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Flammendes Begehren

Flammendes Begehren

Titel: Flammendes Begehren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Kean
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Frau in ihrem Alter zustand.
    Als sie sich bei Elena nach ihr erkundigt hatte, hatte diese ihr eine Antwort verweigert. Vermutlich hatte de Lanceau sie instruiert, sie über Mildreds Befinden im Dunkeln zu lassen. Wie es schien, war ihre Loyalität ihrem Herrn gegenüber unerschütterlich. Jeder Versuch ihrerseits, ein Gespräch mit der schüchternen Magd in Gang zu bringen, war gescheitert. Außer einem gelegentlichen »Ja« oder »Nein« war aus ihr nichts herauszuholen gewesen.
    Als sie Elena hatte wissen lassen, dass sie sich ein Bad wünschte, hatte die Magd ausgesehen, als könnte sie jeden Augenblick in Ohnmacht fallen. »Ich werde für Euch fragen, Mylady«, hatte sie geflüstert und war aus dem Raum gelaufen, als wäre eine Horde Wildschweine hinter ihr her.
    Was für ein Untier war de Lanceau, dass seine Bediensteten aus Angst vor ihm beinahe vergingen?
    Da sie ihn seit Schwester Margarets Besuch nicht mehr gesehen hatte, blieb ihr nichts anderes übrig, als über Elena mit ihm zu kommunizieren.
    Der Wunsch nach einem Bad war keineswegs überzogen, oder?
    Elena hatte die Fensterläden geöffnet. Eine Brise verfing sich in Elizabeth’ offenem Haar, und die Stimmen, die vom Burghof zu ihr heraufdrangen, sowie das Klirren aus der Burgschmiede erweckten ihre Aufmerksamkeit, zogen sie zum Fenster. Sonnenlicht sickerte durch die vergitterte Öffnung.
    Mit beiden Händen umklammerte Elizabeth die Eisenstangen. Die Wärme der Sonne war ein wahrer Segen. So weit es ging, lehnte Elizabeth sich nach vorn.
    Hinter dem Burgwall entdeckte sie einen Fluss, der sich durch Weizenfelder schlängelte. Das intensive Blau an seiner tiefsten Stelle erinnerte sie an ihr Lieblingsbliaut. Gewaltige Eichen mit knorrigen Wurzeln säumten das Ufer des Flusses. Von einem der Bäume erhob sich ein Schwarm Schwalben, flog eine Kurve und tanzte auf der Brise, ehe er auf die in Nebel gehüllten Gipfel einer blaugrauen Hügelkette zuflog und aus ihrem Blickfeld entschwand.
    Elizabeth stützte die Stirn an dem kühlenden Eisen ab. Was gäbe sie darum, so frei wie ein Vogel zu sein, fliegen zu können, wohin sie wollte! Sie würde durch das Gitter schlüpfen, die Schwingen ausbreiten und an einen Ort fliegen, an dem es keine Furcht, keinen Tod gab und an dem die Vergangenheit sie nicht einholen konnte.
    Irgendwo hinter den Hügeln ritten ihr Vater und Aldwin gerade nach Tillenham, das sie in Kürze erreicht haben dürften. Ehe sie es sich versah, nagte wieder Sorge an ihrem Herzen, und ihre Finger klammerten sich an die Gitterstäbe, als wollte sie sie zerdrücken. Ob sie bereits von ihrer Entführung erfahren hatten? Wussten sie, dass sie auf Branton Castle gefangen gehalten wurde?
    Wenn es doch nur einen Weg gäbe, ihnen eine Nachricht zukommen zu lassen!
    Oder zu fliehen.
    Zwei Rotkehlchen flatterten an ihrem Fenster vorbei, flogen in den Innenhof und über den Burgwall, ehe sie wieder zu ihr zurückkehrten. Lachend schob Elizabeth die Hand durch das Gitter und spreizte die Finger. Einer der Vögel landete auf dem Sims und beäugte sie mit schief gelegtem Kopf.
    Just in diesem Moment wurde die Tür aufgestoßen. Elizabeth warf einen Blick hinter sich. Im Türrahmen stand de Lanceau.
    Sogleich schwang sich das Rotkehlchen in die Lüfte.
    Elizabeth zog ihre Hand zurück und wandte sich ihm zu.
    Sein Gesichtsausdruck wirkte kontrolliert, fast schon höflich, doch Elizabeth spürte, dass er vor Wut kochte. Als sein Blick über sie hinwegglitt, von ihrem Haar bis zum Saum ihres Bliauts, stahl sich ein Lächeln auf seine Lippen.
    Er machte einen Schritt nach vorn und warf die Tür hinter sich ins Schloss.
    Furcht sammelte sich in Elizabeth’ Magengrube und erschien ihr schwer wie ein Eisklumpen.
    Sie war mit ihm allein.
    De Lanceau blieb ganz in ihrer Nähe stehen, das Becken gegen den Tisch gelehnt, die Arme über dem Wams gekreuzt. »Wie steht es um Euer geschätztes Wohlergehen?«, fragte er bissig und freundlich zugleich.
    »Den miserablen Umständen entsprechend.« Ein stummes Stöhnen brannte ihr in der Kehle. Auf der einen Seite wollte sie ihn wissen lassen, wie empört sie war, auf der anderen Seite wollte sie ihn nicht unnötig erzürnen. Womöglich würde er ihr dann das Bad verwehren.
    Zudem verspürte sie nicht den Wunsch nach einer Neuauflage ihrer letzten Begegnung. Dort, wo er sie berührt hatte, brannte ihre Haut noch immer.
    »Ihr fühlt Euch schlecht behandelt?« Seine Augen nahmen die Farbe von nassem Schiefer an, und sein

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