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Flammendes Begehren

Flammendes Begehren

Titel: Flammendes Begehren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Kean
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Willen zu unterwerfen, ihr beizubringen, dass, obwohl sie ihn reizte, sie niemals die Kontrolle über ihn oder sein Handeln erlangen würde. Er hatte erwartet, dass sie den Kopf in den Nacken werfen und mit dem Fuß aufstampfen würde, wie verwöhnte Kinder es taten, oder dass sie in Tränen ausbrechen würde. Stattdessen war sie ihm gefolgt, als hätte er ihr ein Picknick oder eine Beizjagd versprochen. Sie überraschte ihn immer wieder.
    Bewunderung und Verlangen duellierten sich in seinem Geiste. Er schüttelte den Kopf und schritt zurück zum Hauptgebäude, froh darüber, sie eine Weile nicht sehen zu müssen. Er brauchte jetzt Ruhe, um eine Reihe von wichtigen Dingen zum Abschluss zu bringen. Da konnte er keine schwarzhaarige und blauäugige Ablenkung gebrauchen.
    Auf dem Weg zum Vorbau wurde er von Dominics Gelächter begrüßt. »Gut gemacht, Mylord!«
    »Gut gemacht?« Geoffrey gesellte sich zu seinem Freund, der gerade dabei war, einem Jüngling zu helfen, Wasser aus dem Brunnen zu schöpfen. »Dieses Frauenzimmer hat mich nach allen Regeln der Kunst vorgeführt.«
    »Hat sie das?« Dominic grinste, als könnte er kein Wässerchen trüben, doch seine Augen sprachen Bände.
    »Habt ein wenig Geduld! Spätestens gegen Mittag wird sie Euch auf Knien anflehen, dass sie auf ihr Gemach zurückgebracht wird.«
    Nachdem der Jüngling den vollen Eimer über den Rand gehievt hatte, stapfte er in Richtung Schweinetröge, wobei ein Teil des Wassers überschwappte. Er konnte nicht älter als zehn Lenze sein, dachte Geoffrey bei sich. Dasselbe Alter, in dem er seinen Vater verloren und sich sein Leben für immer verändert hatte.
    Geoffrey kämpfte gegen eine Woge der Wut an und sah zu Dominic. »Treib mir einen vertrauensvollen Boten auf, mein Freund! Es ist Zeit, das Erpresserschreiben auf den Weg zu bringen.«
    *
    »Wenn ich meine Beine nicht bald ausstrecke, muss ich für den Rest meines Lebens in kniender Position verharren.« Mit einem schmerzerfüllten Grunzen drückte Mildred sich nach oben, neben ihr ein Haufen gejäteten Unkrauts. »Ich werde mir einmal ein Bild davon machen, was uns den Weg hinunter noch so erwartet.« Ohne eine Antwort abzuwarten, lüftete sie den Saum ihres Gewandes und bahnte sich einen Weg durch das Gestrüpp.
    Elizabeth setzte die Schaufel ab. Der Wind hatte sich gelegt, die Sonne brannte erbarmungslos auf ihren Rücken nieder. Gewand und Unterkleid klebten ihr wie eine zweite Haut am Leib. Warum nur hatte sie den Rüpel angestachelt?
    Was ihre Fluchtpläne betraf, brachte der Garten leider keine Hoffnung. Schnell hatte sich herausgestellt, dass der einzige Weg in und aus dem Garten durch das Gatter führte. Die Palisaden waren zu hoch, um sie zu überwinden oder zu überspringen. Sehr zu ihrem Leidwesen wuchs der knorrige Pflaumenbaum nicht nah genug am Zaun, um darüber hinwegzuklettern.
    »Kommt Ihr auch mit?«, rief Mildred. »Rettet mich vor Zecken, Schlangen und Ratten! Ich kann mich noch gut daran erinnern, wie Ihr mir vorgeworfen habt, ich hätte keinen Sinn für Abenteuer.«
    Glucksend machte Elizabeth sich auf den Weg.
    Mit einem Schnalzen scheuchte Mildred eine Hummel davon. »Unkrautjäten ist nichts für eine Dame von Stand. De Lanceau muss wegen gestern Abend sehr erzürnt über Euch sein.«
    »Er ist ein Narr.«
    Mildreds Kichern klang so trocken wie die verdörrten Rosenblütenblätter, die in Elizabeth’ Fingern zu Staub zerfielen. »Ihr habt mir doch gesagt, dass er dachte, Ihr hättet versucht, ihn zu verführen.«
    »Aber ich weiß doch gar nichts darüber, wie man einen Mann verführt!«
    Oben auf den Palisaden saß eine Krähe, die ihr krächzendes Lied sang. Elizabeth hob den Blick, wodurch sie nicht mitbekam, dass Mildred stehen geblieben war. Um ein Haar wäre sie der alten Frau in die Hacken gelaufen.
    Mildred wischte sich eine Spinnwebe vom Ärmel und sah hinter sich. »Ich bin davon überzeugt, dass Ihr einen Mann nur mit Euren blauen Augen anzusehen braucht und er Euch zu Füßen liegt.«
    Elizabeth war, als hätte sie einen Schlag in den Magen bekommen. Aldwin hatte sie einmal mit einer ähnlichen Bemerkung aufgezogen. Damals hatte sie es als Scherz abgetan.
    »Vergesst nicht, wie hingerissen Sedgewick ist!« Mildred machte einen Schritt zur Seite, um einem Ameisenhügel auszuweichen. »Aldwin geht es mit Sicherheit nicht anders – ganz zu schweigen von den unzähligen anderen, von denen Ihr womöglich gar nichts wisst.«
    Elizabeth stieß einen lautlosen

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