Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Flammender Diamant

Titel: Flammender Diamant Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Maxwell
Vom Netzwerk:
jetzt?«
    »Kununurra. Ich werde zu Abes Station fahren, sobald ich gerufen werde, um die Minenkosten zu schätzen. Wahrscheinlich morgen, spätestens übermorgen.«
    Van Luik ließ ein Schweigen folgen, bevor er sagte: »Ihre Regierung ist unschlüssig, ob Sie offiziell die Kosten der Sleeping Dog-Minen schätzen sollen, obwohl Sie die ganzen letzten zehn Jahre die Verträge von Abelard Windsor mit ConMin und dem DSD ausgehandelt haben.«
    »Verdammte Scheißer!« knurrte Street. »Hat das Mädchen schon das Testament beglaubigen lassen?«
    »Das hat Matthew Windsor besorgt. Bei ihm geht so was schneller.«
    Street steckte sich noch eine Zigarette an und sagte: »Wir können nicht abwarten, bis die mir grünes Licht wegen der Schätzung geben. Blackburns Partner hat genug hochtechnisierte Schürfausrüstung zur Station gebracht, um mich nervös zu machen.«
    »Wir verhandeln mit den Amerikanern wegen der Schätzungen«, sagte van Luik schließlich. »Ich erwarte, daß Ihre Zulassung bald kommt.«
    »Wird auch besser sein, Kumpel. Ein paar der Aborigines auf der Station halten für mich die Augen offen, wo geschürft wird, aber die können jederzeit stiftengehen.«
    »Bezahlen Sie sie besser.«
    Street gab ein ungeduldiges Knurren von sich und fragte sich, wie er einem Städter wie van Luik die australischen Eingeborenen erklären sollte.
    »Bei denen funktioniert das nicht mit Geld. Nur mit Angst. Solange sie mich für Abes Schatten halten, werden sie mir gehorchen. Aber wenn ich zu viel Druck mache, hauen sie ab.«
    Van Luik atmete langsam ein und sagte dann vorsichtig: »Wenn Erin Windsor die Mine in Produktion bringt, sind Sie ein toter Mann. Mazl und Brokhe .«
    Street sah den Hörer an und fauchte: »Und wenn ich die Mine in Produktion bringe, was dann, du dummer Esel?«
    Street lachte und zuckte zusammen angesichts des Schmerzes in seinem Arm, als er den Hörer auf die Gabel warf. »Erstick doch an deinem Mazl, alter Knochen. Kratz ab und spring in die Kiste.«

24. Kapitel
    Erin erwachte völlig ohne Orientierung und wußte nicht, wo sie war. Die Hitze und der stickige Geruch wie in einer Tierhöhle erinnerten sie daran, daß sie auf der Station ihres Großonkels in seinem Schlafzimmer lag. Oder in dem, was davon übrig war, denn Cole hatte nach einem Blick auf das Bett das Gestell mitsamt Matratze ins Freie geworfen und die Plane und Schlafsäcke aus dem Rover geholt. Wortlos hatte er in Abes Zimmer zwei Schlafplätze ausgebreitet und sich so neben sie gelegt, daß sein Körper die Tür versperrte.
    Erin lag bewegungslos da und erinnerte sich an die nur schwer beherrschten Gefühle, die sie bei Cole gespürt hatte, als sie ins Haus der Station gekommen war. Er hatte sie einer Chinesin namens Lai vorgestellt, deren hungriger schwarzer Blick über Cole gewandert war, als wären ihre Augen Hände. Die anderen sechs Chinesen hatte er ihr nicht vorgestellt. Sie sprachen kein Englisch, und falls doch, behielten sie das für sich.
    Lai konnte Englisch. Erin vermutete auch, daß sie Cole Blackburn kannte. Oder gern kennen wollte.
    Ruhelos drehte sie sich auf dem harten Boden um, trotz ihrer Erschöpfung unfähig, wieder einzuschlafen. Erin blickte die Tür an und fragte sich, ob Cole jetzt bei Lai mit dem schlanken Körper und den hungrigen Augen war. Der Gedanke daran, daß er mit ihr allein sein könnte, ließ eine Eifersucht in Erin aufkeimen, die sie nicht leugnen konnte.
    »Erin? Der Hubschrauber ist fast fertig«, ertönte Coles Stimme von der anderen Seite der Tür her.
    Sie setzte sich ruckartig auf und stöhnte. Die Tür öffnete sich mit einem Schlag. Da stand Cole und sah gefährlich aus wie ein entsichertes Gewehr. Sein scharfer, grauer Blick sah sich um und entdeckte nichts außer Abes kahlem Zimmer. »Was ist los?« fragte er und sah Erin aufmerksam an. Bis auf ihre schmutzigen Kleider von gestern schien sie in Ordnung.
    »Nichts. Ich bin nur etwas steif, weil der Boden so hart war in der Nacht.«
    Langsam entspannte sich Cole. »Die Prinzessin auf der Erbse, hmm?«
    »Eher eine Bowlingkugel.«
    Er zog sie hoch, drückte sie an sich und küßte sie so verlangend, daß sie alles andere vergaß.
    Beide hörten sie plötzlich, daß sich vor der offenen Tür jemand bewegte. Cole hatte der Tür zwar den Rücken zugewandt, wußte aber sofort, daß es Lai sein mußte, die ihm wohl aus der Küche gefolgt war.
    »Was ist los, Lai?« fragte er, ohne sich zu bewegen.
    Erins Augen weiteten sich, als sie die

Weitere Kostenlose Bücher