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Flammendes Begehren

Flammendes Begehren

Titel: Flammendes Begehren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Kean
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verkniff sich die höhnische Antwort, die ihm auf den Lippen brannte. Dominic diente ihm treu und ergeben, hatte es nicht verdient, wenn er ihn anfuhr. »Ich habe an alles und nichts gedacht, wenn du es genau wissen willst.«
    Dominic prustete. »Ihr beleidigt mich. Glaubt Ihr wirklich, dass ich nicht weiß, was Euch auf dem Gemüt lastet, nachdem ich monatelang an Eurem Bett gewacht und gebetet habe, Ihr möget den Weg zurück ins Leben finden?«
    Plötzlich schmeckte das Bier um Längen bitterer als sonst. »Du hast mich besucht, weil du davon ausgegangen bist, ich würde sterben, hast dich dazu verpflichtet gefühlt, mir bis zum letzten Atemzug beizustehen.«
    »Das stimmt nicht, und das wisst Ihr auch.«
    Geoffreys Antwort bestand aus einem Brummen. »Ich habe dir damals schon gesagt, dass du mir nichts dafür schuldig bist, dass ich dir das Leben bei Akkon gerettet habe.«
    »Und zwar nicht nur ein Mal, sondern gleich zwei Mal! Doch, ich bin Euch etwas schuldig. Deshalb mache ich mir auch Sorgen um Euer Wohlergehen.«
    Geoffrey stieß ein verbittertes Lachen aus. »Scheint, als wärst du derjenige, der von Sorgen zerfressen ist.«
    Sehr zu seiner Überraschung tat Dominic diese Bemerkung nicht mit einem Witz oder einem schiefen Grinsen ab, sondern nickte. »Mit Rachegelüsten ist nicht zu spaßen. Ich kann nur beten, dass Ihr in den Tagen, die vor uns liegen, nicht unüberlegt handelt und die Folgen Eures Tuns gründlich überdenkt. Ihr seid ein guter Mann. Ich möchte nicht, dass Ihr Euren Kopf verliert.«
    »Mein Vater war ein guter Mann. Er hätte niemals als Verräter sterben dürfen. Und auch Thomas hat das Schicksal, das ihn ereilte, nicht verdient.« Geoffreys Finger drohten den irdenen Becher zu zerdrücken. »Mein Bruder hätte Gelehrter werden sollen, so wie er es sich immer gewünscht hat.«
    Mit einem Zug spülte er das Bier hinunter. Sein Zorn war noch so stark wie vor achtzehn Jahren. Die unsichtbaren Wunden schmerzten zehn Mal stärker als die Sarazenen-Klinge, die ihm den Brustkorb aufgeschlitzt und eine hässliche Narbe hinterlassen hatte.
    »Ihr könnt die Vergangenheit nicht ändern«, hob Dominic an, »aber …«
    »Du hältst mich für einen Tor, weil ich nach England zurückgekehrt bin, um mir zu holen, was mir gehört. Wenn es nach dir ginge, sollte ich die arme, hilflose Lady Elizabeth freilassen, meine Rachepläne aufgeben und ein Vermögen mit dem Handel von Seide machen.«
    »Gut gesprochen. Und einem Teil von dem, was Ihr sagtet, stimme ich voll und ganz zu.« Dominic feixte. »Allerdings scheint mir Lady Elizabeth weder arm noch hilflos zu sein. Vielmehr ist sie eine junge Frau von ausgesprochener Courage.«
    Geoffreys Wut schlug nun so hohe Wellen, dass ihm das Atmen schwerfiel. »Ich sehe ihr in die überheblichen Augen in dem Wissen, dass sie auf Kosten meiner Familie im Luxus schwelgt. Vater ist in einem Stall verblutet.
In einem Stall!
Ich bin es ihm schuldig, dass ich ihn räche.«
    Bedauern mischte sich in Dominics Blick. »Mylord …«
    »Brackendale wird in Bälde erfahren, dass seine Tochter vermisst wird. Er wird mein Schreiben erhalten und umgehend meinen Kopf verlangen. Sollten der Baron und er eine Belagerung in Betracht ziehen oder mich zum Kampf herausfordern, werden meine Männer vorbereitet sein.«
    »Sedgewick könnte mit Brackendale nach Tillenham geritten sein und weiß womöglich noch gar nichts von der Entführung seiner Verlobten.«
    Geoffrey spie einen Fluch aus. »Sedgewick ist doch noch nicht einmal in der Lage, das scharfe Ende eines Schwertes zu erkennen, wenn es ihm in den Allerwertesten gesteckt würde!«
    Dominics Lachen erfüllte die große Halle, in der es ansonsten still war. »Aber vergesst nicht, dass er die Mittel hat, eine starke Armee aufzustellen. Zusammen mit Brackendales Männern seid Ihr in der Unterzahl.«
    Geoffrey wischte sich einen Tropfen Bier vom Kinn und nickte. »Ich habe nichts vergessen, und ich fürchte mich nicht.«
    Unsicherheit schlich sich in Dominics Blick. »Ihr batet mich darum, die Lösegeldforderung zu formulieren.«
    »Wenn du so nett wärst. Deinen Briefen wohnt mehr Geduld inne als meinen. Und ich möchte nicht, dass Brackendale etwas missversteht.« Geoffrey hielt kurz inne. »Wenn du diese Aufgabe jedoch lieber nicht übernehmen möchtest, so …«
    »Seid unbesorgt, ich werde den Brief schreiben. Wann wünscht Ihr, dass ich ihn wegschicke?«
    Geoffrey lehnte sich nach hinten und streckte die Beine aus. »In ein

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