Er begehrte Erin so sehr, daß er wegsehen mußte oder die Hand nach ihr ausstrecken, doch dann würde sie ihn zurückweisen. Und Cole traute seiner Geduld in diesem Fall nicht.
    »Gönne Onkel Li diesen Erfolg nicht«, sagte Cole, als er sicher war, daß seine Stimme seinen Zorn nicht verriet.
    »Welchen?«
    »Daß er Lai zwischen uns schiebt.«
    »Das hättest du dir früher überlegen müssen. Schließlich hat es dich ganz offensichtlich nicht gestört, wo Lai noch vor wenigen Minuten stand.«
    Cole gab ein unterdrücktes Ächzen von sich. Es war lange her, daß er zum letzten Mal die Fassung verloren hatte, aber jetzt war er nahe daran. Sein Kopf schmerzte, die Schramme am Schenkel pochte bei jeder Bewegung, er hatte seit Amerika nur ein paar Stunden geschlafen, Temperatur und Feuchtigkeit näherten sich allen möglichen Grenzwerten, und jetzt betrachtete Erin ihn vorsichtig und distanziert wie einen Fremden, so als hätte sie nie auf seinem nackten Körper gelegen und von Liebe geflüstert.
    »Hör mal gut zu -«, begann er rauh.
    Mir reicht schon, was ich gesehen habe«, unterbrach sie ihn. »Und das hat mir im Gegensatz zu dir nicht gefallen.« Bevor sie es sich hätte anders überlegen können, fragte sie: »Wer ist sie?«
    »Wings Informatikerin«, sagte Cole gepreßt.
    »Du weißt, was ich meine. Wer ist sie für dich?«
    Cole knallte seinen Kaffeebecher so fest auf den Tisch, daß er zerbrach, machte gleichzeitig einen langen Schritt nach vorn und stand so nah vor Erin,

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