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Flammendes Begehren

Flammendes Begehren

Titel: Flammendes Begehren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Kean
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am Rand des Sattels fest, drehte sich um und glitt nach unten.
    Kaum hatten ihre Schuhe den matschigen Boden berührt, gaben ihre Beine nach. Mit letzter Kraft hielt sie sich am Sattel fest. »Oh!«
    Von hinten schlangen sich Arme um sie. De Lanceaus bestickte Ärmel berührten flüchtig ihre Wangen. Er zog sie zurück, fing sie auf, so dass ihr Gesäß auf seinen Hüften ruhte. Ihr Umhang hatte sich mit seinen Beinen verheddert.
    Wie ein Hammerschlag traf sie diese Erkenntnis. Sie wandte sich um, wollte sich befreien, doch ihre Benommenheit war zu stark. Sie holte tief Luft, sog seinen männlichen Duft ein, in den sich Schweiß und Pferdegeruch mischten. Sie musste darum kämpfen, einen halbwegs klaren Kopf zu bewahren.
    Aufregung legte sich um ihr pochendes Herz, drohte es zu zerquetschen.
    Sein Atem fuhr durch ihr Haar. »Könnt Ihr stehen?« Dicht an ihrem Ohr klang seine Stimme nervös.
    Sie nickte.
    Er ließ von ihr ab und drehte sie zu sich um.
    »Plagt Euch Euer Arm noch immer? Was ist mit Eurer Stirn?« Sorge glomm in seinen Augen.
    Elizabeth richtete sich zur vollen Größe auf, weigerte sich aber, ihm für seinen Einsatz zu danken. Schließlich hatte er sie verschleppt, um sich an ihrem Vater zu rächen – dessen war Elizabeth sich mittlerweile sicher.
    Ihr Wohlbefinden lag de Lanceau nicht wirklich am Herzen.
    »Mir geht es gut«, antwortete sie.
    Sein Lachen schmerzte in ihren Ohren, seine Augen schimmerten stahlgrau.
    Elizabeth nagte an ihrer Unterlippe. Er
wusste
, dass sie log. Aber selbst wenn es das Letzte auf Erden war, das sie tat, so würde sie sich in seiner Gegenwart keine Schwäche eingestehen.
    »Für den Bruchteil einer Sekunde dachte ich doch wirklich, Ihr sähet blass und mitgenommen aus«, sagte er gedehnt. Sein Lächeln nahm träge Züge an, während sein Blick über ihren durchnässten Umhang glitt. Ihr Atem verfing sich wie ein Stein in ihrer Lunge. »Die Vorstellung, mein Juwel könnte die Reise nicht gut überstanden haben, bekommt mir nicht. Es wäre eine Schande, wenn Ihr an Wert verlöret, Lady Elizabeth.«
    Sie schluckte, suchte fieberhaft nach Worten, mit denen sie ihn bekämpfen, ihm Wunden zufügen konnte.
    Aber sie war zu müde – viel zu müde.
    Dunkelheit senkte sich über sie. Wie von selbst schlossen sich ihre Augen.
    Eine Hand umfing ihren Ellbogen, stützte sie. Elizabeth war gar nicht bewusst, wie nah sie einer Ohnmacht war.
    »Troy, begleite sie auf ihr Gemach!«
    Als Elizabeth die Augen öffnete, hatte de Lanceau sich bereits entfernt. Er durchmaß den Burghof mit großen Schritten und sprach mit einer alten Frau, die Wasser aus einem Brunnen schöpfte. Elizabeth hatte Schwierigkeiten, an den Stallburschen vorbeizusehen, die sich um die anderen Reiter geschart hatten, als sie herausfinden wollte, wo Mildred sich gerade aufhielt. Doch Troy legte ihr die Hand auf den Rücken und schob sie in Richtung des vorgelagerten Eingangsgebäudes.
    Als Elizabeth das Gebäude betrat, schlug ihr der Geruch nach ranzigen Talgkerzen und modrigem Stein entgegen.
    Ihre Schritte wurden langsamer. De Lanceau plante, sie ins Verlies zu stecken! Entsetzen durchzuckte sie, als sie sich innerlich auf Ratten und Eisenfesseln einstellte. Doch der Kelch schien an ihr vorüberzugehen, denn Troy führte sie eine enge Wendeltreppe hinauf. Im zweiten Obergeschoss führte er sie zu einem Gemach, in dem sich eine kleine untersetzte Magd mit braunen Augen und honigblondem Haar aufhielt. Nachdem sie den irdenen Krug abgestellt hatte, verneigte sie sich schüchtern und eilte aus dem Raum.
    Troy bedeutete Elizabeth, das Gemach zu betreten.
    Elizabeth machte auf der Türschwelle halt. Böse Ahnungen befielen sie. »Wessen Gemach ist dies? Warum habt Ihr mich hierher gebracht? Sagt de Lanceau, ich …«
    Eine Entschuldigung murmelnd, schob Troy sie nach vorn. Die Tür fiel ins Schloss. Ein Schlüssel knarzte im Schloss.
    »Troy!«
    Elizabeth trommelte mit den Fäusten gegen die Tür. Keine Antwort. Sie riss und rüttelte mit aller Kraft an der eisernen Türklinke – ohne Erfolg.
    Mit einem wütenden Schnauben drehte sie sich von der Tür weg. Trotz zitternder Finger gelang es ihr, sich des Umhangs zu entledigen, der zu einem Häufchen auf dem Boden zusammenfiel. Dem Ziehen in ihren geschundenen Muskeln schenkte sie keine Beachtung, als sie durch das Zimmer lief. Wenn es einen Fluchtweg gab, würde sie ihn finden!
    Mit einer unbeherrschten Bewegung riss sie die hölzernen Fensterläden auf, hinter

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