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Flammendes Begehren

Flammendes Begehren

Titel: Flammendes Begehren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Kean
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Loch in der Straße zu treffen.
    Elizabeth richtete sich auf und zog die Kapuze zurück, die ihr Gesicht bedeckte. Viscon ritt zu ihrer Rechten, seine vernarbte Hand auf dem Knie. Sein Sattel knarrte wie die Schlaufe eines Henkers.
    Sie erschauderte, als sie sich das Glitzern in de Lanceaus Augen in Erinnerung rief, das sie beobachten konnte, nachdem er vor einigen Wegstunden zu ihnen aufgeschlossen hatte. Er hatte Mildred und Paul, die zu ihrer Linken geritten waren, zum Ende des Gefolges beordert. Elizabeth war sich sicher, dass er es einzig deshalb getan hatte, um sie von ihrer Vertrauten zu trennen.
    Wie ein Strohfeuer hatte sich die Wut durch ihre Eingeweide gefressen. Sie hatte in der Tat vorgehabt, gemeinsam mit Mildred Hinweise zu hinterlassen – einen verlorenen Schuh, ein Stück Nachtgewand. Als de Lanceau das Wort an sie gerichtet, sie gefragt hatte, ob es ihr gutginge, hatte sie den Blick starr auf die Felder gerichtet und war ihm eine Antwort schuldig geblieben.
    Sein rauhes Lachen war wie Salz in ihren Wunden gewesen. »Lass sie keine Sekunde aus den Augen!«, hatte er Viscon mit einer so kalten Stimme befohlen, dass diese Wasser zu Eis gefrieren ließ. »Wenn es ihr gelingt, Aufmerksamkeit auf sich zu lenken oder gar zu fliehen, bekommst du keinen Sold.«
    Elizabeth spürte den Blick des Söldners, der wie die behende Zunge einer Schlange über sie hinwegglitt. »Kopf runter!«, herrschte er sie an.
    Sie tat, wie ihr geheißen, aber nur, bis ein herumtollender Hund, der über ein Feld mit gebundenen Garben lief, Viscons Aufmerksamkeit erregte. Durch ihre Wimpern, den aufgewühlten Staub und die herumfliegenden Löwenzahnsporen hindurch erspähte sie de Lanceau und Dominic, die der kleinen Gruppe vorauseilten. Sie unterhielten sich mit gedämpften Stimmen, ihre Unterhaltung wurde nur hier und da durch gelegentliches Gelächter unterbrochen.
    Genau wie die Wachen trugen sie unauffällige Umhänge. Die Art und Weise, wie sich de Lanceaus Becken wiegte, verriet, dass er sich im Sattel pudelwohl fühlte. Ihre Miene verfinsterte sich. Wen wunderte das? Auf den Ritterzügen hatte er die meiste Zeit im Sattel verbracht, um gegen die Sarazenen zu kämpfen.
    Er war zum Helden avanciert.
    Im Moment war er jedoch kein Held, sondern ein Mann, der sich tarnte. Er ritt in leichtem Trab, um nach außen hin den Eindruck zu erwecken, sie wären eine ungezwungene Reisegesellschaft. Die Bauern und Bäuerinnen, denen sie auf ihrem Weg begegneten, kämen nicht auf den Gedanken, dass es sich in Wirklichkeit um eine hinterhältige Entführung handelte.
    Tapfer kämpfte Elizabeth gegen die brennenden Tränen an und durchbohrte de Lanceaus Rücken mit giftigen Blicken. Verbrecher! Sie würde niemals Ersatz für ihre geliebte Brosche finden. Würde er sie ihr beizeiten wiedergeben oder sie als Teil seiner grausamen Rache behalten?
    Der Gedanke, sich das Schmuckstück nie wieder anstecken zu können, war unerträglich.
    Grunzend schlug Viscon ihr auf den Arm. »Kopf nach unten!«
    Mit einem wachsamen Blick in den Augen drehte de Lanceau sich um. Sofort senkte Elizabeth den Blick auf die zerzauste Mähne des Pferdes und verkniff sich einen höchst undamenhaften Kommentar.
    Je weiter der Tag fortschritt, desto unruhiger wurde sie, denn ein Krampf im rechten Oberschenkel plagte sie. Zweimal hatte de Lanceau ihr und seinen Männern Brot und Met verabreichen lassen. Beide Male hatte Elizabeth sich geweigert, etwas zu sich zu nehmen. Ihr Allerwertester schmerzte, genau wie ihr Arm und ihr Kopf. Und obwohl ihr Magen knurrte, hätte sie keinen Bissen heruntergebracht.
    Am Nachmittag belagerten tiefhängende dunkle Wolken den Himmel. Als Regentropfen auf ihre Kapuze und Schultern fielen und die Straße mit dunklen Flecken übersäten, erteilte de Lanceau den Befehl, schneller zu reiten.
    Elizabeth vergrub sich in den Falten ihres Umhangs, der ihr Wärme spendete, aber gegen die eindringenden Regentropfen machtlos war. Es dauerte nicht lange, da klebte ihr das Nachtgewand am Körper, und die Straße verwandelte sich zunehmend in ein Meer aus Schlamm. Am Kopf der Formation kämpften de Lanceau und Dominic gegen den trommelnden Regen an. Ihr Gespräch und ihr Gelächter verstummten. Trotz des peitschenden Windes und des Hufgeklappers drangen die harschen Befehle zum Weiterreiten an ihr Ohr. Mit klappernden Zähnen zog sie den Umhang enger um sich. Benommenheit senkte sich über sie, wollte sie dazu verlocken, die Augen zu schließen und

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