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Flammendes Begehren

Flammendes Begehren

Titel: Flammendes Begehren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Kean
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paar Tagen. Ich möchte, dass Brackendale vor Sorge um seine Tochter fast vergeht. Und dann, wenn er sie freudestrahlend wieder in seine Arme schließt, werde ich auf mein Recht als Erstgeborener von Edouard de Lanceau pochen.«
    Dominic fuhr mit der Fingerspitze einen tiefen Kratzer in der Tischplatte nach. »Trachtet Ihr Brackendale auch nach dem Leben?«
    »So weit wird es nicht kommen. Sobald er das Schwert gegen mich erhebt, werde ich ihn wie jeden anderen Feind behandeln.« Als Geoffrey sich in schillernden Facetten ausmalte, wie dies sein würde, ballte er unbewusst die Hände zusammen und lockerte sie wieder. Seine Handflächen spürten förmlich die Wärme des Ledergriffs um sein Schwert und dessen Gewicht.
    Es würde ein Sieg voller Genugtuung sein.
    Dominic legte die Stirn in Falten. Sein Blick glitt zum Kassenbuch. »Und dann wäre da noch die Sache mit Viscon. Werdet Ihr ihn dafür bezahlen, dass er für Euch kämpft? Immerhin hat er bereits eine horrende Summe für seine Teilnahme an der Entführung von Brackendales Tochter verlangt. Und, wenn Ihr mir diese Bemerkung erlaubt, er hat sich mit einer der Mägde das Lager geteilt und macht keine Anstalten abzureisen.«
    Geoffrey tat Dominics Bemerkung mit einer Handbewegung ab. »Auch mir ist dieser Mann nicht sympathisch, aber ich habe ihn gebeten zu bleiben. Sein Preis ist nicht wesentlich höher als der anderer Männer, die einem ähnlichen Broterwerb nachgehen.«
    Erbitterung tobte in Dominics Blick. »Woher wollt Ihr denn das Silber nehmen? Hat Pietro Euch ausbezahlt?«
    Bei der Erwähnung des venezianischen Händlers stahl sich ein Lächeln auf Geoffreys Lippen. Er würde sein Lebtag nicht vergessen, wie seine Freundschaft zu Pietro entstanden war. Damals, als die Johanniter ihn gepflegt hatten, als er fast jede Nacht darum gebetet hatte, Gott möge ihn von den Qualen auf Erden erlösen. Pietro hatte ihn und Dominic mit den reichen Seiden- und Gewürzhändlern aus dem Osten bekannt gemacht.
    Aber nicht nur das – Pietro hatte ihm ferner beigebracht, dass jeder Mensch einen Preis hat. Wenn es um seine Liebhaberin ging.
    Oder um seine Tochter.
    »Ich erwarte die Gewinne aus dem Seidenhandel nicht vor dem ersten Frost. In meinen Truhen ist noch ein wenig Silber. Und außerdem habe ich dies.« Geoffrey zog die Holzschatulle näher zu sich, schlug den Deckel zurück und nahm Elizabeth’ güldene Brosche zur Hand.
    »Beim Allmächtigen!« Dominic nahm sie vorsichtig zwischen die Finger und hielt sich das Schmuckstück vors Auge, dessen kunstvolles Muster die Sonnenstrahlen reflektierte. »Wo habt Ihr diesen kleinen Schatz her?«
    »Lady Elizabeth.«
    Dominic stieß einen Pfiff aus und wog die Brosche in seiner Hand. »Das dürfte einiges einbringen.«
    Geoffrey feixte. »Genug, um weitere Söldner anzuheuern.«
    »Die Brosche wirkt, als wäre sie ein wenig älter.«
    »Sie gehörte ihrer Mutter. Als sie sich das erste Mal nach dem Verbleib ihres Schmucks erkundigte, dachte ich, sie vermisse ihn lediglich als Talisman. Doch dann sah ich ihr in die Augen und …«
    Dominic beäugte ihn fasziniert. Erwartete er jetzt ein tiefgehendes Geständnis?
    Geoffrey schloss den Mund. Es kam gar nicht in Frage, dass er sein Mitleid für sie in Worte kleidete. »Es ist mir einerlei, ob ihr Herz an dieser Brosche hängt. Jetzt gehört sie mir.«
    »Ihr solltet sie ihr zurückgeben.« Dominics Finger glitten über das Muster. »Wenn Ihr Brackendale tötet und Euch seine Ländereien einverleibt, ist sie arm wie eine Kirchenmaus. Der Verkauf der Brosche würde ihr in den ersten Jahren die Existenz sichern – oder bis sie einen Gemahl findet.«
    »Sie ist mit dem Baron verlobt. Er wird für sie sorgen.«
    Dominics trübes Lachen riss Geoffrey aus den Gedanken. »Ich wage zu bezweifeln, dass Sedgewick noch an ihr Interesse hat, wenn sie ihrer Mitgift beraubt ist.«
    Geoffrey wehrte sich gegen den Anflug von Schuldgefühlen, die sich um sein Herz legen wollten. Dieses verzogene Weibsbild konnte ihm einerlei sein, er würde nicht zulassen, dass er ihretwegen sein Ziel aus den Augen verlor! Nicht, wenn Sühne zum Greifen nahe war.
    Obwohl das Feuer laut knisterte, vernahm Geoffrey Schritte. Er hob den Kopf und erblickte Elena. Sie wirkte erschöpft und nervös. Plötzlich wurde ihm klar, dass sie geradewegs aus Elizabeth’ Gemach gekommen sein musste.
    Er winkte die Magd zu sich an den Tisch.
    Sie machte einen Knicks. »M-mylord?« Ihr Antlitz wirkte wächsern.
    »Wie geht

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