Flammendes Begehren
schnappte nach Veroniques Hand, um ihr Einhalt zu gebieten.
Um ihre Enttäuschung zu verbergen, senkte sie den Blick. »Mylord, was …«
Geoffrey stellte sein Bier weg und verflocht ihrer beider Finger. Er zog sie in den Stand und musste grinsen, als er bemerkte, wie ihr die Röte ins gepuderte Gesicht stieg. Mit einem kurzen Nicken verabschiedete er sich von Dominic und führte Veronique die Holzstiege hinauf zu seinem Gemach.
Sonnenstrahlen wanderten über die Decke auf seiner breiten und massiven Bettstätte, die er an die Wand hatte stellen lassen. Ohne seinen Schritt zu verlangsamen, führte er sie durch den Raum, schleuderte sie auf die Matratze und begrub sie unter sich. Ihre Leiber verstrickten sich zu einem leidenschaftlichen Kontrast zwischen Rot und Schwarz miteinander. Der Kuss, den er ihr raubte, war voller Leidenschaft und Verlangen.
Wenn er seine Fleischeslust nicht befriedigte, würde sie ihn von innen heraus auffressen.
»Geoffrey!«, stöhnte Veronique dicht bei seinen Lippen. »Oh, Geoffrey!«
Das Stöhnen, das Elizabeth von den Lippen geperlt war, entbehrte nicht einer gewissen Ähnlichkeit mit Veroniques. Mit erstaunlicher Klarheit erinnerte er sich an den Moment, in dem sie sich ihm ergeben, sich ihm geöffnet und seinen fordernden Kuss erwidert hatte.
Verwirrung trübte sein Verlangen. Er schob jeglichen Gedanken an Elizabeth von sich und glitt mit den Lippen über Veroniques parfümierten Hals. Sie würde sein Verlangen befriedigen. Wie immer würde er sich nach dem Liebesspiel geschwächt fühlen, würde keuchend und schweißgebadet daliegen. In der Nacht vor seiner Abreise in Richtung Wode Castle hatten sie sich das letzte Mal geliebt.
Seit ihrem ersten Stelldichein unter freiem Nachthimmel auf einem Feld unweit der Kirchweih von Brügge hatte Veronique ihm unzählige Male bewiesen, dass sie die Herrin über seinen Körper war. Anders als andere Weibsbilder war sie beim Anblick der hässlichen und wulstigen Narbe, die seine Lende entstellte und ihn jedes Mal an die Schlacht erinnerte, bei der er fast gestorben wäre, nicht schreiend davongelaufen. Voller Lebenskraft und Einfallsreichtum hatte sie ihm gedient. Und im Gegenzug hatte er sie vor einem Leben in Armut bewahrt.
Mit einem Schaudern biss er die Kiefer aufeinander. Er wollte um jeden Preis, dass Veronique ihm dabei half, der Anspannung in seinem Innern zu Leibe zu rücken, sie zu verscheuchen.
Von Ungeduld beseelt, führte Veronique seine Hände zu den Schleifen, die ihr Gewand zusammenhielten. Zwischen zwei feuchten Küssen zog er ihr das Gewand aus und warf es neben dem Bett auf den Boden. Kurz darauf ereilte ihr Untergewand dasselbe Schicksal. Mit einem lüsternen Keuchen zog er Veronique auf seinen Schoß, so dass sie rittlings auf seinen Beinen saß. Seine Lippen versiegelten ihren Mund, und er vergrub seine Hände in ihrem lockigen Haar, wickelte es sich um die Handgelenke.
Ihr Haar fühlte sich gröber und schwerer als das von Elizabeth an. Geoffrey tat einen tiefen Atemzug, weidete sich an dem Duft nach Rosenwasser und betörend sinnlicher Weiblichkeit.
Elizabeth’ Duft war nicht minder erregend gewesen.
Warum spukte ihm dieses Weibsstück nur ständig im Kopf herum?
Warum?
Schließlich bedeutete sie ihm nichts.
Er schloss die Augen und zwang sich, sich voll und ganz auf Veronique zu konzentrieren.
Ihr kehliges Lachen streifte sein Ohr. Sie schmiegte sich an ihn, wobei sie mit einer Hand zwischen ihren Körpern nach unten glitt und den Saum seiner Tunika umfasste.
Ehe sie sich jedoch an seinen Beinkleidern zu schaffen machen konnte, schob er sie von sich und packte sie bei den Händen.
»Scheint, als stünde Euch der Sinn nach einem Spielchen«, schnurrte sie. »Soll ich Euch verführen?«
»Nein«, brummte er.
Mit einem entzückten Lächeln senkte Veronique die Wimpern. »Dann verführt Ihr eben mich.« Die Hände hinter sich aufgestützt, ging sie erst ins Hohlkreuz, ehe sie sich auf die von der Sonne beschienene Bettdecke legte und das Haar fächerartig um sich herum ausbreitete. »Kommt!« Lasziv zog sie die Zehen über seinen Oberschenkel. »Ich gehöre ganz Euch, nehmt, wonach es Euch beliebt!«
Geoffrey schob jeglichen Gedanken an Elizabeth von sich, beugte sich nach vorn und fuhr mit dem Finger über Veroniques flachen und weichen Bauch.
Er schüttelte sich. Fluchend ballte er die Hände zu Fäusten, erhob sich und stellte sich ans Fenster. Nur sein Röcheln durchbrach die eingetretene
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