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Flammendes Begehren

Flammendes Begehren

Titel: Flammendes Begehren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Kean
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Stille.
    »Ihr verschmäht mich, Mylord?«
    Weder der fassungslose Unterton noch der schwelende Zorn entgingen Geoffrey. Er verdammte sich selbst, spürte, wie Ekel ihm den Hals zuschnürte. Er konnte ihre Wut sogar nachvollziehen.
    Doch sosehr er wollte, er konnte seine Gedanken nicht in Worte kleiden.
    Nie und nimmer konnte er Veronique ins Gesicht sagen, dass er, wenn er ihr in die Augen sah, statt Bernstein Saphire sah.
    Ganz zu schweigen davon, dass ihm die Haarpracht, die sich auf seine Bettdecke ergoss, schwarz wie Ebenholz erschien.
    *
    Elizabeth rührte sich nicht von der Stelle, bis die Tür ins Schloss fiel. Erst dann sackte sie neben dem Bett auf die Knie, faltete die Hände und schickte mit gesenktem Haupt ein hastiges Gebet gen Himmel, in dem sie um Vergebung bat.
    Sie hätte de Lanceau niemals erlauben dürfen, sie zu küssen. Er war ein Verbrecher, ein Halunke ohne Gewissen. Die merkwürdigen Gefühle, die er ihr beschert hatte, hatten zu seinem teuflischen Plan gehört – dem Plan eines Mannes, der um die Reaktionen des weiblichen Körpers wusste, wenn er von einem Mann berührt wurde. Und genau das hatte dieser Widerling sich zunutze gemacht.
    Aus freien Stücken hatte sie den Schurken geküsst, der sie ihrer Freiheit beraubt hatte und gefangen hielt – ausgerechnet jenen Mann, der sie gegen ihr Elternhaus eintauschen wollte!
    Das Schlimmste war, dass sie es auch noch genossen hatte.
    »Wie konntest du nur?«, flüsterte sie. Niemand durfte je davon erfahren, dass sie einen Moment lang schwach geworden war, vor allem nicht ihr Vater. Sie stellte sich vor, wie er dreinblicken würde, wenn er von ihrem Betrug erfuhr. Nichts anderes musste es in seinen Augen sein, wenn sie seinen Erzfeind küsste. Leider hatte sie diese Weitsicht nicht besessen.
    Nein, sie würde de Lanceau nicht noch einmal erlauben, ihr einen Kuss zu rauben!
    Elizabeth trocknete sich die Augen mit dem Ärmel und erhob sich. Ihr Blick fiel auf den Wasserkrug und die irdene Schüssel auf dem Seitentisch. Durch de Lanceaus vermaledeiten Kuss fühlte sich ihr Mund geschwollen an. Nachdem sie ein wenig Wasser in die Schüssel gegossen hatte, schrubbte sie sich Gesicht und Lippen und spülte sich den Mund aus.
    Von der Tür her ertönte ein sanftes Klopfen. Der Schlüssel knirschte im Schloss, die Tür öffnete sich, und Elena erschien.
    »Mylady.« Die Magd machte schüchtern einen Knicks und bot ihr ein Tablett mit Brot, gerösteter Wachtel, einem Becher und einem Krug Wein an.
    Hinter ihr ging die Tür zu, fiel aber nicht ins Schloss.
    Ähnlich erkalteter Asche, der noch einmal Flammen entlockt wurden, kehrte Elizabeth’ Aufregung zurück. Aufgewühlt wischte sie sich die Finger am Gewand ab. Wenn sie schnell agierte, konnte sie an Elena vorbeipreschen, die Tür aufstoßen und an den überraschten Wachen vorbei nach draußen laufen.
    Flucht war die einzige Möglichkeit, wenn sie nicht de Lanceaus sinnlicher Verruchtheit zum Opfer fallen wollte.
    Als Elena das Gemach durchquerte und das Tablett auf dem Tisch abstellte, machte Elizabeth einen Satz nach vorn.
    »Mylady, halt!«
    Zwei Schritte. Drei. Elizabeth griff nach der eisernen Klinke.
    Die Tür fiel zu, das Schloss klickte.
    »Nein!« Sie trommelte mit den Fäusten gegen das Holz. Ein enttäuschtes Seufzen formierte sich in ihrer Kehle. Gelächter und männliche Stimmen rumorten jenseits der Tür, ehe sie leiser wurden.
    Blinzelnd wirbelte Elizabeth herum.
    Mit zusammengefalteten Händen stand Elena neben dem Tisch, auf dem sie das Tablett abgestellt hatte, den Blick starr auf den Boden gerichtet. »Bitte! Ihr werdet Euch besser fühlen, sobald Ihr einen Happen zu Euch genommen habt.«
    Elizabeth setzte ein finsteres Gesicht auf. Sie würde sich besser fühlen, sobald ihr die Flucht geglückt war!
    Die zerkochte Wachtel machte keinen sonderlich appetitlichen Eindruck.
    Sie stellte sich vor den Wasserkrug und sagte: »Bring den Fraß in die Küche zurück, und gebt ihn einem darbenden Kind!« Anschließend drehte sie sich das Haar zu einem Zopf zusammen, steckte ihn auf dem Kopf fest und benetzte sich den geröteten Hals.
    »Lord de Lanceau lässt es nicht zu, dass Kinder darben müssen.« Elena klang besorgt. »Es wäre närrisch, nichts zu sich zu nehmen.«
    Elizabeth seufzte. Ihr stand nicht der Sinn nach einem Streitgespräch. »Ist ja schon gut. Lass es meinetwegen stehen.«
    Die Magd nickte und durchquerte schnellen Schrittes das Gemach. Mit einem Schulterblick klopfte sie

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